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Stadtfinanzen

Haushaltsberatungen heute im Stadtrat

Die Haushaltsberatungen der Stadt Bayreuth für das Jahr 2025 sind um 9 Uhr in vollem Gange. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger erläuterte bereits wichtige Aspekte der Haushaltsplanung, die entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Stadt seien.

Ebersberger blickt optimistisch auf die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit. Er geht davon aus, dass trotz unterschiedlicher Schwerpunkte der Fraktionen eine Einigung erzielt werden kann. „Jede Fraktion hat ihre eigenen Prioritäten, aber letztendlich setzen wir die Beschlüsse des Stadtrats um“, so der Oberbürgermeister. Kritisiert werde vor allem die Umsetzung bereits beschlossener Maßnahmen und nicht die Verwaltung selbst.

Am 30. Januar 2025 hielt der Oberbürgermeister eine Rede zum Haushaltsentwurf. Die endgültige Verabschiedung des Haushalts durch den Stadtrat ist für den 26. Februar 2025 vorgesehen.

Investitionen in Infrastruktur: Bayreuth setzt auf Bauprojekte

Für 2025 plant Bayreuth erhebliche Investitionen, vor allem in den Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur. Der Haushalt sieht rund 81,5 Millionen Euro für Bauprojekte vor. Diese Summe umfasst unter anderem die fortlaufende Sanierung von städtischen Gebäuden und die Umsetzung neuer Bauvorhaben. „Wir setzen auf Projekte, die die Lebensqualität der Bayreuther verbessern und die Stadt fit für die Zukunft machen“, betont Oberbürgermeister Ebersberger.

Zudem sind 1,2 Millionen Euro für den Kauf von Grundstücken und Gebäuden eingeplant, um die städtische Entwicklung weiter voranzutreiben. In digitale und technische Anschaffungen fließen insgesamt 23,5 Millionen Euro, was den Fokus auf moderne Infrastruktur und Zukunftstechnologien verdeutlicht.

Einnahmen aus Steuern und Zuschüssen: Woher kommt das Geld?

Die Einnahmen der Stadt Bayreuth setzen sich vor allem aus Steuererträgen zusammen. Für 2025 rechnet Bayreuth mit 92,3 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen. Zudem wird die Grundsteuer B mit 12,2 Millionen Euro und veranschlagt. Die Einkommensteuer beträgt 50,2 Millionen Euro. Ergänzend dazu erwartet die Stadt Schlüsselzuweisungen, die auf der Steuerkraft der Stadt basieren. Diese Einnahmen sichern die Finanzierung zahlreicher Maßnahmen im Haushalt.

Schulden und Finanzierung: Neue Kredite zur Finanzierung von Projekten

Um die anstehenden Projekte zu realisieren, plant Bayreuth die Aufnahme neuer Kredite. Der Schuldenstand könnte bis Ende 2025 von 43 Millionen Euro auf 121,2 Millionen Euro steigen. Ebersberger erklärt: „Um die benötigten Investitionen umzusetzen, müssen wir auf Kredite zurückgreifen. Es ist jedoch wichtig, dass wir die Verschuldung in einem kontrollierten Rahmen halten.“

Fortführung wichtiger Baumaßnahmen: Oberbürgermeister Ebersberger erklärt Prioritäten

Ein zentrales Thema der Haushaltsplanung ist die Fortführung wichtiger Baumaßnahmen. „Es geht vor allem darum, dass wir die begonnenen Projekte nun endlich abschließen können“, erklärt Ebersberger. Besonders wichtig sind hierbei die Sanierung des Richard-Wagner-Gymnasiums, die bereits seit rund zehn Jahren auf ihre Fertigstellung wartet, sowie der Neubau der Integrierten Leitstelle (ILS), die für das Rettungssystem der Stadt von entscheidender Bedeutung ist.

„Diese Projekte sind schon lange als notwendig erkannt worden und müssen nun realisiert werden“, so Ebersberger weiter.

Investitionen in dringend benötigte Infrastruktur: Ein Augenmerk auf kleinere Projekte

Neben den großen Bauvorhaben gibt es auch kleinere, aber nicht weniger wichtige Projekte. Ein Beispiel hierfür ist die Renovierung der Feuerwehr in St. Georgen, deren Gebäude mittlerweile stark sanierungsbedürftig sind. „Wir konzentrieren uns auf die Projekte, die wirklich notwendig sind und keine zusätzlichen Belastungen schaffen“, erklärt der Oberbürgermeister.

Herausforderungen im Gesundheitssektor: Klinikumsbau und finanzielle Belastung

Eine der größten Herausforderungen für die Stadt wird laut Ebersberger der Bau und die Weiterentwicklung des städtischen Klinikums sein. Der Oberbürgermeister erklärt: „Städtische Kliniken müssen sich ebenso wie private Einrichtungen selbst finanzieren. Das bedeutet auch, dass die Baukosten für das Klinikum in den Finanzplan aufgenommen wurden.“ Diese hohen Kosten werden zwar langfristig die Gesundheitseinrichtungen der Stadt verbessern, erhöhen jedoch auch die Verschuldung.

„Die Verschuldung wird im kommenden Jahr deutlich steigen, aber wir haben Puffer, die es uns ermöglichen sollten, die Belastung zu reduzieren“, betont Ebersberger.

Finanzielle Herausforderungen: Verwaltungshaushalt unter Druck

Trotz dieser finanziellen Puffer warnt Ebersberger, dass die Tilgung und Zinsen die Stadtverwaltung vor eine große Herausforderung stellen werden. „Selbst wenn nur die Hälfte der worst-case-Verschuldung eintritt, wird es eine enorme Belastung für den Verwaltungshaushalt“, erklärt er.