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Maisel’s Weissbierfest

„Ich hätte nie gedacht, ihn live zu sehen“ – Bayreuther Fans feiern Milli-Vanilli-Star

Einst weltweit berühmt – dann stürzte er tief. Jetzt steht Fab Morvan, einst Teil des Pop-Duos Milli Vanilli, wieder auf der Bühne. Beim Maisel’s Weissbierfest in Bayreuth begeisterte er mit Hits und Herz und weckte Erinnerungen an eine ganze Pop-Ära.

Vergangenes Jahr bewegte er das Kinopublikum mit seiner Lebensgeschichte, dieses Jahr ließ er die Menge in Bayreuth live tanzen: Fab Morvan bildete einst gemeinsam mit Rob Pilatus das weltberühmte Popduo Milli Vanilli. Am Freitagabend trat Morvan bei Maisel’s Weissbierfest auf.

Mit Klassikern wie „Girl You Know It’s True“ oder „Blame It On The Rain“ brachte Morvan das Festzelt zum Kochen. Das Publikum sang lautstark mit, tanzte, jubelte.

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Ein besonderer Moment für Bayreuth

Für viele Besucher des Maisel’s Weissbierfestes war Morvans Auftritt ein echtes Erlebnis. Wer den Sänger bislang nur aus Musikvideos oder dem Kino kannte, konnte sich nun selbst ein Bild machen.

“Es gibt so viele Menschen, die mich noch nie live gesehen haben”, sagt Fab Morvan. “Das möchte ich ändern.”

„Das war mein Highlight“ – Ein Fan über ihren Konzertabend

Auch Kerstin Boog war begeistert: „Ich bin ja mit der Musik aufgewachsen“, sagte sie. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich Milli Vanilli noch einmal live erleben würde.“

Für Boog war der Auftritt von Milli Vanilli das Highlight des Weissbierfests. „Ich war etwas gespannt, ob Fab auch alleine Stimmung in die Halle bringt“, gibt sie zu. „Aber er hat es super rübergebracht. Sein Auftritt war richtig klasse.“ Auch optisch konnte Morvan punkten:“Ich kann mich noch gut erinnern, wie die beiden damals ausgeschaut haben – er hat sich ja gar nicht so verändert. Und sein Outfit war echt toll!“

Die Gäste um sie herum tanzten mit und wippten im Takt, erzählt Kerstin Boog. „Ich finde es klasse, wenn Bands kommen, die man von früher kennt. Ich bin sehr froh, dass ich am Freitag dabei war.“

Zurück zu den Wurzeln

Für Fab Morvan war der Auftritt am Freitag mehr als nur ein Gig. “Die erste deutsche Stadt, in der ich jemals war, war Fürth. Danach ging es nach Nürnberg, München – hier hat alles seinen Lauf genommen”, erinnerte er. „Deshalb hat Bayern einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.“

Ein Leben für die Musik

Schon früh wusste Morvan, dass Musik sein Weg sein würde. “Mein Großvater war Akkordeonspieler”, erzählt er. “Ich erinnere mich an einen Urlaub in der Karibik – dort sah ich ihn spielen und war einfach fasziniert von der Wirkung, die Musik auf Menschen hat.” Dieser Moment war prägend. „Da wusste ich: Das will ich auch.“

Doch seine Motivation war nicht nur musikalischer Natur. “Ich glaube, jeder möchte jemand sein, der Liebe bekommt”, sagt er offen. “Wenn man, wie Rob und ich, nie wirklich Liebe zuhause erfahren hat, dann sucht man sie auf der Bühne. Wir wollten geliebt werden – ohne zu wissen, dass das unser größter Wunsch war.”

Ein neues Kapitel

Nach dem großen Skandal um Milli Vanilli war es lange still um Morvan. Bei einem Konzert im Jahr 1990 wurde durch einen technischen Fehler öffentlich, dass Morvan und Pilatus gar nicht selbst sangen, sondern Studiomusiker die Texte zuvor eingesungen hatten und der Gesang vom Band kam.

Ende der 90er folgte mit dem Tod von Rob Pilatus ein weiterer Schlag. Doch Fab gibt nicht auf – im Gegenteil: Er will neu durchstarten. “Ich bekomme viele Anfragen von Veranstaltern. Die Leute wissen durch die Doku und den Film nun endlich, dass ich wirklich performe.” Eine Doku über den Playback-Skandal erschien im Jahr 2023, 2024 kam ein Film über Milli Vanilli ins Kino.

Sein Weg führt Fab Morvan jetzt weiter nach Südamerika und in die USA. “Es geht immer weiter aufwärts”, sagt er. “Und ich versuche, mich ständig weiterzuentwickeln.”