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Stadtentwicklungsausschuss

Mehr Platz für die „Brannaburger“ Feuerwehr: Pläne für lang ersehntes Gerätehaus bekommen grünes Licht

Ein neues Gerätehaus braucht die Feuerwehr St. Georgen schon lange. Nun soll es bald soweit sein. Im Stadtentwicklungsausschuss wurden die Pläne für den Neubau vorgestellt.

„Ein neues Gerätehaus wollen wir schon seit über 25 Jahren“, heißt es von der Feuerwehr St. Georgen. Einige Vereinsmitglieder sind am 14. Januar im Publikum im Großen Sitzungssaal des Bayreuther Rathauses. Im alten Feuerwehrgerätehaus mit der Adresse „Hinter der Kirche“ fehlt es an allen Ecken: Lager-, Verwaltungs- und Schulungsräume sind in dem alten Sandsteingebäude nur unzureichend vorhanden, die Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge entsprechen den Richtlinien nicht. „Gerade haben wir nicht mal Umkleideräume, wir ziehen uns bei den Fahrzeugen um“, sagt eine Ehrenamtliche.

Dass der Zustand im Feuerwehrgerätehaus der „Brannaburger“ Feuerwehr schlecht ist, dessen ist man sich auch im Stadtrat bewusst, trotzdem mahlen die Mühlen langsam. Zuletzt hat sich der Stadtrat im Jahr 2021 mit dem Neubau des Gerätehauses beschäftigt.

Neues Gerätehaus am Bahnhof St. Georgen geplant

Baureferentin Urte Kelm stellte die Planungen für den Neubau auf der Fläche zwischen Bahnhof St. Georgen und Spielplatz „Schanz“ an der Egerländerstraße vor. Der Neubau mit einer Nutzfläche von 500 Quadratmetern soll aus zwei Gebäudeteilen bestehen: Eine Fahrzeughalle und ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude mit Pultdach sind geplant. Die zweiteilige Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen soll in Richtung Spielplatz eine Kletterwand bekommen.

Im Erdgeschoss des Verwaltungsbaus werden sich dann die ersehnten Umkleide- und Waschräume befinden. Außerdem soll es dort Räume für die Jugendfeuerwehr, Erste Hilfe, Werkstatt und Lager geben. Für den ersten Stock ist ein Schulungsraum mit Küche, ein Verwaltungsraum und eine Technikzentrale geplant.

Für den Außenbereich stehen eine Doppelgarage und 15 Stellplätze im Plan. Weil es auf dem Gelände keinen Platz für eine zusätzliche Übungsfläche gibt, sollen diese Stellplätze auch für Übungen genutzt werden. Dann müssen dort stehende Fahrzeuge auf den Parkplatz des Spielplatzes umgeparkt werden.

Im Beschlussvorschlag ist das Jahr 2027 für die Fertigstellung angesetzt. „Wir müssen uns anstrengen, dass wir das zeitnah hinkriegen“, sagte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.

Viel Zuspruch aus den Fraktionen

„Unsere Feuerwehr ist uns nicht nur lieb, sie ist uns auch teuer“, sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht und lobte die Pläne des Stadtplanungsamtes. „Wir freuen uns, dass wir den Neubau trotz schwieriger finanzieller Situation umsetzen können.“ Auch Gert Meier (Die Unabhängigen) nannte die Pläne überzeugend.

Thomas Bauske (SPD), selbst Vereinsvorstand der Freiwilligen Feuerwehr Bayreuth, freute sich über die Fortführung der Pläne. „Die Feuerwehr St. Georgen ist eine hochaktive Abteilung. Wie die Feuerwehr es in den letzten Jahren mit den begrenzten Mitteln geschafft hat nicht nur zu arbeiten, sondern die Mitglieder auch bei Laune zu halten, ist wirklich beeindruckend.“ Die St. Georgener Feuerwehr sei das soziale Rückgrat des Stadtteils. „Wir hoffen auf einen Spatenstich im Jahr 2025“, so Bauske.

Sabine Steiniger (Büdnis 90/die Grünen) fügte an: „Auch geeignete Sozialräume sind bei einem Ehrenamt wie der Feuerwehr besonders wichtig, weil das Einsatzgeschehen gemeinsam verarbeitet werden muss.“ Das sei im alten Gerätehaus aufgrund der Raumsituation schwierig gewesen. Sie wollte wissen, warum sich die Stadt gegen die Verwendung von Holz zur Konstruktion entschieden habe und ob eine Photovoltaikanlage geplant sei. Die Antwort der Baureferentin: Grund für die Entscheidung gegen eine Holzkonstruktion sei die Statik des Gebäudes. Vor allem die Luft-Wasser-Wärmepumpe im Obergeschoss habe zu dieser Entscheidung beigetragen. Eine PV-Anlage sei in drei Reihen auf der Fahrzeughalle geplant.

Georg Kämpf (BG) erinnerte an den kürzlich verstorbenen Stadtrat Ernst-Rüdiger Kettel, der sich als leidenschaftlicher St. Georgener für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses eingesetzt hatte. „Er hätte sich sehr darüber gefreut und wir sind froh, dass es jetzt bald losgeht“, sagte Kämpf.

Unsicherheitsfaktor: Bodenverunreinigungen

3,1 Millionen Euro sind für das neue Feuerwehrhaus veranschlagt.Die Stadt Bayreuth rechnet mit einer Förderung von 568.000 Euro nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz. Die Berechnungen stammen allerdings aus dem August 2023. Die Kostenberechnungen aus dem Jahr 2023 sollen im weiteren Verlauf geprüft werden. „Zum Teil haben sich die Preise seither positiv entwickelt, zum Teil negativ“, sagte Kelm.

Mögliche Zusatzkosten könnten durch vorhandene Bodenverunreinigungen verursacht werden. „Die Entsorgung von belastetem Erdmaterial könnte noch auf uns zukommen. Da ist eine geringe Quadratmeterzahl betroffen, das Volumen ist aber bis dato noch nicht greifbar“, so Kelm weiter.

Feuerwehr St. Georgen: „Wir sind zufrieden“

Der Stadtentwicklungsausschuss hat die Pläne für das neue Gerätehaus einstimmig angenommen. „Wir sind zufrieden mit der Planung, wir wurden ja auch einbezogen“, sagte Philip Kopp, stellvertretender Abteilungsführer der „Brannaburger Feuerwehr“ nach der Sitzung. Mit der Doppelnutzung der Stellplätze als Übungsfläche gibt man sich zufrieden: „Anders wär’s natürlich schöner gewesen, aber mehr Fläche haben wir eben nicht“, sagte er. So ganz glauben können es einige Ehrenamtliche aber nach so langer Zeit scheinbar noch nicht: „Wir feiern erst, wenn’s wirklich soweit ist.“