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Stadtentwicklungsausschuss

Mehr Wohnraum, besseres Klima: Bayreuth plant Nachverdichtung in der Altstadt

Im Bayreuther Stadtteil Altstadt könnte ein groß angelegter Wandel bevorstehen: Die Stadt will das von Geschosswohnungsbau geprägte Quartier rund um den Menzelplatz städtebaulich weiterentwickeln. Ziel ist mehr bezahlbarer Wohnraum, bessere Aufenthaltsqualität und ein Quartier, das dem Klimawandel besser standhält.

Das Gebiet zwischen Justus-Liebig-Straße und Schwindstraße in der Altstadt rückt in den Fokus der Stadtentwicklung. Die Baufläche gehört der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOG, Wohnblöcke, ein Quartierscafé am Menzelplatz sowie ein Parkhaus gibt es dort. In den vergangenen Jahren haben bereits einige Neubauten ältere Gebäude ersetzt.  Nun will die GEWOG das gesamte Quartier umfassend weiterentwickeln – mit dem Ziel, zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig das Umfeld aufzuwerten.

Mehr Wohnraum in der Altstadt

Noch steht das Projekt ganz am Anfang. Was genau auf dem Gebiet passieren wird, ist noch unklar. Der Stadtentwicklungsausschuss hat am 20. Mai 2025 dem Stadtrat den Weg frei gemacht, ein Bebauungsplanverfahren zu starten. Die Stadt spricht von einer „maßvollen Verdichtung“, das heißt zusätzliche Vollgeschosse, veränderte Baugrenzen und eine effizientere Flächennutzung, damit Neuversiegelungen am Stadtrand verhindert.

„Wir nutzen innerstädtisch unter Wert genutzte Flächen und schaffen bezahlbaren Wohnraum“, sagte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und sprach von einer Win-Win-Situation. Auch SPD-Stadtrat Thomas Bauske begrüßte das Vorhaben: „Bezahlbarer Wohnraum ist eines der wichtigsten Themen überhaupt.“

Schutz für die auf dem Gelände stehenden Bäume forderten die Stadträte fraktionsübergreifend. „Sehr großkronige, gesunde Bäume stehen dort“, sagte Sabine Steininger (die Grünen). BG-Stadtrat Karsten Schieseck erinnerte an die umstrittenen Nachverdichtungspläne am Eichendorffring. „Die Menschen müssen frühzeitig informiert werden“, forderte Schieseck.

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Klimaschutz im Fokus

Das Gebiet gehört zu einer weitaus größeren Fläche, die die Stadt auf ihre Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel untersuchen will. Denn das Gebiet gilt laut Klimafunktionskarte der Stadt als bioklimatisch belastet, mit wenig Durchlüftung und versiegelten Flächen. Mögliche Maßnahmen sind das Pflanzen von Bäumen, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen, Flächen, auf denen Regenwasser versickern kann, und Verbesserungen bei der Luftzirkulation im Quartier.

Projekt will Modell für nachhaltige Stadtentwicklung sein

Die GEWOG und die Stadt sehen in dem Projekt ein Modell für eine nachhaltige Stadtentwicklung: zentrale Lage, gute Verkehrsanbindung, vorhandene Infrastruktur – und doch enormes Potenzial zur Aufwertung. Neben neuen Wohnungen soll es mehr Raum für Begegnung, Spiel und Aufenthalt geben. Nicht zuletzt das Café am Menzelplatz sei bereits heute ein wichtiger sozialer Treffpunkt, hieß es.

Stadtrat stimmt Ausschuss-Gutachten zu

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 28. Mai mit beschlossen, ein Bebauungsplanverfahren für die Nachverdichtung aufzustellen. Im nächsten Schritt veröffentlicht die Stadt ihr Vorhaben und nimmt die Stellungnahmen der betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange entgegen.