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Wohnungsbau

IG BAU Oberfranken will Wohnungsbau-Turbo auch in Bayreuth

In Bayreuth wurden 2024 nur 94 neue Wohnungen gebaut – viel zu wenig, warnt die IG BAU Oberfranken. Unter dem Motto „Wohnungsbau-Turbo“ fordert die Gewerkschaft jetzt einfachere Bauvorgaben und eine Neubau-Offensive für bezahlbaren Wohnraum.

Die Baugewerkschaft (IG BAU) warnt: Der Wohnungsbau in Bayreuth reicht nicht aus. Mehr Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen seien dringend notwendig. Uwe Behrendt, Vorsitzender der IG BAU Oberfranken, sagt:

„Es braucht einen echten Aufschwung Wohnen. Davon muss auch Bayreuth profitieren.“

In Bayreuth wurden im Jahr 2024 lediglich 94 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die IG BAU Oberfranken mit. Davon entstanden 21 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Gesamtkosten für alle neuen Wohngebäude lagen bei rund 17,6 Millionen Euro, so die Gewerkschaft unter Berufung auf das Statistische Bundesamt (Destatis).

In Bayreuth gibt es derzeit mehrere Wohnprojekte – darunter „joseph“, „Grünes Wohnen“, die Nachverdichtung in der Altstadt sowie die „Stadtoase Bayreuth“.

„Gebäude-Typ E“ als Lösung

Die IG BAU fordert einfachere und günstigere Bauvorgaben. Laut Behrendt ließen sich die Baukosten um 25 bis 33 Prozent senken, wenn man auf unnötige Vorgaben verzichte. Die Lösung: der „Gebäude-Typ E“ – E steht für einfach, erleichtert, effizient.

Weniger Technik, einfachere Materialien und reduzierte Anforderungen sollen das Bauen wieder bezahlbar machen. Auch der Verzicht auf Tiefgaragen und viele Stellplätze könne die Baukosten deutlich senken.

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Bürokratie abbauen, Standards vereinfachen

Die IG BAU sieht in der Entbürokratisierung des Bauens einen entscheidenden Hebel:

„Runter mit kostentreibenden DIN-Normen, rauf mit den Neubauzahlen“, so Behrendt.

Beispiel: Dreifachverglasung bei Fenstern sei oft übertrieben. Auch bei Lärm- und Klimaschutzmaßnahmen müsse man Kosten und Nutzen genau abwägen.

Einfach bauen spart auch dem Staat Geld

Wenn günstiger gebaut wird, spart auch der Staat bei Fördermitteln. Behrendt betont:

„Weniger Vorschriften senken die Baukosten. Dadurch wird staatliche Förderung effizienter – und es können mehr Sozialwohnungen entstehen.“

IG BAU: Mehr Fördermittel für Wohnungsbau nötig

Laut IG BAU müssten Bund und Länder jährlich rund 11 Milliarden Euro für den Neubau von 100.000 Sozialwohnungen bereitstellen. Für 60.000 bezahlbare Wohnungen brauche es zusätzlich 4 Milliarden Euro an Fördergeldern pro Jahr.