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Friedrichsforum Bayreuth: Können lokale Eventprofis das Millionenproblem lösen?
Die zusätzliche technische Ausstattung, die das Friedrichsforum vor Inbetriebnahme braucht, soll 1,4 Millionen kosten. Ob das auch billiger geht, will eine unabhängige „Task Force“ herausfinden.
Fest verbaute Scheinwerfer fehlen, die Tonanlage im Großen Saal reicht nicht aus und die Tonregie ist schallisoliert hinter Glas verbaut. Noch ist das Friedrichsforum nicht betriebsbereit. 1,4 Millionen soll die Nachrüstung kosten, die das Friedrichsforum bis zur geplanten Eröffnung im ersten Quartal 2026 noch braucht.
Eventdienstleister: 500.000 Euro reichen auch
Nun möchten Veranstaltungsprofis aus Bayreuth und Umgebung mitreden. Darunter auch Eventdienstleister Bodo Löppert. „In Summe reichen auch etwa 500.000 Euro um mit dem Friedrichsforum zu starten“, so Löppert. Ein erster Kennenlerntermin mit Kulturreferentin Eva Christina Bär steht an. Bodo Löppert ärgert sich: Der Termin ist erst nach der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag geplant, in der über die Ausstattung vorberaten wird.
Kulturreferentin Bär zeigt sich offen
Kulturreferentin Eva Christina Bär beruhigt: „In der Sitzung am Montag wird ein Antrag beantwortet. Das schließt nicht aus, dass wir vor einer Beauftragung nochmal in den Austausch gehen. Die Ausschreibung der Leistungen ist ein längerer Prozess.“
Bär begrüßt den Austausch mit den Fachleuten: „Ich gehe gerne mit den Technikern ins Gespräch. Dass wir uns mit verschiedenen Experten treffen, ist sowieso gängige Praxis.“ Die Stadtverwaltung sei auf das Fachwissen externer Profis angewiesen.
Was die Summe von 1,4 Millionen Euro angeht, sagt Eva Bär: „Wir geben das Geld ja auch nicht gerne aus. Man darf aber nicht vergessen, dass es bei öffentlichen Projekten andere Voraussetzungen gibt, als in der freien Wirtschaft. Wir müssen Leistungen europaweit ausschreiben und das günstigste Angebot nehmen.“
CSU-Stadtrat schlägt „Task Force“ vor
CSU-Stadtrat und Veranstalter Christian Wedlich hat einen Vorschlag eingebracht: Eine unabhängige „Task Force“ aus regionalen Fachleuten soll nach Lösungen für die technische Ausstattung suchen. „Das ist, wenn man so will, eine ‚Koalition der Willigen‘. Leute, die seit Jahrzehnten Veranstaltungen durchführen und tief im Thema sind“, so Wedlich. Sinn sei nicht, die Stadt zu kritisieren, sondern zusätzliche Perspektiven und eventuell Einsparpotenziale einzubringen. Auch Wedlich hält es für möglich, die Ausstattung deutlich unter den veranschlagten 1,4 Millionen Euro zu realisieren.
Wedlich hofft, dass der Austausch mit der Stadtverwaltung noch vor der nächsten Stadtratssitzung am 28. Mai stattfinden kann.
Ideen für günstigere Lösungen
Die Task Force wolle Alternativen aufzeigen – etwa gebrauchte Technik anschaffen oder im laufenden Betrieb nachrüsten. Christian Wedlich hat sich, gemeinsam mit anderen Stadtratsmitgliedern, im Rahmen der Baustellenführung des Friedrichsforums am 14. Mai ein Bild gemacht. Für den großen Saal, wo sich Akustikpaneele und Scheinwerfer in den Weg kommen, hat er eine Idee: „Man könnte überlegen, die Paneele etwas höher zu hängen. Das wäre ein Kompromiss bei der Akustik, könnte aber 100.000 Euro einsparen“, so Wedlich. Ob das möglich sei, müsse man natürlich erst prüfen.
Ziel sei ein funktionierendes, lebendiges Friedrichsforum – keine Luxuslösung. „Die eierlegende Wollmilchsau kann das Friedrichsforum nicht werden, aber es soll knallen und Bayreuth bereichern“, sagt Wedlich.