Zuletzt aktualisiert am
Nachrüstbedarf im Rampenlicht: Baustellenbesuch im Friedrichsforum
Scheinwerfer, Bühnenboden und eine Glasscheibe zu viel: Beim Rundgang durch das Friedrichsforum wird deutlich, wo es noch hakt.
Am Montag, den 19. Mai, soll der Haupt- und Finanzausschuss einen Bericht zu den fortlaufenden Änderungen an der Baustelle Friedrichsforum hören. Ein interfraktioneller Antrag von Grünen, SPD, JB und FDP fordert mehr Transparenz. Im Scheinwerferlicht der vorbereitenden Baustellenführung am Mittwochnachmittag: Die unzureichende technische Ausstattung der Veranstaltungsstätte.
Baustellenführung mit Kletterpartie
Die Inhalte der Baustellenführung sind bereits aus der Pressekonferenz am 15. April bekannt: Das Haus muss nachgerüstet werden, damit es betriebstauglich ist. Das sollen die Gäste der Baustellenführung am Mittwochnachmittag mit eigenen Augen sehen. Die Stadtratsmitglieder klettern über steile Treppen auf die Z-Brücke an der Decke des Konzertsaals und schauen in die Tiefe auf die Bühne. „Einen 40 Kilo-Scheinwerfer über die steile Leiter zu transportieren, einzubauen und nach der Nutzung wieder abzubauen, ist schwierig“, so Judith Konnerth, stellvertretende technische Leiterin. Die Nachricht, die bei den Gästen ankommen soll, lautet: Die 1,4 Millionen Mehrkosten für die Nachrüstung, die bei der Pressekonferenz genannt wurden, sind notwendig.
Damit die Scheinwerfer auch fest angebracht werden können, muss allerdings eine Spezialkonstruktion her, anders erlauben es die Gegebenheiten auf der Z-Brücke nicht, erklärt Judith Konnerth. Die Bühnensegel sind sonst im Weg.
Können lokale Eventprofis das Millionenproblem des Friedrichsforums lösen?
Von „Klein- und Großigkeiten“
Im großen Saal sind die Arbeiten auf der Zielgeraden. Der Boden ist verlegt, der Einbau der Stühle steht an. Einige „Kleinig- und Großigkeiten“, seien aber doch noch aufgefallen, so Hendrik Schröder, bald nicht mehr Leiter, sondern stellvertretender Leiter der Friedrichsforums. Bereits bekannt ist den Gästen die mit einer Glasscheibe verschlossene Tonregie, die vor Inbetriebnahme wieder geöffnet werden muss. „Der Tontechniker braucht die selbe akustische Wahrnehmung wie die Zuschauer, damit er arbeiten kann“, so Kulturreferentin Eva Christina Bär. Der Beamer an der Saaldecke dagegen braucht eine Einhausung, damit keine störenden Geräusche hörbar sind. „Der Bühnenboden ist aus Nadelholz, das ist ziemlich empfindlich“, erklärt Hendrik Schröder. Er müsse deshalb an den Kanten durch widerstandsfähigeres Hartholz ersetzt werden.
Einen konkreten Eröffnungstermin gibt es nicht
Davor, ein konkretes Datum für die Inbetriebnahme zu nennen, scheuen sich alle. Stattdessen detaillierte Erklärungen, was davor noch zu tun ist. „Hier ist so viel Technik verbaut, die Überprüfung ist für die Sicherheit enorm wichtig“, so Schröder. Die für die Inbetriebnahme geplanten drei Monate schienen sicher enorm lang, seien aber sogar „sportlich“, wie Kulturreferentin Eva Christina Bär betonte. Ursprünglich seien sechs bis neun Monate dafür eingeplant gewesen. Der Brandsachverständige sei am Donnerstag den fünften Tag damit befasst, die 216 Brandschutzklappen zu überprüfen.
Bis nächstes Jahr wolle man aber sicher fertig werden, so Hendrik Schröder auf Nachfrage von Stadtrat Christoph Rabenstein (SPD). „Ich würde das in meiner Stadtratslaufbahn gerne noch erleben“, so Rabenstein.
Jean-Paul-Platz soll bis Ende 2025 fertig sein
Das A und O sei der Brandschutz, so Baureferentin Urte Kelm. Die Abnahme könne erst dann erfolgen, wenn alles fertig sei, von Fluchtwegen über Sprinkleranlage und Brandmelder bis zum Außenbereich. Da ist noch ein Stück Arbeit vor uns“, so Kelm. Ausgeschrieben sei der Außenbereich, bis Ende des Jahres wolle man dort fertig sein.