Zuletzt aktualisiert am
Ein Garten, der summt: Insekten brauchen Vielfalt
von bt-Redaktion
Wer Insekten in den Garten locken will, braucht mehr als Rasen: Einheimische Pflanzen, wilde Ecken und alte Hölzer bieten Lebensraum für Bienen, Käfer und Schmetterlinge. Warum Vielfalt so wichtig ist – und worauf es ankommt, verrät Dimitri Seidenath vom Stadtgartenamt.
Ein blühender Garten ist nicht nur schön anzusehen, sondern kann auch ein wichtiger Lebensraum für Insekten sein. Wie schafft man dafür die richtigen Bedingungen? Dimitri Seidenath vom Stadtgartenamt Bayreuth gibt Tipps, wie Hobbygärtner ihren Garten in ein Paradies für Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten verwandeln können.
Vielfalt ist der Schlüssel zum Erfolg
Eine große Artenvielfalt im Garten lockt viele unterschiedliche Insekten an. „Viele Insekten sind auf einheimische Pflanzen spezialisiert, weshalb diese für sie meist wertvoller als exotische Pflanzen sind“ erklärt Seidenath. Blüten liefern Nektar und Pollen, während Blätter als Nahrung für Raupen und Käferlarven dienen.
Die richtigen Bedingungen schaffen
Neben Nahrung brauchen Insekten auch geeignete Orte zur Eiablage. Wildbienen graben ihre Brutröhren in sandigen Boden, während Käfer und Schmetterlinge oft auf altes Holz angewiesen sind. Libellen benötigen einen Teich, da ihre Larven im Wasser heranwachsen. Auch vertrocknete Stauden, Sträucher und hochstehendes Gras werden gerne zur Eiablage genutzt.
„Um solche Strukturen zu schaffen, ist es sinnvoll, den Garten an manchen Stellen bewusst etwas wilder zu belassen“, sagt Dimitri Seidenath. Totholzhaufen, Steinhaufen oder ein Gartenteich bieten neben Insekten noch vielen weiteren Tieren einen Lebensraum. Blumenwiesen sollten nur circa zweimal pro Jahr gemäht werden und ein Teil für die Überwinterung der Insekten stehen gelassen werden.
Weniger Chemie, mehr Natur
Pestizide sind nichts für einen insektenfreundlichen Garten. „Pflanzenschutzmittel treffen nicht nur vermeintliche Schädlinge, sondern auch alle anderen Pflanzen und Tiere“, sagt Seidenath. Auch Dünger soll nur sparsam und nur da, wo er unbedingt nötig ist, eingesetzt werden. Zu viele Nährstoffe im Boden würden die Pflanzenvielfalt reduzieren, so Seidenath – und damit auch die Nahrung für Insekten.
Wer sehen möchte, wie ein insektenfreundlicher Garten in der Praxis aussieht, kann den Naturgarten in der Wilhelminenaue besuchen. Dort zeigt der Verein „Die Summer“, wie naturnahes Gärtnern in Bayreuth umgesetzt wird. Schon gewusst? Seit kurzem gibt es dort neben Insekten auch Schafe.