Zuletzt aktualisiert am

Eis

Luxus-Kugel? Was kostet ein Eis in Bayreuth?

Wenn die Sonne scheint und es warm wird, gehört ein Eis für viele einfach dazu. Doch die Preise steigen: In Bayreuth kostet eine Kugel inzwischen bis zu 3,60 Euro. Warum ist das so? Und lohnt sich der Preis für Premium-Sorten? 

Ein Eis geht immer? Nur, wenn man sich’s leisten kann. Wer in Bayreuth ein Eis möchte, zahlt inzwischen bis zu 2 Euro pro Kugel, ganz zu schweigen von Premium-Sorten wie Pistazie. Die kosten mitunter 3,60 Euro pro Kugel. Woran liegt das?

Erdbeereis: zwischen 1,60 und 2 Euro pro Kugel

„Es liegt an der Pistazie“, so die Auskunft des Eiscafé Buonissimo, das das 3,60 Euro-Eis verkauft. „Unser Eis wird mit sizilianischen Pistazien hergestellt.“ Neben dem Premium-Eis gibt es jeden Monat eine andere Sorte, im April ein Ostereier-Eis mit weißer und dunkler Schokolade. Das gibt es für 2,80 Euro pro Kugel.

Vergleicht man nun aber nicht die Sondersorten, sondern den Klassiker Erdbeere, schneidet das neue Eiscafè Leonardo in der Bambergerstraße am besten ab. Hier kostet eine Kugel Erdbeereis 1,60 Euro. Am teuersten ist ein Erdbeereis im „Gelati“ im Rotmain-Center mit 2 Euro pro Kugel. Im Eiscafé Opera, und in der Eisbar kostet die Kugel Erdbeere je 1,90 Euro, bei Buonissimo und Venezia 1,80 Euro. Eisbar und Gelati im Rotmaincenter haben ihre Preise seit dem letzten Jahr um 20 Cent erhöht, Opera und Buonissimo um 10 Cent. Nur im Eiscafé Venezia kostet die Kugel Erdbeere, genau wie im letzten Jahr, 1,80 Euro.

„Mitgehen oder aufhören“

Die gestiegenen Eispreise haben vor allem mit höheren Produktionskosten zu tun. Das berichten alle Eisdielen, die ihre Preise erhöht haben. Schon die Grundzutaten Milch, Sahne und Zucker seien teurer geworden, sagt Oliver Hoyer von der Eisbar. Man müsse sich entscheiden: Mitgehen oder aufhören? Er habe seine Preise seit der Corona-Pandemie nicht erhöht, nun könne er aber nicht mehr anders. Auch andere Eisdielen verweisen auf steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal. Besonders betroffen sind Sorten mit teuren Zutaten wie Pistazie oder Schokolade, deren Preise sich zum Teil verdoppelt haben.

Lesen Sie auch: Am 14. April eröffnet eine neue Pizzeria in Bayreuth.

Auch die Qualität macht den Preis

Die Schlangen vor den Eisdielen sind dem Eindruck nach nicht kürzer als im letzten Jahr. Die Schlange vor seinem Laden sei genau der Grund, warum er sein Eis noch für 1,90 Euro verkaufen könne, so Ennio de Marco vom Eiscafé Opera. „Wir können uns das nur leisten, weil wir so viel Kundschaft haben“, sagt De Marco. Er hat hohe Ansprüche an sein Eis: „Wir produzieren den ganzen Tag über. Ich finde, ein Eis sollte drei bis vier Stunden nach der Herstellung gegessen werden.“ Laut De Marco machen nur rund drei Prozent der Eisdielen ihr Eis so frisch wie er. Die Eisreste wirft er am Abend weg, am nächsten Tag wird frisch produziert. Warum? „Reine Kopfsache, ich habe sonst ein schlechtes Gefühl“, sagt De Marco.

Nicht nur die Frische, sondern auch die Zutaten spielen eine Rolle. „Wir verwenden frisches Fruchtpüree statt Pulver, allein das kostet uns 14 bis 16 Euro pro Kilo“, erklärt er. Während einige Eisdielen Pistazieneis mit Aromen herstellen, nutzt er Pistazien, die 52 Euro pro Kilo kosten. „Man kann das auch billiger machen, dann schmeckt es aber nicht so wie bei uns“, sagt De Marco.

Produktionskosten massiv gestiegen

Neben hochwertigen Zutaten sind auch die gestiegenen Produktionskosten ein Faktor. „Unsere Preise sind in den letzten Jahren um 30 Prozent gestiegen, aber die Kosten für Löhne und Rohstoffe sind noch stärker angestiegen“, sagt Ennio De Marco. Besonders Schokolade sei in den letzten Jahren um 300 Prozent teurer geworden. „Eigentlich müsste unser dunkles Schokoladeneis 2,50 Euro und nicht 1,90 Euro kosten, um rentabel zu sein.“

Trotzdem will De Marco seine Preise vergleichsweise moderat halten. Aber das geht nur, weil die Schlange vor dem Café immer lang ist.