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Als das Holz über’s Wasser kam: Infotafel erzählt die Geschichte der „Bayreuther Stadtflöß“
Eine neue Tafel am Wehr in der Wilhelminenaue informiert über die Geschichte des „Flößangers“. Der Name erinnert an die historische Flößerei, die die Stadt lange Zeit mit Brennholz versorgte.
„Am Flößanger“ heißt seit Ende letzten Jahres eine Stichstraße an der gleichnamigen Kleingartenanlage. Aber warum eigentlich? Das gibt es nun auf einer Infotafel nachzulesen, die am Wehr an der Wilhelminenaue steht.
Wie der „Flößanger“ zu seinem Namen kam
Stadtrat Stephan Müller, der gemeinsam mit Frank Hofmann (beide BG) die Namensänderung und die Infotafel beantragt hat, erklärt: „Die Flößer haben in der Zeit zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert Brennholz aus dem Fichtelgebirge über die Steinach und den Roten Main nach Bayreuth gebracht.“ Der Name „Flößanger“ beziehe sich auf eine Wiese am Roten Main, auf der das Brennholz dann an Land gezogen und getrocknet wurde.
Auf die historische Bedeutung der Flößerei ist Stephan Müller durch ein Buch über Laineck aufmerksam geworden. Geschrieben haben es Gisela und Erhard Peplau. „Da bin ich auf einen alten Streit zwischen einem Müller und den Flößern gestoßen– ein Konflikt, der sogar vor Gericht landete“, sagt Stephan Müller.
Infotafel erinnert an Flößerei und Barackenlager
Dass die Berufsgruppen Müller und Flößer nicht immer gut miteinander auskamen, war kein Einzelfall – beide nutzten die Wasserkraft als wichtige Ressource. Eine Anekdote dazu, ebenso wie Informationen zur historischen Stadtflößerei, sind auf der Infotafel mit Zitaten und Bildern dokumentiert. Die Tafel ist nun Teil des Rot-Main-Auen-Wegs.
Außerdem thematisiert die Infotafel das ehemalige Barackenlager „Flößanger“ zwischen Mühlbach und Main. Nach Kriegsende fanden dort Flüchtlinge und Vertriebene eine Unterkunft.