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Neues Forschungszentrum an der Uni Bayreuth: FZA feierlich eröffnet
von Michael Christensen
Die Universität Bayreuth feiert im Jubiläumsjahr ihres 50-jährigen Bestehens einen ganz besonderen Meilenstein: Mit der Eröffnung des Forschungszentrums für Gesellschaft, Technik und Ökologie in Afrika (FZA) wurde nicht nur ein architektonisches Vorzeigeprojekt realisiert, sondern auch ein Ort internationaler Forschung geschaffen.
„Ein ganz besonderer Tag für unsere Universität – und für alle, die sich mit Leidenschaft, Ausdauer und innovativem Geist für die Afrikaforschung in Bayreuth engagieren“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible zur Einweihung am 14. Mai 2025.
Afrikastudien als wissenschaftliches Markenzeichen
Seit ihrer Gründung im Jahr 1975 sind Afrikastudien ein zentrales Profilfeld der Universität Bayreuth. Mittlerweile forschen hier rund 45 Professuren interdisziplinär und international.
„Heute sind sie ein international anerkanntes Aushängeschild mit weltweiter Strahlkraft“, betonte Leible.
Das neue FZA vereint führende Einrichtungen wie das Institut für Afrikastudien (IAS), die Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) und den Exzellenzcluster Africa Multiple unter einem Dach.
Raum für kreative Forschung und interkulturellen Austausch
Das neue Gebäude bietet auf rund 3.000 m² moderne Räume für interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dazu zählen:
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Open Creative Labs
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Dolmetscherkabinen
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Medien- und Filmstudios
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Ein Ausstellungsraum, bespielt vom Iwalewahaus
„Dieses Gebäude ist nicht der Schlusspunkt, sondern der Start neuer Ideen und Projekte“, sagte Prof. Dr. Cyrus Samimi, Direktor des FZA.
Interdisziplinarität, Inklusion und Internationalität
Das FZA steht für eine neue Qualität der Wissensproduktion, die den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördert. Hier treffen Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften auf nicht-akademische Akteure.
„Dieses Gebäude öffnet Räume für den Austausch – akademisch, künstlerisch, gesellschaftlich“, so Samimi weiter.
Bereits zur Eröffnung zeigte sich die Vielfalt der Nutzung: Konferenzen, Konzerte und Diskussionsformate sorgten für eine lebendige Atmosphäre.
Baukunst trifft Nachhaltigkeit
In nur zwei Jahren wurde der Forschungsbau unter Leitung des Staatlichen Bauamts Bayreuth und der W. Markgraf GmbH realisiert. Die Baukosten von rund 39,2 Millionen Euro teilten sich Bund (11,5 Mio.) und Freistaat Bayern (27,7 Mio.).
„Die Ausschreibung war ein Abenteuer. Aber mit Markgraf haben wir einen Partner gefunden, der Qualität liefert“, so Uwe Zeuschel, Leitender Baudirektor.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzt das FZA Maßstäbe: Eine Photovoltaikanlage, energieeffiziente Beleuchtung und E-Ladestationen tragen zur CO₂-Einsparung bei.
„Der Neubau erfüllt hohe Nachhaltigkeitsstandards – das ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende“, betonte Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter.
Eingeweiht mit Kunst: Der Schutzbaum von Ralf Vizethum
Zur Eröffnung wurde auch ein besonderes Kunstwerk enthüllt: Der „Schutzbaum“ von Ralf Vizethum, Künstler aus Mistelgau, steht sinnbildlich für Wachstum, Schutz und Neuanfang.
„Ich habe versucht, einen Schutzbaum zu entwerfen – eine Plastik, wie es sie so noch nicht gegeben hat“, erklärt Vizethum.
Die Skulptur mit sieben vergoldeten Blättern fängt das Licht Afrikas ein. Ihre Äste symbolisieren fünf Jahrzehnte Afrikaforschung in Bayreuth, so der Künstler. Die haptische Vielfalt der Oberfläche soll die Skulptur nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar machen.
Internationaler Auftakt: Erste Konferenz mit 280 Gästen
Noch am Tag der Eröffnung begann die erste internationale Konferenz des Exzellenzclusters Africa Multiple – mit über 280 Teilnehmenden, mehr als die Hälfte davon aus Afrika.
„Ein starkes Zeichen für die internationale Verankerung unserer Forschung“, so Leible.
Forschung mit globaler Verantwortung
Das neue Zentrum steht auch für ein klares Bekenntnis: Die Universität Bayreuth will weiterhin globale Herausforderungen im Dialog mit Afrika angehen. Partnerschaftlich, nachhaltig und auf Augenhöhe.
„Jetzt muss das Gebäude mit Leben gefüllt werden. Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse, starke internationale Partnerschaften und einen Beitrag für eine bessere Welt“, sagte Minister Bernreiter.