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Polizei

Flucht aus dem BKH: Klinik äußert sich

Nach der Flucht des 32-jährigen Mannes, der im Bezirkskrankenhaus Bayreuth untergebracht war, äußert sich die Klinik zu den Freigangsregeln. Der Flüchtige ist weiterhin unterwegs – die Polizei verfolgt Hinweise, die ihn über Kulmbach Richtung Süden führen könnten.

Der 32-jährige Omar Zentari, der am 31. Oktober bei einem Freigang im Rotmain-Center geflüchtet war, ist weiterhin auf der Flucht. Zentari, wegen mehrerer Gewaltdelikte rechtskräftig verurteilt und im Bezirkskrankenhaus untergebracht, nutzte die Gelegenheit, als er sich zusammen mit zwei weiteren Personen und einem Betreuer im Center aufhielt, und verschwand in Richtung Tiefgarage.

Update vom 3. November: BKH zu Verfahren bei Freigängen

Nach der Flucht des im Bezirkskrankenhaus behandelten 32-Jährigen hat die Einrichtung auf Anfrage erläutert, wie Freigänge im Maßregelvollzug geregelt sind. Demnach durchlaufen Patienten dort schrittweise Lockerungsmaßnahmen, um ihr Verhalten außerhalb der Einrichtung zu erproben und Therapiefortschritte zu überprüfen. Weitere Details teilte das BKH nicht mit.

Voraussetzungen erfüllt

Ob ein Patient Freigang erhält, hänge von vielen Faktoren ab und folge strengen Verwaltungsvorschriften, teilt die Klinik mit. Im aktuellen Fall seien diese Voraussetzungen erfüllt gewesen. Sobald ein Patient alle therapeutischen Anforderungen erfüllt, habe er ein Recht auf solche Lockerungen – das sei Teil des gesetzlich vorgesehenen Resozialisierungsprozesses.

Das Bezirkskrankenhaus betonte außerdem, man unterstütze die Polizei nach Kräften bei Fahndung und Ermittlungen.

Weitere Fragen, zum Beispiel dazu, wie Freigänge gesichert werden, wohin die Gruppe unterwegs war oder ob beim Freigang Fehler unterlaufen sind, beantwortete das BKH nicht. „Zu Fragen, die den Patienten, Behandlung und die laufenden Ermittlungen betreffen, äußern wir uns nicht“, schreibt eine Sprecherin der GeBo, Trägerorganisation des BKH.

Update vom 2. November: Spur führt nach Kulmbach

Polizeipressesprecher Christian Raithel gibt im Gespräch mit News5 ein Update zur Lage: Intensive Suchmaßnahmen mithilfe von Personensuchhunden hätten nahegelegt, dass Omar Zentari einen Bus in Richtung Kulmbach genommen habe. Nach bisherigen Erkenntnissen könnte er von dort einen Zug nach Süden bestiegen haben. „Wir haben Hinweise, dass er auf dem Weg ins europäische Ausland ist“, so Raithel. Die Polizei wertet aktuell digitale Spuren aus, um seine Route weiter nachzuvollziehen.

Weitere Schritte würden am Montag mit der Staatsanwaltschaft geprüft, sagte Christian Raithel.

Artikel vom 31. Oktober: 32-Jähriger flüchtete im Rotmain-Center

Der Mann, der wegen mehrerer Gewaltdelikte rechtskräftig verurteilt und im Bezirkskrankenhaus untergebracht war, entfernte sich gegen 17 Uhr von seiner Gruppe im Obergeschoss des Rotmain-Centers, in der Nähe des Übergangs zum Parkhaus.

Er rannte zu Fuß in Richtung Tiefgarage und ist seitdem flüchtig.

Personenbeschreibung von Omar Zentari

Trotz umfangreicher Fahndungsmaßnahmen fehlt bislang jede Spur von ihm. Der Marokkaner ist 32 Jahre alt,

etwa 1,75 Meter groß und schlank.

Er hat kurze schwarze Haare mit leicht grauem Ansatz

und trug zuletzt eine graue Nike-Baseballcap, eine dunkelblaue Jacke und Hose sowie weiße Schuhe.

Polizei bittet um Mithilfe

Zeugen, die Hinweise zum Aufenthaltsort des Mannes geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0921 / 506-2130 bei der Polizei Bayreuth-Stadt oder über den Notruf 110 zu melden.

Notruf wählen

Von einer konkreten Gefahr für die Bevölkerung geht die Polizei nicht aus. Allerdings handle es sich immer noch um einen verurteilten Straftäter. Man könne nicht wissen, wie der Mann reagiere, wenn er verfolgt werde, so Pressesprecher Raithel. Die Polizei rät deshalb, den Mann nicht selbst anzusprechen, sondern den Notruf zu wählen.