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Bierkultur

Ein Fest der Bierkultur in Bayreuth: Maisel & Friends heißt 200 Bierliebhaber willkommen

von Michael Christensen

Die Jahreshauptversammlung des Verbands der Diplom Biersommeliers findet vom 17. bis 20. Oktober 2024 in Bayreuth statt. Gastgeber ist die Brauerei Maisel & Friends, die 200 Biersommeliers aus ganz Europa willkommen heißt. Maisel & Friends haben sogar ein neues Bier für das Event gebraut.

Der Verband der Diplom Biersommeliers hat über 200 Bierenthusiasten zusammengebracht, die ihre Leidenschaft für Bier teilen. „Für mich ist da wirklich ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen“, sagt Jeff Maisel, Geschäftsführer der Brauerei Gebr. Maisel GmbH & Co. KG.

„Überall da, wo Menschen ins Glas reinriechen, da sind die Biersommeliers vorhanden“, fügt er hinzu. Neben Weiterbildungen und Fachvorträgen erwartet die Biersommeliers ein Programm, das die Biertradition der Region erlebbar macht.

Austausch unter Biersommeliers: Lernen und Wachsen

Neben der Verkostung ist der Austausch unter den Biersommeliers von großer Bedeutung. „Das Wichtigste, glaube ich, wie bei vielen Seminaren, ist der Austausch untereinander,“ erklärt Jeff Maisel. Bei Veranstaltungen und Verkostungen diskutieren die Biersommeliers über verschiedene Bierstile, tauschen Erfahrungen aus und lernen voneinander.

Der gemeinsame Austausch sorgt dafür, dass sie ihr Wissen und ihre sensorischen Fähigkeiten stetig weiterentwickeln. „Man sitzt sich an einen Tisch, hat Gleichgesinnte, man verkostet, man hat ein Thema und muss nicht über das Wetter oder Fußball reden,“ beschreibt Klaus Artmann stellvertretender Präsident des Verbandes die Atmosphäre bei solchen Treffen.

Fachvorträge bieten zu Themen wie Weißbier und Hopfen Einblicke in die Welt der Biersommeliers. Das bierig-kulturelle Rahmenprogramm führt die Sommeliers zu Brauereien und Mälzereien, um die regionale Braukunst hautnah zu erleben.

Schauen Sie sich unser Instagram-Reel von Jeff Maisel, Klaus Artmann und Michael König an.

Weißbier: Ein Beispiel für Qualität und Harmonie

Ein gelungenes Weißbier ist ein gutes Beispiel für die Arbeit von Brauern und Biersommeliers. „Alles, was man sich von einem Weißbier verspricht – über die Hefe, die Bananennoten, ein bisschen Nelke und das Karamellige – das hat man alles,“ beschreibt Artmann das Weißbier, das er besonders schätzt.

Ein gutes Bier überzeugt durch seine Frische und harmonische Aromen. Es geht darum, dass ein Bier nicht nur gut schmeckt, sondern auch visuell überzeugt. Die Farbe, der Schaum und die Aromen müssen im perfekten Zusammenspiel stehen.

Mariana White: Ein neues Highlight

Für die Versammlung wurde ein neues Bier namens „Mariana White“ von Maisel & Friends gebraut. Dieses Bier ist eine moderne Interpretation des traditionellen Weißbiers, das mit einer besonderen Betonung auf die Hopfenaromen entwickelt wurde.

Jeff Maisel erklärte: „Deswegen haben wir uns ja auch für den Bierstil entschieden, dass wir sagen, unser Thema ist Weißbier und dann sagen wir, okay, aber auch modern interpretiert, eben dann mit Hopfen gestopft.“ Das Bier zeichne sich durch fruchtige Aromen aus, die durch die Hopfenöle hervorgehoben werden, erklärt Maisel.

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Die Kunst des Biers: Brauer und Biersommeliers

Was macht ein Bier besonders? Das Bier, über das hier gesprochen wird, ist nicht einfach nur ein Getränk. Es wurde mit Hingabe gebraut und spiegelt die enge Zusammenarbeit zwischen Brauer und Biersommelier wider, so Artmann. „Die Aufgabenteilung ist eine ganz klare: Biersommeliers sind eher Galeristen, die die Kunstwerke erklären können, aber nicht der Künstler. Der Künstler bleibt der Brauer.“

Ein Biersommelier begleitet den Brauprozess von Anfang an. „Wir haben den ganzen Brautag mit begleitet, bei der Malzschüttung, bei der Hopfenauswahl, bei der Forschung, der Rezeptur,“ berichtet Artmann.

Der Brauer erschafft das Kunstwerk, während der Biersommelier dafür sorgt, dass die Konsumenten es in vollen Zügen genießen können. Diese klare Rollenverteilung sei essenziell für die Wertschätzung des Bieres als Kunstwerk.

Die Biersommelier-Ausbildung

Die Ausbildung zum Biersommelier dauert in der Regel zwei Wochen, so Artmann. In dieser Zeit lernen die Teilnehmer die Grundlagen des Bierbrauens, die verschiedenen Bierstile und ihre historischen Hintergründe kennen.

„Es wird viel verkostet, weil in der Theorie ist alles grau wie vieles,“ sagt der Biersommelier Artmann. Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das sogenannte „Pairing“, also die Kunst, das richtige Bier zur passenden Speise zu kombinieren.

Nach der Ausbildung geht es darum, das Erlernte weiterzuentwickeln, indem man sich mit Kollegen austauscht und Erfahrungen sammelt. „Man muss weitermachen, sich mit anderen austauschen. Deswegen auch bei der Jahrestagung, da redet man drüber, man hat Fachvorträge, spricht mit Brauern, macht Auslandsreisen und Verkostungen,“ beschreibt Artmann die kontinuierliche Weiterbildung der Biersommeliers. Und genau das findet dieses Jahr in Bayreuth statt.