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Bismarckstraße und Erlanger Straße: Bauausschuss stimmt Umbauplänen zu
von Michael Christensen
Die Umbaupläne für die Bismarck- und Erlangerstraße haben im Bauausschuss Zustimmung erhalten. Der Umbau soll die Straßen für Fußgänger und Radfahrer optimieren. Dafür sollen die Straßen aber für Autos einspurig werden.
Die geplante Umgestaltung der Bismarckstraße und Erlanger Straße bleibt ein heiß diskutiertes Thema. Heute wurden im Rathaus 157 Stellungnahmen von Privatpersonen sowie 31 von Behörden und anderen Trägern öffentlicher Belange vorgelegt.
Diese Stellungnahmen umfassen über 180 Seiten und verdeutlichen den enormen Arbeitsaufwand hinter der Planung. Die Stadtverwaltung hat seit dem letzten Entwurf nur geringfügige redaktionelle Änderungen am Bebauungsplan vorgenommen und empfohlen, die Pläne nicht erneut auszulegen.
Was ist geplant?
Die Bismarckstraße und die Erlanger Straße in der Bayreuther Altstadt sollen für Fußgänger und Radfahrer attraktiver, genauer gesagt breiter, gestaltet werden. Auch die Bushaltestellen sollen barrierefrei ausgebaut werden. Ein zentraler Punkt der Planung ist, dass beide Straßenabschnitte für den Autoverkehr einspurig werden, um Platz zu schaffen.
Während Anwohner und Radfahrer diese Maßnahmen begrüßen, äußern Pendler aus dem westlichen Landkreis Bedenken. Sie befürchten Staus und längere Fahrzeiten.
Kritische Stimmen zur Umgestaltung
Hauptkritikpunkte der Gegner:
- Verkehrsstaus und Rückstau:
Stephanie Kollmer (CSU) befürchtet erhebliche Rückstaus, insbesondere für Pendler, und kritisiert die kurzen Linksabbiegerspuren sowie verlängerte Fahrzeiten. „Das ist ideologisch getrieben und nicht zielführend“, so Kollmer zur Planung. - Unrealistische Planung:
Stephan Huttner (FDP) bemängelt, dass die zugrunde liegenden Verkehrsstudien während der Corona-Pandemie erstellt wurden und daher nicht repräsentativ seien. Er warnt vor einer Verlagerung des Verkehrs auf Wohnstraßen. - Kosten und Prioritäten:
Die Kritiker argumentieren, dass die geschätzten Kosten von 4,7 Millionen Euro für dringendere Projekte wie Schulen benötigt würden. - Unzureichende Fahrradlösung:
Christopher Süß (JB) kritisiert, dass die Maßnahmen nur einen Teilabschnitt betreffen, während bessere Alternativen wie der Ausbau am Mistelbach vernachlässigt werden. „Es gibt in der Planung mehr Verschlechterungen als Verbesserungen.“
Stimmen für die Umgestaltung
Hauptargumente der Befürworter:
- Zukunftsorientierte Verkehrspolitik:
„Die Straße [Bismarckstraße] ist hässlich, und sie wird durch die Maßnahmen gewinnen“, so Thomas Bauske (SPD). Er betont die langfristigen Vorteile der Maßnahmen für die Lebensqualität und den Radverkehr. - Verbesserte Aufenthaltsqualität und Sicherheit:
Sabine Steininger (Die Grünen) hebt die mangelnde Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden hervor und lobt die umfassende Bürgerbeteiligung des Stadtplanungsamts. - Verkehrswende und Klimaschutz:
Karsten Schieseck (BG) sieht die Maßnahmen als entscheidend für die Verkehrswende und den Klimaschutz. - Dringlichkeit und Zukunftsfähigkeit:
Gert Dieter Meier (DU), selbst Anwohner, warnt vor den Folgen eines Abbruchs der Planungen und verteidigt die Maßnahmen als zukunftsweisend. „Ich empfehle jedem, vor Ort zu sein und den aktuellen Stand zu erleben.“
Bauausschuss: Empfehlung für die Planung
Mit einer Abstimmung von 11 zu 6 Stimmen empfahl der Bauausschuss dem Stadtrat, die aktuellen Planungen anzunehmen. Der Stadtrat wird voraussichtlich am 18. Dezember 2024 entscheiden, ob die Maßnahmen in ihrer jetzigen Form umgesetzt werden.