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Bayreuth

Gibt es eine Lösung für das Bayreuther Eisstadion?

Das Bayreuther Eisstadion ist ein Problemfall – die Eisbereitung ist kostenintensiv und umweltschädlich, vor allem mitten im Sommer. 

Am Mittwoch, dem 8. März 2023, hat sich der Haupt- und Finanzausschuss des Bayreuther Stadtrats getroffen, um darüber zu entscheiden, ob die Eisaufbereitung im Bayreuther Eisstadion im August beginnen soll. Die Eisbereitung mitten im Sommer ist nötig wegen den Regularien des Deutschen Eishockey-Bundes. Bei dem Treffen stimmten nach kontroversen Diskussionen nur die drei Grünen-Mitglieder gegen den Vorschlag der Verwaltung, die restlichen 14 Mitglieder des Ausschusses willigten ein.

Schließung des Eisstadions nicht möglich

Eine Eisaufbereitung bei teils über 30 Grad ist im Bayreuther Eisstadion besonders energieraubend und damit auch umweltschädlich, da das Stadion an mehreren Seiten offen ist. Allerdings, erklärte Sportamtsleiter Christian Möckel, ist eine Schließung des Stadions nicht möglich. Dies liegt an der Dachkonstruktion, die nicht dafür ausgelegt ist. Wegen der Feuchtigkeit durch die Eisbereitung würde sich nämlich Schimmel bilden. Lesen Sie auch: Bayreuther Karstadt schließt wohl endgültig.




Sanierung des Eisstadions “aufwendig und zeitintensiv”

Die SPD schlug deshalb im September letzten Jahres als Lösung vor, das Eisstadion energetisch zu sanieren, um 60% der Energiekosten zu sparen. Die Technik im Stadion stammt nämlich aus dem Jahr 1975, als es eröffnet wurde. Dieser Vorschlag scheiterte allerdings in den Haushaltsverhandlungen im Februar 2023.

Eine Sanierung des Stadions hält Möckel für sehr aufwendig und zeitintensiv. “Es ist fraglich, ob dies überhaupt im Zeitraum zwischen Saisonende bis Saisonbeginn machbar wäre.” Der Grünen-Stadtrat Klaus Wührl-Struller unterstützte den Vorschlag der SPD zwar, hielt ihn allerdings nur für eine Zwischenlösung. Laut ihm besteht momentan Sanierungsbedarf auf mehreren Ebenen, weshalb Wührl-Struller einen Neubau möglicherweise für sinnvoller hält. Der Neubau eines neuen Stadions wäre natürlich ein Riesenprojekt in Millionenhöhe, deshalb wäre laut ihm ein “public-private finanzierter Sportpark” als Lösung denkbar.

In einem waren sich der Sportamtsleiter und der Grünen-Politiker einig: ohne Sanierung oder Neubau sind die Kosten stark von den Außentemperaturen abhängig.

Sport soll klimaneutral sein

Doch trotz der kontroversen Diskussion über die Eisaufbereitung betonte Wührl-Struller, dass für ihn als promovierten Sportwissenschaftlicher “der Sport für alle Menschen, gerade aber für Kinder und Jugendliche von kaum hoch genug einzuschätzender Bedeutung” ist. “Denn für uns steht außer Frage: Wir wollen Sport – in der Breite und in der Spitze – aber wir müssen auch Sport, wie alle anderen Lebensbereiche, klimaneutral gestalten.”