Zuletzt aktualisiert am

Kreisausschuss

Landkreis Bayreuth bürgt für Geopark und Landschaftspflegeverband

Der Landkreis Bayreuth übernimmt Bürgschaften für den Geopark Bayern-Böhmen und den Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz – trotz kritischer Stimmen zur finanziellen Lage. Im Raum steht auch die Frage nach einer effizienteren Personalstruktur.

Der Landkreis Bayreuth übernimmt Ausfallbürgschaften für den Geopark Bayern-Böhmen und für den Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz. „Leider keine neue Entwicklung“, sagte Landrat Florian Wiedemann am Montag in der Sitzung des Kreisausschusses dazu. Schon in den Jahren 2022 bis 2024 hat der Landkreis sich mit 30.000 Euro für den Geopark Bayern-Böhmen verbürgt, damit der Verein einen Kontokorrentkredit bewilligt bekommt. Nun wird der Landkreis für weitere drei Jahre mit 30.000 Euro für den Geopark Bayern-Böhmen bürgen. Außerdem bürgt der Landkreis auch für den Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz e.V. mit 100.000 Euro.

Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz und Geopark Bayern-Böhmen brauchen Bürgschaften

Die Gründe für die finanzielle Situation der beiden Vereine sind ähnlich. „Der Verein GEOPARK Bayern-Böhmen e.V. finanziert sich zu einem großen Teil neben den Mitgliedsbeiträgen aus Förderprojekten, für die der Verein finanziell in Vorleistung gehen muss“, erklärt der Geopark seinen Kreditbedarf. Der Landschaftspflegeverband gibt an, aufgrund stetig zunehmender Aufgaben und damit verbundener Personalkostensteigerung vor finanziellen Schwierigkeiten zu stehen. 

Zweifel an Bürgschaft für Geopark: „Strategisch gut überlegen“

Zweifel an den Bürgschaften äußerte Patrick Meyer (CSU), Bürgermeister von Hummeltal. „Mit dem neuen Sparkonzept wissen wir ja gar nicht, ob wir im Verein bleiben können. Es ist okay, dass wir für’s Klinikum bürgen, das ist wichtig für die Menschen. Eine Bürgschaft braucht der Geopark ja aber bestimmt nur, weil er finanziell nicht gut dasteht. Klar kann man sagen, bisher ist noch nichts passiert, aber generell sehe ich das kritisch“, so Meyer.

„Da sind wir einer Meinung“, sagte Landrat Florian Wiedemann (FWG). „Man muss sich das sicherlich strategisch überlegen, was wir für einen Gegenwert für unsere Bürgschaft haben. Wenn der Landkreis aus dem Verein austreten würde, wäre das aber ein Erdbeben für den Geopark, ein riesiges Problem.“ Stephan Unglaub (SPD) äußerte seine Wertschätzung für den Geopark. „Gerade was die Endlager-Suche angeht, greift uns der Geopark unter die Arme. Ich zähle da sehr stark auf den Geopark.“

Personalentwicklung in den Landschaftspflegeverbänden soll geprüft werden

Hans Hümmer (FWG) stieß sich am Punkt „Personalsteigerung“ im Schreiben des Landschaftspflegeverbands.  „Man muss überlegen, ob man die beiden Landschaftspflegevereine im Landkreis Bayreuth perspektivisch nicht zusammenlegt. Können wir prüfen, wie sich das Personal im Verhältnis zu den Projekten entwickelt?“, regte Hümmer an. Im Landkreis Bayreuth gibt es neben dem Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz e.V. im Südwesten noch den Landschaftspflegeverband Weidenberg e.V. im Nordosten. Die Vereine kümmern sich beispielsweise um den Amphibienschutz oder Streuobstwiesen. „Kurzfristig werden wir hier keine Änderung herbeiführen können“, sagte Landrat Florian Wiedemann. „Aber wir ergänzen den Beschlussvorschlag um den Punkt, dass wir die Personalsituation in den Verbänden prüfen.“

Der Kreisausschuss hat beiden Ausfallbürgschaften in der Sitzung vom 7. April 2025 ohne Gegenstimmen zugestimmt.