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Der Ausschuss befürwortet höhere Zuschüsse für BTS und BSC Saas
Im Bayreuther Haupt- und Finanzausschuss entbrannte erneut Streit über die Sportförderung für BTS und BSC Saas. Anlass war ein Antrag der BG-Fraktion. Die Verwaltung pochte auf Richtlinien, der Stadtrat drängte auf Änderungen.
Die Bayreuther Gemeinschaft (BG) forderte, die Zuschüsse für Sanierungen beim BSC Saas Bayreuth und der Bayreuther Turnerschaft (BTS) von bisher 10 auf 15 Prozent zu erhöhen.
Begründung: Vereine mit eigenen Anlagen tragen deutlich höhere Kosten als Hallenvereine, die städtische Infrastruktur nutzen können.
Bereits 2021 hatte der Stadtrat eine generelle Erhöhung abgelehnt – aber betont, dass Einzelfälle anders behandelt werden könnten.
BG-Stadtrat Stephan Müller erinnerte:
„Mit dieser Begründung wurde der SpVgg Bayreuth für das Nachwuchsleistungszentrum eine Förderung von 15 Prozent gewährt – selbstverständlich auch mit unserer Zustimmung.“
Damit ist das Thema „Gleichbehandlung“ auf dem Tisch – „Das Fass wurde schon aufgemacht.“
Streitpunkt: Sanierungen nicht förderfähig?
Laut den aktuellen Förderrichtlinien unterstützt die Stadt Bayreuth Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen mit 10 Prozent, in Ausnahmefällen bis 15 Prozent.
Sanierungen seien laut Verwaltung nicht zuschussfähig.
Zudem habe die BTS noch nicht alle erforderlichen Unterlagen eingereicht, hieß es.
Die Verwaltung empfahl daher, den Antrag der BG abzulehnen:
- Der Antrag auf einen Sportstättenzuschuss von 15 Prozent für die baulichen Maßnahmen auf den Sportanlagen des BSC Saas (Sanierung des Sportgeländes) und der Bayreuther Turnerschaft (Dachsanierung der Tennishalle) wird abgelehnt.
- Der Zuschuss für die Dachsanierung der Tennishalle der Bayreuther Turnerschaft wird nicht gewährt. Grund: Die geplante statische Ertüchtigung der Dachkonstruktion gilt nicht als zuschussfähige Maßnahme im Sinne des aktuellen Schwerpunktprogramms.+
Diskussion im Ausschuss
CSU: Entscheidung soll Stadtrat treffen
Michael Hohl (CSU) zeigte Verständnis für die Vereine, mahnte aber zur formalen Korrektheit:
„Wir sehen die Notwendigkeit zu helfen. Aber ändern können wir die Richtlinien nicht hier im Haupt- und Finanzausschuss – das kann nur der Stadtrat.“
Er beantragte, die Entscheidung zu vertagen und in der nächsten Stadtratssitzung zu behandeln.
Hohl kündigte Unterstützung an – sobald eine rechtliche Grundlage geschaffen sei.
Oberbürgermeister Ebersberger: „Richtlinien gelten für alle“
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) stellte klar, dass die Verwaltung lediglich die Beschlüsse des Stadtrats umsetze:
„Die Richtlinien wurden vom Stadtrat selbst erlassen. Wenn dieser etwas anderes will, kann er sie jederzeit ändern.“
Er erinnerte, dass die Ausnahme mit 15 Prozent ursprünglich für das Sportleistungszentrum beschlossen worden sei, um mit anderen Städten gleichzuziehen.
Ebersberger warnte zudem davor, Fälle zu vergleichen, die nicht vollständig deckungsgleich seien:
„Nicht alle Hallen werden gleich genutzt – die Vergleichbarkeit ist begrenzt.“
SPD: Richtlinie überarbeiten, Einzelfälle prüfen
Andreas Zippel (SPD) forderte, die Richtlinie grundsätzlich zu überarbeiten und dabei auch die Sportkommission einzubeziehen:
„Die Richtlinie legt unsere grundsätzliche Position fest. Eine kurzfristige Änderung hier im Ausschuss wäre nicht sachgerecht.“
Er plädierte für eine saubere Trennung zwischen der grundsätzlichen Regelung und den konkreten Anträgen.
Zippel nannte die aktuellen Fälle – die Tennishalle der BTS und die seit 40 Jahren unrenovierten Flächen des BSC Saas – als begründete Ausnahmen:
„Wenn wir diese Maßnahmen nicht unterstützen, müssten wir beim Neubau ohnehin wieder mit mindestens zehn Prozent fördern.“
Damit könne man, so Zippel, ohne Richtlinienbruch eine Förderung rechtfertigen.
Weitere Stimmen: Kritik, Mahnungen und Reformvorschläge
Klaus Wührl-Struller (Grüne) warnte eindringlich:
„Wollen wir eine Sportstadt bleiben oder uns als Sportverhinderungsstadt profilieren?“
Er sah die Gefahr, dass fehlende Unterstützung das ehrenamtliche Engagement gefährde.
Auch Luisa Funke-Barjak (FDP) sprach sich für eine Überarbeitung der Richtlinien aus:
„Wir müssen Gleichbehandlung sicherstellen und klare Kriterien schaffen.“
Christoph Süß (JB) sprach sich für eine flexiblere Auslegung der Regeln aus:
„In begründeten Ausnahmefällen kann laut Richtlinie abgewichen werden. Diese Möglichkeit sollten wir nutzen.“
Finanzieller Rahmen bleibt eng
Ebersberger erinnerte daran, dass die städtischen Mittel begrenzt seien:
„Wenn wir den Zuschuss erhöhen, muss das Geld an anderer Stelle eingespart werden.“
Auch Sportamtsleiter Christian Möckel verwies auf Fristen:
Förderanträge müssten bis 1. Juli des Vorjahres eingereicht werden, um im Haushalt berücksichtigt zu werden.
Ergebnis: Keine endgültige Entscheidung – aber Bewegung im Thema
Am Ende der Sitzung lehnte der Ausschuss den Verwaltungsvorschlag ab und stimmte einer Erhöhung der Förderung auf 15 Prozent für beide Projekte zu.
Eine endgültige Entscheidung soll jedoch erst im Stadtrat fallen.











Symbolbild: Pixabay
Polizist Symbolbild © Pixabay