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Hochradioaktive Abfälle

Endlagersuche: BGE schließt weitere Teile Oberfrankens aus

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat einen neuen Arbeitsstand zur Suche nach einem geeigneten Standort für hochradioaktive Abfälle veröffentlicht. Nach aktuellen Untersuchungen wurden weitere Gebiete in Oberfranken als ungeeignet eingestuft, doch es gibt auch Regionen, die weiterhin als potenziell geeignet gelten.

In Deutschland lagern derzeit rund 1.900 Behälter mit hochradioaktiven Abfällen an 16 oberirdischen Zwischenlagerstandorten. Diese Stoffe sollen künftig in einem unterirdischen Endlager dauerhaft sicher verwahrt werden – über einen Zeitraum von mehr als einer Million Jahren.

Bereits im vergangenen Jahr galten weite Teile des geologischen Untergrunds in Oberfranken als nicht oder nur bedingt geeignet für die sichere Verwahrung. Ausschlaggebend waren laut BGE unter anderem das Fehlen geeigneter Gesteinsformationen sowie die Lage in tektonisch aktiven Zonen.

Neu ausgeschlossene Gebiete

Neu ausgeschlossen wurden nun die Münchberger Masse – gelegen zwischen dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge – sowie Teile des Hohen Fichtelgebirges in der Nähe der Fränkischen Linie, einer großen geologischen Störungszone, die sich von Kronach (Oberfranken) bis nach Weiden (Oberpfalz) erstreckt.

„Weitere Teile des hohen Fichtelgebirges werden noch untersucht“, erklärt Andreas Peterek von der Regionalen Koordinierungsstelle Oberfranken.

Man werde den Prozess weiterhin eng begleiten. Den nächsten Bericht der BGE erwartet die Koordinierungsstelle im Sommer 2026.

Stufenweise Auswahl und Beteiligung der Öffentlichkeit

Das Verfahren sieht eine schrittweise Eingrenzung geeigneter Regionen anhand geologischer Daten vor. Am Ende sollen die verbleibenden Gebiete durch Erkundungsbohrungen und Feldstudien weiter untersucht werden.

Ein entsprechender Vorschlag der BGE wird voraussichtlich Ende 2027 veröffentlicht.

Die aktuellen Ergebnisse sollen zudem auf dem 4. Forum Endlagersuche am 21. und 22. November in Hannover vorgestellt und diskutiert werden.

„Das Forum bietet allen Interessierten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich aktiv in den Prozess einzubringen“, sagt Eva Bayreuther von der Regionalen Koordinierungsstelle Oberfranken.