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Demonstration

Anna Ritzinger demonstriert mit „TeamFlauschrechte“ gegen Circus Krone in Bayreuth

Am Mittwoch plant die Tierschutzinitiative TeamFlauschrechte eine Demonstration gegen den Circus Krone in Bayreuth. Die bundesweit bekannte Tierrechtsaktivistin Anna Ritzinger schließt sich dem Protest an.

Für den Premierentag des Circus Krone am 15. Oktober in Bayreuth ist beim Amt für öffentliche Ordnung, Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bayreuth eine Versammlungsanmeldung eingegangen. Veranstalter ist die Tierschutzinitiative TeamFlauschrechte.

Die Versammlung steht unter dem Motto „Für einen Zirkus ohne Tiere“ und soll von 16:45 bis 19:45 Uhr gegenüber dem Haupteingang des Volksfestplatzes stattfinden.

Im Gespräch mit dem Bayreuther Tagblatt erklärt Bettina Granegger, Mitgründerin von TeamFlauschrechte, warum sich die Gruppe für die Rechte kleiner und großer Tiere gleichermaßen einsetzt – und weshalb ein Zirkus mit Tieren aus ihrer Sicht nicht mehr zeitgemäß ist.

Friedliche Demonstration geplant

Die Demonstration soll friedlich und respektvoll verlaufen. „Wir haben Plakate, vielleicht rufen wir ein paar Sprüche – aber wir wollen niemanden provozieren“, betont Granegger.

Unterstützt wird TeamFlauschrechte von der Tierrechtsaktivistin Anna Ritzinger, die regelmäßig an bundesweiten Aktionen teilnimmt. Ritzinger sitzt für die Partei Die Linke im Kreistag des Landkreises Hof. Die ausgebildete Sozialpädagogin arbeitet zudem als Model und betreibt gemeinsam mit ihrer Familie den Lebenshof „Vegan.Bullerbyn“.

Auf dem Hof leben über 130 ehemalige Haus- und Nutztiere – darunter Schafe, Ziegen, Hühner, Hunde und Ponys – in einem sicheren Umfeld, ohne weitere Nutzung durch den Menschen. Nun wird sie in Bayreuth erwartet, um gemeinsam mit TeamFlauschrechte gegen den Einsatz von Tieren im Zirkus zu demonstrieren.

„Wir möchten bei der Demonstration gegen Circus Krone einfach Aufmerksamkeit schaffen. Wenn jemand friedlich mit uns sprechen möchte, sind wir offen für ein Gespräch“, sagt Granegger.

Langjähriges Engagement im Tierschutz

Bettina Granegger engagiert sich seit vielen Jahren im Tierschutz. Zuvor war sie bei der Initiative „Hoppel-Helden“ aktiv, die sich besonders für Kaninchen und andere Kleintiere einsetzt.

Gemeinsam mit Biene Schade aus Hof gründete sie das TeamFlauschrechte. Ziel der Gruppe sei es, „den kleinen Heimtieren endlich eine Stimme zu geben“, erklärt Granegger.

„Im Tierschutz werden Hunde oder Nutztiere häufig wahrgenommen, aber Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen fallen oft hinten runter“, sagt sie. Auch in vielen Tierheimen sei die Vermittlung kleiner Tiere schwierig. TeamFlauschrechte wolle das ändern und das Bewusstsein für diese Tiergruppen stärken.

Schon gelesen? Bettina Granegger organisierte auch die Demonstration vor dem Hagebaumarkt unter dem Motto: „Tiere sind keine Ware.“

Warum sich die Gruppe gegen Zirkus Krone positioniert

„Wir machen keinen Speziesismus – für uns sind alle Tiere gleich“, betont Granegger.
Wenn ein Zirkus mit Wildtieren in die Region komme, wolle man ein Zeichen setzen.

„Wir sind nicht gegen Zirkus, wir sind gegen Tierleid“, so die Aktivistin. Die Gruppe wünsche sich, dass Bayreuth künftig tierfreie Zirkusse wie Roncalli oder Flic Flac einlädt.

„Es gibt großartige Alternativen ohne Tiere – mit Akrobatik, Lichtshows und Musik.
Wir wünschen uns, dass die Stadt solche Veranstaltungen stärker unterstützt“, erklärt Granegger.

Was für Team Flauschrechte Tierleid bedeutet

Für Bettina Granegger beginnt das Tierleid bereits beim Transport der Zirkustiere. „Die Tiere werden ständig von Ort zu Ort gefahren – in LKWs, auf Betonböden, unter Stress. Das kann nicht artgerecht sein.“

Auch die Zurschaustellung von Tieren sieht sie kritisch:

„Kein Löwe würde freiwillig durch einen Reifen springen. Diese Vorführungen haben nichts mit natürlichem Verhalten zu tun.“

Der Unterschied zu Haustieren sei deutlich:

„Wenn mein Hund zu Hause keine Lust auf eine Übung hat, höre ich auf.
Im Zirkus muss das Tier aber funktionieren, weil Zuschauer Eintritt bezahlt haben. Das ist der entscheidende Unterschied.“

Forderung: Ein Zirkus ohne Tiere

Langfristig setzt sich TeamFlauschrechte für einen Zirkus ganz ohne Tiere ein. „Wir wissen, dass das nicht von heute auf morgen geht. Aber es wäre wichtig, wenn Zirkusse anfangen, Tiere schrittweise abzugeben und auf Shows ohne Tiere umzustellen“, sagt Granegger.

Einige Zirkusse wie Barelli hätten bereits begonnen, auf Wildtiere zu verzichten.
„Das ist ein guter Anfang. Aber Circus Krone hält noch an alten Strukturen fest“, kritisiert sie.

Blick in die Zukunft: 2. Demo am Samstag

Für Bettina Granegger ist klar:

„Wir brauchen ein Umdenken. Tradition darf kein Argument mehr sein, wenn Tiere leiden.“

TeamFlauschrechte wird sich auch künftig für Tierschutzthemen in Oberfranken einsetzen – ob bei Demos gegen Tierversuche, Tiermast oder beim Einsatz für Kleintiere in Not.

Auch am Samstag, 18. Oktober, findet eine weitere Demonstration statt. Veranstalter ist der Verein „Menschen für Tierrechte e. V.“ Die Versammlung steht ebenfalls unter dem Motto „Für einen Zirkus ohne Tiere“ und soll von 14:00 bis 15:30 Uhr gegenüber dem Haupteingang des Volksfestplatzes stattfinden.