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Tag gegen Gewalt an Frauen

Tag gegen Gewalt an Frauen: Bayreuth setzt ein Zeichen in Orange

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, lädt ein breites Bündnis von Organisationen zu einem Aktionstag in der Innenstadt ein.

Unter dem Motto “Orange the World”, einer UN-Kampagne zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, wird die Stadt durch zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen auf das Thema aufmerksam machen. Ziel ist es, ein klares Signal gegen häusliche und sexualisierte Gewalt zu setzen und über Hilfsangebote zu informieren.

Hintergrund: “Orange the world”

Die UN-Kampagne “Orange the world” ruft jedes Jahr zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, dazu auf, Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu thematisieren. Nach Angaben von UN Women Deutschland ist geschlechtsbasierte Gewalt in Deutschland alarmierend weit verbreitet:

  • Alle zwei Tage tötet ein Mann seine (Ex-) Partnerin.
  • Alle zwei Stunden wird eine Frau in ihrer Partnerschaft sexualisierter Gewalt ausgesetzt.
  • Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt.

Der Bundeslagebericht des Bundeskriminalamtes von 2023 zu Straftaten, die sich geschlechterspezifisch gegen Frauen richten, zeigt:

  • Fast jeden Tag wurde eine Frau in Deutschland umgebracht, nämlich im ganzen Jahr 360.
  • Dabei ist ein Feminizid der extremste Akt, ihm gehen häufig andere Gewaltformen wie häusliche Gewalt voraus.
  • Die Fälle von häuslicher Gewalt steigen, alle vier Minuten kommt es zu häuslicher Gewalt in Deutschland.

Programm in Bayreuth

Der Aktionstag beginnt um 14 Uhr am Luitpoldplatz gegenüber dem Neuen Rathaus, wo Oberbürgermeister Thomas Ebersberger eine orangefarbene Sitzbank einweihen wird. Die Bank trägt eine Plakette mit der Botschaft, dass Gewalt gegen Frauen keinen Platz hat, und verweist auf Unterstützungsangebote. Besucherinnen und Besucher können sich ab 14:30 Uhr auf der Bank fotografieren lassen und mit den Vertreterinnen des Frauenhauses ins Gespräch kommen. Die Fotos werden später in Form großförmiger Plakate im Stadtgebiet zu sehen sein.

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Infostand, Quiz und Buttons gegen Gewalt

Parallel dazu informiert ein Infostand am Eingang des Reichshofs über häusliche und sexualisierte Gewalt. Quizfragen laden dazu ein, sich spielerisch mit dem Thema auseinanderzusetzen, und Interessierte können orangefarbene Buttons als Zeichen ihrer Unterstützung mitnehmen.

Andacht, Lichterkette und Vernissage

Am Nachmittag setzt der Aktionstag ein sichtbares Zeichen:

16 Uhr: In der Schlosskirche wird eine ökumenische Andacht zum Thema Gewalt gegen Frauen abgehalten.

16:30 Uhr: Eine Menschen-Lichterkette verbindet den Brunnen vor dem Ehrenhof und das Iwalewa-Haus. Teilnehmende werden gebeten, orangefarbene Kleidung oder Accessoires zu tragen, um ein gemeinsames Statement zu setzen.

17 Uhr: Den Abschluss bildet eine Vernissage im Iwalewa-Haus. Die Ausstellung mit dem Titel “Femi(ni)zide” beleuchtet die erschreckenden Dimensionen von Gewalt gegen Frauen weltweit.

Ausstellung im Jean Paul Art Space

17 Uhr: Im Jean Paul Art Space in der Friedrichstraße werden durch Infoplakate mit Audioguide, Kunst und Gedichte  das Thema den Besuchern näher gebracht. Die Ausstellung kann außerdem von 26.11 bis 28.11. von 17 – 19:30 Uhr, besucht werden. Sie widmet sich insbesondere folge

Warum sind Frauen, nicht-binäre und trans Menschen von geschlechterspezifischer Gewalt betroffen?
Wie kommt es zu einem Femi(ni)zid?
Wie können Femi(ni)zide vom Staat und von der Gesellschaft verhindert werden?
Welche Rolle spielen Gerichte und die Medien?

Hilfsangebote für Betroffene

Frauen in Not können sich anonym und rund um die Uhr an das bundesweite Hilfetelefon (116 016) wenden. Queere Menschen finden Unterstützung bei der Fachstelle “Strong!” unter 0800 00 112 03. Weitere Informationen zu lokalen Hilfsangeboten sind auf der Webseite der städtischen Gleichstellungsbeauftragten verfügbar.