Zuletzt aktualisiert am
Kita-Frage in der Saas: Stadt prüft vier Standorte
In der Saas fehlen Kita-Plätze. Der Stadtrat ist der Empfehlung des Jugendausschusses gefolgt, die Stadt prüft nun vier mögliche Lösungen für die Saas. Das Ergebnis wird noch in diesem Jahr erwartet.
Der Bedarf ist unbestritten: Die Saas braucht mehr Kitaplätze. Der Vorschlag der Stadtverwaltung war ursprünglich ein Neubau am Narzissenweg, gekoppelt mit einigen Bauplätzen für Einfamilienhäuser. Doch der Stadtrat stoppte Ende April mit knapper Mehrheit die notwendige Änderung im Flächennutzungsplan. Seither läuft die Suche nach Alternativen. Im Jugendausschuss Mitte Juli hatte man sich geeinigt, folgende Vorschläge zu prüfen: Eine Erweiterung in Modulbauweise am Erikaweg, einen Neubau ohne Wohnbebauung am Narzissenweg oder an der Jakobstraße und einen Umbau des ehemaligen Aldi-Marktes in der Karl-von-Linde-Straße.
Update vom 23. Juli 2025
Nun hat sich der Stadtrat mit der Suche nach einer Lösung für die Betreuungssituation in der Saas beschäftigt.
„Wir möchten, dass die Verwaltungen die Optionen zügig prüft und noch in diesem Jahr zum Ergebnis berichtet“, forderte Sabine Steininger (die Grünen). Das sicherte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) als „Selbstverständlichkeit“ zu.
Für BG-Stadtrat Torsten Lange ist die Lösung klar: Die Modulbaulösung direkt am bestehenden Kindergarten. Das sei der Wunsch der Kindergartenleitung. Damit sei der Vorschlag sowohl pädagogisch als auch logistisch ideal, so Lange. Auch die Verwaltung hatte diese Option im Jugendausschuss als praktikabelste Lösung genannt.
Lange beschreibt die Lage in den Containern aus eigener Anschauung als „desolat“ und beantragte, die Verwaltung zunächst per Beschluss zu beauftragen, die Lösung am Erikaweg zu prüfen und nur bei negativem Ergebnis die anderen Möglichkeiten zu bearbeiten. Dieser Antrag wäre zur Abstimmung gekommen, hätte der Stadtrat den bestehenden Verwaltungsvorschlag, alle vier Möglichkeiten zu prüfen, abgelehnt. Mit einem Ergebnis von 7 Gegenstimmen bei 39 Stimmberechtigten hat der Stadtrat den Vorschlag aus dem Jugendausschuss aber angenommen.
„Wir sollten uns die Zeit bis Herbst nehmen um eine wirklich gute Lösung zu finden“, so Thomas Bauske (SPD). Auch Stefan Specht fand: „Die vorgeschlagenen Pakete sind überschaubar prüfbar.“
Damit werden neben der Modulbau-Option im Erikaweg nun auch die Neubauten im Narzissenweg oder in der Jakobstraße und der Umbau des Aldis in der Karl-von-Linde-Straße geprüft.
Artikel vom 14. Juli: Drei Anträge, ein Ziel
Im Jugendausschuss lagen nun gleich drei Anträge auf dem Tisch – von der CSU, von der BG sowie ein interfraktioneller Antrag von SPD, Grünen und BG. Trotz unterschiedlicher Herangehensweisen war allen drei Antragstellern wichtig, dass sich die Betreuungssituation zügig verbessert. Die Verwaltung hat im Vorfeld alle vorgeschlagenen Standorte geprüft und bewertet.
Was geht – und was nicht
Aufstockung der bestehenden Kita (interfraktioneller Antrag): Nur mit Zustimmung der Kirche als Eigentümerin denkbar. Während der Bauphase wäre die Nutzung nicht möglich. Die Verwaltung hält die Variante für wenig praktikabel.
Erweiterung am Erikaweg (interfraktioneller Antrag): Aus Sicht der Verwaltung die praktikabelste Lösung. In Modulbauweise ließe sich dort nahe der bestehenden Kita zügig neuer Raum schaffen – schneller und kostengünstiger als Umbauten. Die nötigen Flächen seien größtenteils im städtischen Eigentum. Hier bräuchte es, je nach Grundstück, eventuell ein Bauleitverfahren.
Ehemaliger Aldi-Markt (alle Anträge): Rechtlich machbar, aber teuer – so das Ergebnis der Prüfung. Große Umbaumaßnahmen wären nötig, die Entsiegelung der Fläche aufwendig. CSU-Stadtrat Christian Wedlich plädierte dennoch dafür, die Option nicht voreilig zu streichen: „Das Verkaufsverfahren läuft, die Stadt hat ein Vorkaufsrecht – in einem Jahr könnte da eine Kita stehen.“
Pfarrhaus Altstadt-Saas (alle Anträge): Laut Verwaltung ungeeignet. Die Umbaukosten wären unverhältnismäßig hoch, das Grundstück zu klein für einen Neubau in geeigneter Größe.
Container erneuern oder modernisieren (interfraktioneller Antrag): Eine Sanierung der Bestandscontainer sei wirtschaftlich nicht vertretbar.
Kindertagespflege ausweiten (interfraktioneller Antrag): Als ergänzende Maßnahme sinnvoll, aber kein Ersatz. Das Jugendamt betont: Neue Tagespflegepersonen zu finden, sei ohnehin schwierig – speziell für die Saas.
Neubau ohne Wohngebiet am Narzissenweg (CSU-Antrag): Planungsrechtlich möglich – auch ohne neues Bauleitverfahren, wie das Planungsamt nun bestätigt. Allerdings müsse eine umfassende Prüfung aller öffentlichen Belange erfolgen, inklusive Naturschutzauflagen.
Jakobstraße / ehemaliges Forsthaus (Vorschlag des städtischen Planungsamts): Bereits erschlossenes Gelände, stadtnah gelegen. Die Verwaltung sieht hier Potenzial – trotz Außenbereichslage und notwendiger Umnutzung.
Einigung im Ausschuss
Nach ausführlicher Diskussion empfahl der Jugendausschuss dem Stadtrat einstimmig, drei Optionen weiter zu verfolgen:
1. Eine Erweiterung in Modulbauweise am Erikaweg
2. Ein Neubau einer Kita ohne Wohnbebauung am Narzissenweg oder an der Jakobstraße
3. Ein Umbau des ehemaligen Aldi-Marktes in der Karl-von-Linde-Straße.
Zuvor hatte der Ausschuss beschlossen, den ehemaligen Aldi-Markt weiterhin als möglichen Standort im Verfahren zu belassen.
Träger: Zustand schon seit Jahren nicht mehr tragbar
Besonders Zweiter Bürgermeister Andreas Zippel (SPD) kritisierte, dass durch die geplante Kombination von Kita und Wohnbebauung am Narzissenweg überhaupt erst ein Bauleitverfahren notwendig geworden sei und der Prozess so unnötig verzögert worden sei. „Der Verkauf der Bauplätze sollte die Kita überhaupt erst finanzieren“, entgegnete Franz-Peter Wild (CSU).
Daniel Rupprecht vom Träger Diakonie warnte eindringlich vor weiteren Verzögerungen. Schon seit 2021 sei der Zustand in den Containern nicht mehr tragbar. Seine Forderung: „Nicht nochmal Jahre in Prüfverfahren verlieren. Es wäre am einfachsten, angrenzend an das Kita-Gelände zu erweitern.“ Dass das schnell gehen könne, beweise die Stadt derzeit am Standort Hammerstatt. Auch Stadtrat Torsten Lange (BG) plädierte mit Nachdruck für die Modullösung am Erikaweg: „Nichts wäre ärgerlicher, als jetzt Kraft und Geld in eine langwierige Planung an anderer Stelle zu stecken.“
Wie es weitergeht
Der Stadtrat wird sich nun mit der Empfehlung des Jugendausschusses befassen.











Stadt Bayreuth. Bild: Neele Boderius
Kulmbacher Bierwoche © Mönchshof BrauSpezialitäten