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Bayreuth

Demokratieprojekt von wundersam anders e.V. „Spiel mit dem Feuer“

Am heutigen Tag fand das Finale der Veranstaltungsreihe „Spiel mit dem Feuer“ statt, organisiert vom Verein wundersam anders. Seit Dienstag wurden in Kamingesprächen politische Themen mit Direktkandidaten zur Bundestagswahl auf Augenhöhe mit Jugendlichen diskutiert.

In der Fußgängerzone von Bayreuth wurde am vergangenen Samstag die viel diskutierte Brandmauer sichtbar. Passanten konnten hautnah erleben, wie herausfordernd politische Gestaltung sein kann.

Politische Bildung durch spielerische Methoden

„Wer mit dem Feuer spielt, riskiert den Brand“, erklärten die Jugendlichen von wundersam anders. Mit einer interaktiven Methode machten sie das politische „Spiel mit dem Feuer“ greifbar – am Ende stand die Brandmauer symbolisch in Flammen.

Diskussionen mit Politikern Parteien

Der Verein wundersam anders und das Jugendforum des Schoko e.V. organisierten eine mehrtägige interaktive Veranstaltung. Hierbei wurden Politiker demokratischer Parteien in Kamingesprächen im St. Georgener Haus des Spiels mit kritischen Fragen konfrontiert. Am Samstag gipfelte das Format in der Maximilianstraße, wo die symbolische Brandmauer errichtet wurde.

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Zentrale Themen des Wahlkampfs aus Sicht der Jugend

„Das von den 9- bis 23-Jährigen entwickelte ‚Spiel mit dem Feuer‘ griff zentrale gesellschaftliche Themen auf, die im Wahlkampf oft zu wenig Beachtung finden“, so Mauro Marino, pädagogischer Leiter der Schokofabrik. Jugendliche beschäftigten sich mit Fragen wie gesellschaftlichem Zusammenhalt, Wahlalter, Klimaschutz und politischen Handlungsspielräumen in Deutschland und Europa.

Demokratie erleben statt nur darüber rede

„In Zeiten polarisierender politischer Diskussionen setzt dieses Format auf Beteiligung und kritisches Denken“, erklärte Lena Wenz, stellvertretende Vorsitzende von wundersam anders. Das Projekt wurde durch den U18 Sonderfonds des Deutschen Kinderhilfswerks gefördert, um politische Bildung über den Wahlkampf hinaus zu stärken.

Brandmauer als Symbol für Demokratie

Zu den geladenen Gästen gehörten Vertreter von SPD, Grünen, CSU, Freien Wählern und der Linken. Die AfD wurde bewusst ausgeschlossen, da sie laut den Veranstaltern durch demokratiezersetzende Positionen auffällt. Ein zentrales Element des Formats war die „Brandmauer“ als Symbol für den Schutz der Demokratie. Während des Spiels konnten Teams sie stärken oder schwächen.

Politik spielerisch begreifen

Politiker und Jugendliche bildeten Teams, die gemeinsam Regeln aufstellten, Bündnisse schlossen und Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragen mussten. Zuschauer hatten die Möglichkeit, per Buzzer einzugreifen, wenn sie Entscheidungen als ungerecht empfanden. „Das hat eine unglaublich spannende Dynamik erzeugt“, sagte die 16-jährige Auriel Funsch. „Man konnte spüren, wie sich Politik anfühlt – wie schnell Dinge kippen können, aber auch, welchen Einfluss man hat, wenn man sich engagiert.“

Appell an die Gesellschaft: Jugendbeteiligung stärken

Die Veranstaltung endete mit einem eindringlichen Appell: „Nehmt aus diesem Format nicht nur ein Erlebnis mit, sondern eine Aufgabe. Schafft Räume für jugendliche Mitbestimmung – nicht nur vor Wahlen, sondern jeden Tag. Demokratie ist kein Spiel, sondern ein gesellschaftlicher Prozess, den wir alle gemeinsam gestalten.“