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Mit 124 durch die Stadt: In Bayreuth wird mehr gerast als erwartet
Die Stadt Bayreuth blitzt seit Mai selbst. Einen Zwischenbericht hat Stadtrat Ulrich Pfeifer in der letzten Stadtratssitzungen vorgestellt. Das Ergebnis ist unerfreulich.
Seit dem 15. Mai 2024 führt die Stadt Bayreuth eigene Geschwindigkeitskontrollen mit mobilen Messgeräten durch. Besonders vor Schulen, Kindergärten, in 30er-Zonen und verkehrsberuhigten Bereichen, aber auch auf bekannten „Raserstrecken“ wurde bisher geblitzt. Bei der Stadt seien im Vorfeld Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen, weshalb man sich zu dieser Maßnahme entschlossen habe, erklärte Ulrich Pfeifer, berufsmäßiger Stadtrat, in der Stadtratssitzung am 27. November.
Mehr Verstöße als erwartet
Pfeifer stellte dem Stadtrat einen ersten Zwischenbericht über die Ergebnisse der Geschwindigkeitsüberwachung vor. Die Stadt hatte vor Beginn der Maßnahme Zahlen kalkuliert, die nun den tatsächlichen Zahlen gegenübergestellt wurden.
Insgesamt waren die tatsächlichen Werte höher als erwartet. Die durchschnittliche Anzahl der Verstöße pro Stunde hatte die Stadt Bayreuth auf 12 kalkuliert. Tatsächlich wurden 15 Verstöße pro Stunde gemessen. Die erwartete Anzahl der Verstöße lag bei 4.392. Tatsächlich sind 5.770 Verstöße verzeichnet worden. Insbesondere diese Gegenüberstellung zeige, dass es richtig gewesen sei, eine kommunale Geschwindigkeitsüberprüfung einzuführen, so Pfeifer.
Als Beispiel nannte er den Bereich in der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Volksfestplatz und Schule. Dort habe die Verstoßquote im September bei 12,6 Prozent gelegen, im Oktober bei 18,0 Prozent.
Vor der Schule in der Markgrafenallee seien am 11. Juni 2024 117 Verstöße in drei Stunden erfasst worden.
Höchste Geschwindigkeit: 124 km/h
Da es bei den Messungen auch um Lärmbelästigung gegangen sei, habe man in der Nacht vom 28. September 2024 in der Albrecht-Dürer-Straße zwischen 20 Uhr und 2:30 Uhr Messungen durchgeführt. In diesem Zeitraum seien 208 Geschwindigkeitsübertretungen zusammengekommen.
Pfeifer: „Eine Sauerei“
Ein besonders verantwortungsloser Fahrer erreichte in dieser Nacht eine Geschwindigkeit von 124 Kilometern pro Stunde. „Das ist, das sag ich ganz offen, eine Sauerei. Das ist unverantwortlich und unglaublich gefährlich“, sagte Ulrich Pfeifer. Die Folgen für den Fahrer seien zwei Punkte und eine doppelte Regelgeldbuße von 1.400 Euro, weil hier eindeutig Vorsatz vorliege. „Ich kann nicht sagen, dass ich das nicht gemerkt habe, dass ich mit 124 km/h durch die Stadt fahr“, so Pfeifer. Außerdem komme natürlich ein Fahrverbot von drei Monaten dazu, ergänzte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.