Zuletzt aktualisiert am
Stadtbauhof: 1,2 Millionen Euro für moderne Umkleiden
von bt-Redaktion
Die Mitarbeiter des Stadtbauhofs Bayreuth haben täglich mit Schmutz und Schadstoffen zu tun. Um eine hygienische Trennung von Arbeits- und Privatkleidung zu gewährleisten, hat die Stadt rund 1,2 Millionen Euro investiert.
Der bestehende Umkleidebereich wurde modernisiert und durch einen Erweiterungsbau ergänzt.
„Früher gab es nur einen Umkleideraum für alle“, erklärt Bauhofleiter Bernd Sellheim. „Das war ein Problem mit der Hygiene und der Biostoffverordnung.“ Jetzt gibt es eine klare Trennung:
- Schwarzbereich: Hier ziehen sich die Mitarbeiter aus und duschen.
- Weißbereich: Dort befinden sich die Straßen- und Privatkleidung.
Die neuen Umkleiden wurden geschlechterspezifisch angepasst. Erstmals gibt es getrennte Bereiche für Männer und Frauen – auch wenn bisher noch keine Frauen dort beschäftigt sind.
Trennung von „Schwarz“ und „Weiß“ für mehr Hygiene
„Zur Arbeitssicherheit gehört es, den ‚Weißen‘, also sauberen Bereich strikt vom ‚Schwarzen‘, also schmutzigen Bereich zu trennen“, betont Urte Kelm. Das neue Konzept stellt sicher, dass Keime und Schadstoffe nicht in den Privatbereich gelangen.
Begonnen wurden die Arbeiten im April 2023. Der Erweiterungsbau umfasst 173,5 Quadratmeter und beherbergt:
- Den Eingang „Weiß“
- Getrennte Umkleidebereiche für Herren und Damen
- Wasch- und Duschräume
Zusätzlich wurde im Bestandsgebäude ein neuer Schwarzbereich mit Trocknungsräumen für Kleidung und Schuhe eingerichtet. Die umgebaute Fläche beträgt 48 Quadratmeter. Insgesamt mussten rund 470 Quadratmeter neu organisiert werden.
Zur offiziellen Einweihung am Mittwoch, 12. Februar, zeigte sich Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zufrieden:
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nun nicht nur moderne Sanitäranlagen nutzen, sondern auch einen hygienischen Schwarz-Weiß-Umkleidebereich.“
Nachhaltige Heiztechnik und moderne Lüftung
Das Bauprojekt dauerte eineinhalb Jahre und brachte einige Herausforderungen mit sich – vor allem bei der speziellen Heiztechnik. „Wir nutzen eine Kombination aus Solarthermie und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit hohem Wirkungsgrad“, erklärt Michael Kraus vom Hochbauamt. „Anfangs war es sogar zu warm, aber es zeigt, dass die ökologische Heizung funktioniert.“ Falls in den Wintermonaten nicht genug Energie erzeugt wird, kann eine Gasheizung als Backup einspringen.
Auch die Lüftung wurde optimiert. „Da hier mehrere Personen gleichzeitig duschen, muss eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet sein“, betont Baureferentin Urte Kelm. Eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für energieeffiziente Belüftung.
Warum die Kosten auf 1,2 Millionen Euro stiegen
Die Baukosten liegen mit 1,2 Millionen Euro höher als ursprünglich geplant. „Das liegt vor allem an den modernen technischen Anlagen“, erklärt Michael Kraus. Besonders die Heiz-, Sanitär- und Lüftungstechnik trieben die Kosten in die Höhe.
Zudem spielen neue Vorschriften eine Rolle. „Früher hätte das 800.000 Euro gekostet, jetzt sind es 1,2 Millionen“, so Kraus. Dennoch sei die Investition sinnvoll: „Das alte Gebäude wurde 50 Jahre genutzt. Jetzt wird es wieder für viele Jahre nutzbar sein.“
Auch für die Zukunft ist die Anlage vorbereitet. „Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass mehr Frauen hier arbeiten können“, so Bauhofleiter Bernd Sellheim. Aktuell gibt es jedoch keine weiblichen Beschäftigten im Bauhof. Trotzdem wurden zehn Umkleideplätze für Frauen eingeplant. „Wir denken langfristig“, fügte Urte Kelm hinzu.