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Verkehrsausschuss

Kreuzung an der Rollwenzelei soll eine Ampel bekommen

Ampel oder Kreisverkehr: wie soll der Verkehr an der Kreuzung von Königsallee und Kemnather Straße künftig geregelt werden? Der Verkehrsausschuss hat sich heute für eine Ampelanlage ausgesprochen. 

„Ich kann mir vorstellen, dass Sie seit Wochen auf diesen Termin warten“, sagte Ulrich Pfeifer einleitend zum Tagesordnungspunkt „Verkehrsknotenpunkt Königsallee/Kemnather Straße“ im Verkehrsausschuss. Die Verkehrssituation an der Rollwenzelei ist schon seit längerer Zeit Thema im Stadtrat. In der Sitzung am 16. Dezember 2024 wurden zwei Alternativen zur Verkehrsführung an der Kreuzung vorgestellt.

Ausgangslage: Erschwerte Sicht und lange Wartezeiten

An der Kreuzung bei der Rollwenzelei ist es in der Vergangenheit vermehrt zu Unfällen gekommen, weshalb seit 2022 Vorfahrt für den Verkehr auf der Königsallee gilt. Die Sichtverhältnisse sind schwierig, die Kreuzung liegt auf einer Hügelkuppe. Außerdem erschwert die Rollwenzelei die Sicht vor allem aus und auf die Kemnather Straße.

Stephan Klementz von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrsplanung „gevas“ stellte den Mitgliedern des Verkehrsausschusses zwei der fünf erarbeiteten Varianten als Lösungsalternativen für das Verkehrsproblem vor. „Teil unserer Datengrundlage sind Unfalldaten aus den Jahren 2019 bis 2022 und 2022 bis 2024, Verkehrszählungen und Bebauungspläne, unter anderem vom Wohngebiet Eichelberg“, sagte Klementz eingangs. Aktuell muss der Verkehr auf der Kemnather Straße warten. Vor allem in den Verkehrsspitzen, also morgens und abends, würden die Autos hier bis zu zwei Minuten stehen. Dadurch komme es zu Rückstaus von zum Teil über 100 Metern. Die vorgestellten Maßnahmen sollen die Höchstwartezeiten deutlich verringern, nämlich auf etwa 70 Sekunden.

Empfehlung: Ampelanlage

Das Gutachten spricht eine Empfehlung für eine Ampelanlage an der Kreuzung aus. „So können wir alle möglichen Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern absichern“, sagte Klementz. Die bestehende Fußgängerampel soll dazu in Richtung der Kreuzung verschoben werden. Die Realisierung der Version Ampelanlage ist mit 435.000 Euro günstiger als ein Kreisverkehr, wie er ebenfalls im Gespräch war. Die Kosten dafür sollen bei 755.000 Euro liegen. „Wir befinden uns damit im Bereich einer förderfähigen Maßnahme“, sagte Ulrich Pfeifer, berufsmäßiges Stadtratsmitglied und Referent für Personal, Recht, Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Vorteil eines Kreisverkehrs wären kurze Wartezeiten und ein guter Verkehrsfluss. Zu den Nachteilen zählen jedoch: Zu den Stoßzeiten könnte sich der Verkehr bis in den Kreisel hinein stauen, wenn Fußgänger die Straße queren. Außerdem gleicht der Kreisverkehr die schlechten Sichtverhältnisse an der Kreuzung nicht aus, nimmt den Verkehrsteilnehmern keine Entscheidung ab.

„Können mit beidem leben“

Gegen die Ampelanlage war niemand im Verkehrsausschuss, einige Stadträte hätten sich aber auch den Kreisverkehr gut vorstellen können. Mit seinem Kommentar „Es wird auf jeden Fall besser sein als bisher“, sprach Christoph Rabenstein (SPD) wohl für viele seiner Kolleginnen und Kollegen.

Nachfragen kommen zum Radverkehr

Klaus Wührl-Struller (Bündnis 90/Die Grünen) interessierte sich für die Radverkehrsführung in stadteinwertiger Richtung auf der Kemnather Straße. Dort gibt es einen Fahrradschutzstreifen bis zur Kreuzung am „Grunaupark“-Therapiezentrum. Dann endet der Streifen. Hier sei nicht ganz klar, wie Radler zu fahren hätten, An der Ampel über die Kemnather Straße, dort auf dem Radweg links der Fahrbahn weiter und oben an der Kreuzung mit der Königsallee erneut über die Straße und wieder auf den Schutzstreifen?

„Die Kreuzung ist sehr komplex“, sagte Ulrich Meyer zu Heiligen vom Stadtplanungsamt. An einer Verbindung in diesem Bereich, wie sie im Radverkehrskonzept der Stadt steht, arbeite man nach wie vor noch, da man hier auf die Nutzung von privatem Grunderwerb angewiesen sei. Es gebe aber in jedem Fall die Möglichkeit, den Radweg links der Kemnather Straße zu nutzen.

Auch Mirko Matros (CSU) forderte, den Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern an der Kreuzung zu verbessern. Ihm ging es um den Radstreifen zwischen der Kreuzung an der Rollwenzelei  und dem Schloss Colmdorf.  „Den Streifen darf man eigentlich gar nicht „Schutz“-Streifen nennen, der ist ja nur 80 Zentimeter breit“, sagte er. „Wir haben da einen Schulweg zum MWG und zur Grundschule, das ist brandgefährlich.“ Die Verbreiterung dieses Streifen konnte Meyer zu Heiligen zusichern.

Vorschlag Ampelanlage einstimmig angenommen

Der Verkehrsausschuss hat der Ampelanlage einstimmig zugestimmt und damit dem Stadtrat empfohlen, die Verwaltung mit der Umsetzung der Maßnahme zu beauftragen.