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Schulprojekt

Luitpoldschule Bayreuth: Kinder erleben erstmals Rollstuhlbasketball

von Michael Christensen

Ein besonderer Schultag an der Luitpoldschule: Die Viertklässler und Viertklässlerinnen durften zum ersten Mal Rollstuhlbasketball ausprobieren – und hatten sichtlich Spaß.

Viertklässler der Luitpoldschule spielen zum ersten Mal Rollstuhlbasketball. © Michael Christensen
Zuerst gibt es eine kleine Vorstellungsrunde, bei der die Schülerinnen und Schüler erfahren, was sie erwartet. © Michael Christensen
Viele sitzen zum ersten Mal im Rollstuhl und schnallen sich an. © Michael Christensen
Dagmar von Hinte erklärt zunächst das erste Spiel – eine Art Fangen, um den Umgang mit den Rollstühlen kennenzulernen. © Michael Christensen
Das Werfen war gar nicht so einfach, doch das hielt die Schülerinnen und Schüler nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen. © Michael Christensen
Dribbeln kannten die Kinder schon vom Basketball, doch das Halten und Rollen des Balls im Rollstuhl mussten sie kreativ neu lernen. © Michael Christensen
Den Ball vom Boden zu holen, ohne aus dem Rollstuhl aufzustehen. © Michael Christensen
Die Kinder hatten sichtlich Spaß: „Wie kann man in den Club kommen?“, fragte ein Schüler.
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„Pass, pass!“, riefen die Kinder einander zu, während sie im Rollstuhl über das Spielfeld flitzten. In der Turnhalle mitten in der Altstadt wurde gerufen, gelacht und ein bisschen geschwitzt.

„Ich bin oft dahin gefahren, wo ich gar nicht hinwollte“, gestand ein Schüler lachend. „Aber wenn man’s kann, ist man richtig schnell!“, meinte ein anderer.

Lehrerin Anke Krauß betont den pädagogischen Wert der Aktion:

„Die Kinder sollen lernen, wie es ist, sich im Rollstuhl zu bewegen – um Hemmungen und Barrieren im Alltag abzubauen.“

Drei Phasen voller Bewegung

Das Projekt „Rollstuhlbasketball macht Schule – Begegnung verbindet“ lief in drei Etappen und dauerte insgesamt etwa 45 Minuten. Zuerst spielten die Kinder eine Art Fangspiel im Rollstuhl, dann lernten sie Passen und Bewegung mit dem Ball, schließlich wurde ein kurzes Basketballspiel gespielt.

Manche sind fast aufgestanden, um den Ball zu holen – so sehr waren sie im Spiel. Am Ende wollten die meisten Kinder gar nicht mehr aus dem Rollstuhl raus.

Rollstuhlbasketball bei der Luitpoldschule Bayreuth. © Michael Christensen

Mehr als Sport: Ein Beitrag zur gelebten Inklusion

Hinter dem Projekt steht ein klares Ziel: Inklusion erlebbar machen. „Wir wollen, dass möglichst jede Schule in Bayreuth diese Erfahrung einmal macht“, sagt Projektleiterin Dagmar van Hinte, Nummer 22 der 1. Mannschaft des RSV Bayreuth. Heute war sie gemeinsam mit Günther „Gü“ Mayer, Assistenztrainer der U23-Nationalmannschaft Rollstuhlbasketball Deutschland, an der Schule – das Projekt führt sie bereits seit rund drei Jahren durch.

„Wir reden nicht über Inklusion – wir leben sie“, betont sie. Die Kinder lernen spielerisch, was es bedeutet, mit einer körperlichen Einschränkung Sport zu treiben – und wie viel man trotzdem erreichen kann.

Der Bayerische Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (BVS) stellte zehn spezielle Projektrollstühle zur Verfügung. Ein einziger kostet zwischen 4.000 und 6.000 Euro – Maßanfertigungen sogar mehr.

Schon gelesen? Rollstuhlbasketball: Herausforderung in der ersten Liga – Trainer und Spieler im Gespräch.

Erfahrungen, die bleiben

Am Ende des Projekts gab es eine Fragerunde. Die Kinder interessierten sich für das Leben im Rollstuhl, das Vereinsleben – und wie man selbst mitmachen kann.

„Die positive Ausstrahlung der Trainer ist ansteckend – das bleibt bei den Kindern hängen“, resümiert Lehrerin Krauß. „Und der Spaß sowieso.“

Du möchtest mehr über das Projekt erfahren oder mitmachen?
Alle Infos und Kontakte findest du auf der Webseite des RSV Bayreuth.