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Bayreuth

200 Unternehmen angeschrieben: Ebersberger wirbt für SpVgg-Förderung

Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger hat einen Brief an rund 200 Unternehmen in Stadt und Landkreis Bayreuth verschickt. Darin wirbt er um finanzielle Unterstützung für die SpVgg Bayreuth. Ob die Aktion den gewünschten Erfolg bringt – Ebersberger zeigt sich realistisch.

Die SpVgg Bayreuth steht vor ernsthaften finanziellen Herausforderungen und hat daher eine Crowdfunding-Aktion am 13. Februar 2025 ins Leben gerufen, um bis Mai 2025 insgesamt 500.000 Euro zu sammeln. Diese Initiative zielt darauf ab, die Zukunft des Traditionsvereins zu sichern, der unter Altlasten aus der Drittligasaison und hohen Beitragsforderungen leidet. Darauf möchte die Geschäftsführerin Kalemba öffentlich nicht spezifischer eingehen.

Ein Tag, nachdem die Crowdfunding-Aktion öffentlich gemacht worden war, schrieb der OB einen Brief an etwa 200 Unternehmen. Stadtrat Christian Wedlich (CSU) soll den Bürgermeister darauf angesprochen haben, was das Schreiben in Bewegung setzte, wobei die schlichte Antwort ‚Ja, mache ich‘ laut Thomas Ebersberger war.

SpVgg als „Leuchtturm“

Im Brief beschreibt Ebersberger den Verein als einen „Leuchtturm des regionalen Sports“ und betont dessen Bedeutung für die Stadt: „Die SpVgg Bayreuth ist mehr als nur ein Sportverein – sie ist ein bedeutender Bestandteil unserer Stadt und ein wichtiger Botschafter Bayreuths weit über die Grenzen Frankens hinaus.“ Er appelliert an die Unternehmen, sich als Sponsoren zu engagieren, um den Verein zu stabilisieren.

Sponsoring als Chance für Unternehmen

Der Oberbürgermeister hebt in seinem Schreiben hervor, dass ein Sponsoring nicht nur dem Verein, sondern auch den Unternehmen selbst Vorteile bringe: „Mit Ihrer Unterstützung können Sie dazu beitragen, die sportlichen Ziele der SpVgg Bayreuth zu fördern und gleichzeitig die Gemeinschaft, den Nachwuchssport und die wirtschaftliche Strahlkraft unserer Stadt zu stärken.“ Zudem biete die SpVgg Bayreuth eine breite mediale Aufmerksamkeit, die den Sponsoren zugutekomme.

Abschließend ermutigt Ebersberger die Unternehmer, sich direkt an die Geschäftsführerin des Vereins, Dr. Nicole Kalemba, zu wenden, um mögliche Sponsoring-Möglichkeiten zu besprechen.

Keine ungewöhnliche Aktion

In einem Interview bestätigte Ebersberger, dass solche Schreiben keine Seltenheit seien. „Ich habe ähnliche Briefe bereits für andere Vereine und Veranstaltungen wie den BBC Bayreuth oder das Bayreuth Magazin geschrieben.“ Auch im Eishockey habe er bereits Firmen um Unterstützung gebeten.

Ebersberger weist die Kritik zurück, dass nicht alle Vereine gleich behandelt würden: „Ich habe bisher keine Anfrage abgelehnt. Es ist durchaus denkbar, dass andere Vereine ebenfalls um Unterstützung bitten, wobei ich nicht garantieren kann, dass dies immer erfolgreich ist.“

Sport als wichtiger Faktor für die Region

Der Oberbürgermeister betont die Bedeutung des Sports für die Stadt: „Sport ist ein zentraler Bestandteil unserer Identität. Es geht nicht nur um Fußball, sondern auch um Basketball, Eishockey oder Handball.“ Seiner Ansicht nach sei es die Aufgabe der Stadt, Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa durch die Bereitstellung von Sportstätten. Direkte finanzielle Zuschüsse an Vereine seien hingegen nicht vorgesehen, weshalb private Sponsoren umso wichtiger seien.

Ob die Aktion Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Ebersberger bleibt realistisch: „Beim Basketball kam leider nicht viel zusammen, aber ich hoffe, dass sich diesmal mehr Unternehmen beteiligen.“