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Neuer Pflegestützpunkt in Bayreuth eröffnet: Zentrale Anlaufstelle für Pflegebedürftige und Angehörige
von Stefanie Schweinstetter
Die Stadt Bayreuth hat einen Pflegestützpunkt eröffnet, der umfassende und unabhängige Beratung für Pflegebedürftige und ihre Familien bietet. Ziel ist eine bessere Versorgung vor Ort und Entlastung der Angehörigen.
In der Bürgerbegegnungsstätte hat die Stadt Bayreuth einen neuen Pflegestützpunkt eröffnet. Angesichts des demographischen Wandels ist das Angebot ein wichtiger Schritt, um der wachsenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen gerecht zu werden, so Oberbürgermeister Thomas Ebersbeger.
Beratung aus einer Hand
Ines Schramm und Bernd Hagen bieten am Pflegestützpunkt kostenlose, unabhängige Beratung zu allen Fragen rund um Pflege persönlich, telefonisch oder bei Bedarf auch direkt vor Ort. Ziel ist es, Ratsuchenden Zeit und Wege zu ersparen, indem Informationen und Hilfsangebote gebündelt zur Verfügung gestellt werden. Zu den Leistungen gehören unter anderem:
- Beratung zu Rechten, Leistungen und Pflichten nach dem Sozialgesetzbuch XI
- Unterstützung bei der Antragstellung
- Koordination wohnortnaher Pflege- und Betreuungsangebote
- Vernetzung medizinischer, pflegerischer und sozialer Dienste
- Vermittlung an Selbsthilfegruppen und ehrenamtliche Initiativen
Büro in der Bürgerbegegnungsstätte
Ines Schramm und Bernd Hagen haben sich schon ein bisschen eingelebt in ihrem Büro in der Bürgerbegegnungsstätte, gegenüber dem Rotmain-Center.
Ines Schramm hat im Landkreis Kulmbach als Pflegedienst- und Heimleitung gearbeitet. Bernd Hagen bringt Erfahrung aus der Krankenpflege am Klinikum Bayreuth und an der Hohen Warte mit. „Das Büro ist zentral gelegen und hat große und kleine Räume“, sagt Seniorenbeauftragte Brigitte Nürnberger. Seit Anfang Juni ist der Pflegestützpunkt geöffnet, am 2. Juli soll eine Eröffnungsfeier stattfinden.
Stützpunkt will demographischem Wandel begegnen
Laut Pflegebedarfsplanung 2024 ist bereits heute mehr als ein Viertel der Bayreuther Bevölkerung über 65 Jahre alt – Tendenz steigend. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird bis 2040 von derzeit rund 3.650 auf über 5.400 anwachsen, so die Stadt Bayreuth. Gleichzeitig gerät die Pflegebranche zunehmend unter Druck: Fachkräfte fehlen, ambulante Dienste sind ausgelastet, Kurzzeit- und Nachtpflegeplätze rar. Der Pflegestützpunkt will Pflegebedürftigen und Angehörigen Orientierung bieten.
Das Projekt geht auf einen Antrag von SPD-Stadträtin Beate Kuhn zurück. Die Diskussion zum Pflegestützpunkt im Stadtrat gibt es hier nachzulesen. Finanziert wird der Pflegestützpunkt von der Stadt Bayreuth, dem Bezirk Oberfranken sowie der Kranken- und Pflegekassen und der Hans und Emma Nützel Altenstiftung.
Henry Schramm: Wir brauchen mehr Pflegekräfte
„Nach Bamberg, Coburg, Forchheim und Hof richtet Bayreuth nun als fünfter Standort in Oberfranken einen Pflegestützpunkt ein“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm und fügt hinzu: „Wir brauchen aber nicht nur Beratung, sondern auch Pflegekräfte.“
Melanie Heinlein-Lodes, Direktorin der AOK Bayreuth-Kulmbach, verspricht: „Wir wollen nicht gegen die anderen Beratungsangebote, sondern Hand in Hand mit den bestehenden Angeboten arbeiten“.
Zusammenarbeit mit dem Landkreis erwünscht
Der Sozialausschuss des Kreistags hat die Einrichtung eines Pflegestützpunkts im Landkreis kürzlich erneut abgelehnt. Vor dem Hintergrund der schwierigen finanziellen Lage des Landkreises sei es schwer zu rechtfertigen ein weiteres Beratungsangebot zu etablieren, lautet die Begründung.
Der Stützpunkt in Bayreuth will beobachten, wieviele Anfragen aus dem Landkreis kommen. „Das kann man sowieso kaum trennen“, sagt Seniorenbeauftragte Brigitte Nürnberger. Man arbeite ohnehin gut und eng mit dem Landkreis zusammen. Oft würden die Senioren im Landkreis und die Angehörigen in der Stadt leben. „Diese Anfragen kommen dann bei uns an“, so Nürnberger. Langfristig sei die Hoffnung, auch beim Pflegestützpunkt mit dem Landkreis zusammenzuarbeiten, so Nürnberger.
Kontakt
Zu erreichen sind Ines Schramm und Bernd Hagen vom Pflegestützpunkt hier:
Pflegestützpunkt der Stadt Bayreuth
Städtische Bürgerbegegnungsstätte
Am Sendelbach 1-3
95445 Bayreuth
Bernd Hagen: 0921/793 137 48
Ines Schramm: 0921/793 169 16
Mail: pflegestuetzpunkt@stadt.bayreuth.de
Sprechstunden: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr sowie Mittwoch von 15-18 Uhr.
„Wir bitten darum, dass Sie nach Vereinbarung in die Sprechstunde kommen, Sie können aber auch so mal vorbeischauen“, sagt Bernd Hagen.