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Bauarbeiten

Konsolidierung der Stadtwerke-Flächen im Fokus: Berliner Platz könnte zum Kreisverkehr werden

Die Stadt Bayreuth plant weitere Änderungen im Flächennutzungsplan für die Eduard-Bayerlein-Straße. Ziel ist es, die bisher über das Stadtgebiet verteilten Stadtwerke-Flächen an der Eduard-Bayerland-Straße und am Berliner Platz zu bündeln. Diese Flächen sollen als Gewerbegebiet ausgewiesen werden.

Baureferentin Urte Kelm erklärt: „Neben dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes und eines Parkhauses sollen auch Betriebshof, Werkstatt sowie Lager- und Sozialflächen realisiert werden.“

Bestehende Gebäude in der Eduard-Bayerlein-Straße wie der Omnibus-Betriebshof und das sanierte Schalthaus werden in das neue Konzept integriert. So soll der Wirtschaftsstandort gestärkt und der Gewerbeflächenbedarf gedeckt werden.

Mehr gewerbliche Bauflächen

Im aktuellen Flächennutzungsplan sind Teile des Areals als Flächen für den Gemeinbedarf der Verkehrsbetriebe ausgewiesen. Künftig sollen diese Flächen vollständig als gewerbliche Bauflächen dargestellt werden.

Das betrifft auch den Bereich westlich des Berliner Platzes, der bisher nur teilweise als Mischgebiet ausgewiesen ist. Baureferentin Kelm erläutert:

„Neu ist, dass die gesamte Fläche für den Neubau beziehungsweise die Sanierung der bestehenden Gebäude als gewerbliche Baufläche ausgewiesen wird.“

Am Berliner Platz selbst ist in den Plänen ein Kreisverkehr vorgesehen. Dieser soll die Verkehrssicherheit erhöhen und die Übersichtlichkeit verbessern.

Bebauungsplan setzt auf Nachverdichtung und Kompaktheit

Der begleitende Bebauungsplanentwurf untergliedert die Flächen in mehrere Gewerbegebiete. Diese haben klare Vorgaben zur Grundflächenzahl und Geschossflächenzahl.

Ein Mischgebiet an der Eduard-Bayerlein-Straße ergänzt die Planung. Hier gelten Vorgaben zu Baugrenzen und eine maximale Gebäudehöhe von drei Geschossen.

Die Nachverdichtung soll städtebaulich kompakt und effizient erfolgen. Baureferentin Kelm betont:

„Ein kompaktes Bauen mit reduzierten Abstandsflächen dient auch dem Lärmschutz.“

Klimafreundliche Aspekte im Fokus

Die Planungen beinhalten wichtige klimasensible Maßnahmen, darunter:

  • Fassadenbegrünung

  • Regenwassersammlung zur Bewässerung der Grünflächen

  • Nutzung solarer Energie auf großen Dachflächen

  • Wasserhaushaltsmanagement mit reduzierter Drosselung von Niederschlagswasser

Baureferentin Kelm erklärt:

„Das Ziel ist ein städtebaulich integrierter, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbarer Gewerbestandort.“

Diskussion zur Stadtwerke-Konzentration: Chancen und Herausforderungen

Georg Kämpf (BG) fasst zusammen:
„Das Projekt dauert schon lange, aber die Sanierung der Gebäude ist dringend nötig.“

Oberbürgermeister Ebersberger weist darauf hin, dass noch viele Entscheidungen ausstehen und Fördermöglichkeiten geprüft werden müssen.

Stadtwerke-Bündelung als Zukunftsprojekt

Stefan Specht (CSU) betont:
„Die Nutzungsänderungen sind notwendig, um die Stadtwerke zu bündeln und führen zu einer Aufwertung des östlichen Planungsgebiets.“

Er sieht die Umgestaltung des Berliner Platzes als „Gesamtaufwertung des Quartiers“. Die CDU-Fraktion unterstützt den Gutachtensvorschlag.

SPD warnt vor Zeitdruck

Thomas Bauske (SPD) stimmt zu, mahnt aber Verzögerungen an:
„Der Architektenwettbewerb liegt lange zurück. Es wäre besser gewesen, wenn das Projekt schon weiter fortgeschritten wäre.“

Er fordert eine schnellere Umsetzung mit ausreichenden Mitteln und warnt vor dem „Druck“.

Grüne fordern mehr Klimaschutz

Sabine Steininger (DIE GRÜNEN) unterstützt den Vorschlag, bleibt aber skeptisch:
„Ob die Stadtwerke das Projekt zeitnah realisieren können, ist unklar.“

Sie kritisiert den älteren Architektenwettbewerb und fordert verpflichtenden Klima- und Artenschutz sowie den Erhalt von Bestandsbäumen. Elektromobilität soll am Standort stärker berücksichtigt werden.

Verkehrsfragen am Berliner Platz: Kreisverkehr oder nicht?

Ulrich Meyer zu Helligen vom Stadtplanungsamt sagt:
„Der Busverkehr kann auf der Eduard-Bayerlein-Straße abgewickelt werden. Ein Kreisverkehr erhöht aber Sicherheit und Übersicht.“

Kritisch sieht Christopher Süss (JB) den Kreisverkehr:
„Der Busverkehr läuft derzeit gut. Die Million-Investition könnte besser verwendet werden.“

Er verweist auf eine ähnliche Straßenänderung wie die Bismarck- Erlanger Straße, die nur für die „Schublade“ gedacht sei.

Trotz der bevorstehenden Herausforderungen wurde die Änderung des Flächennutzungsplans einstimmig vom Stadtentwicklungsausschuss beschlossen.