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Umfrage zu öffentlichen Toiletten in Bayreuth: Masterstudent forscht dazu
von Michael Christensen
Wie gerecht ist die Toiletteninfrastruktur in Bayreuth? Masterstudent Dirk Emtmann untersucht die öffentliche Toilettensituation und braucht die Meinung der Bayreutherinnen und Bayreuther – jetzt an der Online-Umfrage teilnehmen.
Laut Emtmann ist die Toilettensituation in Bayreuth vor allem eines: unübersichtlich. Es gibt verschiedene Pläne und Übersichten, aber keine einheitliche, leicht zugängliche Informationsquelle.
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Stadtplan von Bayreuth-Tourismus: Zeigt nur die Innenstadt.
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Digitaler Stadtplan: Kaum bekannt und wenig nutzerfreundlich.
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Google Maps: Nicht alle Toiletten sind eingetragen oder aktuell.
Mit rund zehn öffentlichen Toiletten in der Innenstadt steht Bayreuth im Vergleich zu anderen Städten nicht schlecht da, so Emtmann. Allerdings sorgen vor allem die Öffnungszeiten für Verwirrung.
Wie gerecht ist die Toiletteninfrastruktur?
Amtmann nutzt Bayreuth als Fallbeispiel, um eine zentrale Frage zu beantworten:
„Inwiefern eignet sich die Toiletteninfrastruktur in Bayreuth, um den individuellen Bedürfnissen der NutzerInnen gerecht zu werden?“
Ein weiteres Ziel der Masterarbeit ist es, konkrete Verbesserungsvorschläge zur besseren Nutzbarkeit der öffentlichen Toiletten in Bayreuth zu erarbeiten. Dafür benötigt der Masterstudent auch Ihre Meinung.
Schon gelesen? Verbesserung der öffentlichen Toiletten in Bayreuth: Antrag von CSU im Fokus.
Aufbau und Methodik der Masterarbeit: Online-Umfrage
Die wissenschaftliche Arbeit umfasst etwa 100 Seiten und basiert auf drei wesentlichen Untersuchungsmethoden. Die Erfahrungen der Bayreutherinnen und Bayreuther spielen dabei eine zentrale Rolle.
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Räumliche Analyse: Die Verteilung der öffentlichen Toiletten in Bayreuth wird untersucht.
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Experteninterviews: Gespräche mit Verantwortlichen der städtischen Sanitärinfrastruktur liefern wichtige Erkenntnisse.
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Online-Umfrage: Erfahrungen und Einschätzungen zu den öffentlichen Toiletten in der Stadt werden gesammelt.
Die gesammelten Daten werden anschließend mit einer Analysesoftware wissenschaftlich ausgewertet und interpretiert.
QR-Code scannen und an der Online-Umfrage teilnehmen
Tabubruch: Toiletten als gesellschaftliches Thema
Ein wichtiges Anliegen der Masterarbeit ist es, das Thema öffentliche Toiletten stärker in den gesellschaftlichen Diskurs zu bringen. Emtmann betont:
„Das Thema wird noch viel zu oft tabuisiert. Öffentliche Infrastrukturen wie Toiletten können und sollten von der Gesellschaft gestaltet werden.“
Mit seiner Forschung möchte er dazu beitragen, die Toilettensituation in Bayreuth zu verbessern.
Warum eine Masterarbeit über Toiletten?
Die Idee zur Masterarbeit mit dem Titel „Toilettengeographien: Öffentliche Infrastrukturen zur (un)gerechten Befriedigung individueller Bedürfnisse“ entstand aus persönlichen Erfahrungen des Forschers Dirk Emtmann während seines Studiums in Bayreuth.
„Das Thema war oft präsent – ob bei Stadtfesten, beim Picknicken in Parks oder wenn die Familie mit Kinderwagen zu Besuch war.“
Auch im Rahmen seines Geographiestudiums setzte er sich mit dem Thema auseinander, insbesondere mit Fragen der (Un-)Gerechtigkeit in der Infrastruktur. In einem Seminar wurde beispielsweise die berühmte Toilettenschlange vor Frauentoiletten diskutiert.
Hypothese: Toiletteninfrastruktur bevorzugt bestimmte Gruppen
Emtmann geht davon aus, dass die aktuelle Toiletteninfrastruktur bestimmte Personengruppen bevorzugt und andere benachteiligt. Er erläutert:
„Personen, die spät von der Arbeit kommen, haben auf ihrem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt oft keine geöffnete öffentliche Toilette zur Verfügung.“
Eine inklusive Gestaltung der Infrastruktur könnte hier Abhilfe schaffen.