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Bayreuth

VdK Bayreuth: Neue Räume für soziale Stärke

von Michael Christensen

Die Räumlichkeiten des Sozialverbands VdK in der Richard-Wagner-Straße 36 in Bayreuth wurden umfassend renoviert. Nach über 25 Jahren wurde es Zeit für eine Modernisierung. Trotz Baulärm, beengten Arbeitsplätzen und unerwarteter Hürden wie einem Wasserschaden strahlen nun nicht nur die renovierten Räume.

  • Das neue Wartezimmer im VdK. © Michael Christensen
  • Die Rednerin und Redner der Einweihungsfeier für die neuen Räumlichkeiten. Von links: Bezirkspräsident Henry Schramm, stellvertretender Landrat Manfred Neumeister, VdK-Bezirksgeschäftsführerin Andrea Stühler-Holzheimer, Regierungsvizepräsident Thomas Engel, 2. Bürgermeister Andreas Zippel und stellvertretender Bezirksgeschäftsführer Thomas Steinlein. © Michael Christensen
  • Heller, breiter Flur mit Sitzgelegenheit. © Michael Christensen
  • Küche für Mitarbeitende. © Michael Christensen
  • Heller Besprechungsraum und großzügige Küche mit viel Platz. © Michael Christensen
  • Helle, großzügige Büros – individuell gestaltet mit Kunst und Pflanzen. © Michael Christensen
  • Empfangsbereich mit genügend Platz für den wachsenden Verband. © Michael Christensen
  • Ein Beispiel für ein Büro mit selbst ausgewählter Kunst und Pflanzen. © Michael Christensen

„Ja zum Sozialstaat.“ VdK-Bezirksgeschäftsführerin Andrea Stühler-Holzheimer erklärt: „Der Sozialstaat ist keine Belastung, sondern eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.“ Der Umbau in Bayreuth ist ein sichtbares Zeichen für diesen Anspruch – modern, menschlich und mit Herz. Aus diesem Anlass lud der VdK zur feierlichen Einweihung ein.

Das Ergebnis: mehr Licht, mehr Platz und eine Arbeitsumgebung, die dem stetigen Wachstum des Verbands gerecht wird. Der Umbau startete im Juli 2024. Anfangs lief alles nach Plan – bis ein Wasserschaden im August große Teile der Geschäftsstelle lahmlegte.

„Ich selbst saß zu dieser Zeit im Bus Richtung Nordkap, war völlig im Urlaubsmodus … hab leider meine E-Mails gecheckt. Sollte man also nicht tun“, erinnert Stühler-Holzheimer. Auch der benachbarte Friseursalon „Cutting Crew“ war betroffen, wurde jedoch erfolgreich wiedereröffnet.

Arbeiten unter schwierigen Bedingungen

Trotz Baulärm, engen Platzverhältnissen und wechselnden Büros blieb der Betrieb aufrechterhalten. „Man wusste morgens nie, wo man arbeitet“, sagt Sozialrechtsberaterin Lisa Ottavianelli. Dennoch hatte das Chaos auch gute Seiten: „Man lernte Kollegen und Kolleginnen kennen, mit denen man sonst kaum zu tun hat.“

Neue Büros, neue Energie

In den renovierten Räumen sind fünf neue Arbeitsplätze entstanden. Die Gänge sind jetzt breiter, die Decken höher, und Tageslicht strömt ungehindert herein. „Früher musste man ständig das Licht einschalten – jetzt ist es hell, sobald man hereinkommt“, freut sich Gabriele Pastor, Assistentin der Bezirksgeschäftsführung, die seit 19 Jahren beim VdK arbeitet.

Persönliche Gestaltung schafft Wohlfühlatmosphäre

Alle Mitarbeitenden durften ihre Büros individuell gestalten – mit Bildern und Pflanzen nach eigenem Geschmack. Ottavianelli: „Das macht das Büro wohnlich und persönlich.“ Auch historische Elemente fanden ihren Platz: Eine gerahmte Gründungsurkunde von 1947 erinnert an die Wurzeln des VdK im Raum von Gabriele Pastor.

Beeindruckende Zahlen, wachsendes Team

Die Renovierung war nötig: Die Mitgliederzahlen steigen stetig, ebenso das Team. Heute arbeiten in der Geschäftsstelle sechs Juristinnen, fünf Vollzeitangestellte, eine Sekretärin, eine Assistenz, drei Verwaltungskräfte und zwei Springerinnen. 2024 fanden allein in Oberfranken rund 50.000 Sozialrechtsberatungen statt. Etwa 1.000 Klagen wurden eingereicht und Millionenbeträge für Mitglieder erstritten.

Warum Menschen zum VdK kommen

„Viele finden sich im Bürokratiedschungel nicht zurecht und fühlen sich allein gelassen“, erklärt Lisa Ottavianelli. Der VdK hilft – verlässlich und kompetent. In Oberfranken zählt der Verband über 103.000 Mitglieder. „Jede zehnte Person hier in Oberfranken ist Mitglied“, betont Regierungsvizepräsident Thomas Engel.

Sozialer Zusammenhalt durch Ehrenamt

Ein starkes Netzwerk aus über 60.000 Ehrenamtlichen trägt die Arbeit des VdK im ganzen Deutschland. Stühler-Holzheimer: „Unsere Ehrenamtlichen schenken den Menschen Zeit und Zuwendung – das ist unbezahlbar.“ Dieses Engagement sei ein wichtiger Beitrag zum sozialen Zusammenhalt in Deutschland.

Der VdK – ein verlässlicher Partner

Bayreuths Zweiter Bürgermeister Andreas Zippel lobte den VdK als „unglaublich wichtigen Kooperationspartner“ mit großer fachlicher und menschlicher Kompetenz. „Es hat eine ganz besondere Qualität, wenn der VdK mit seinen ganzen Personen, die sich auskennen, mit seinem Fachwissen, aber auch einfach mit diesem menschlichen Beurteilungsvermögen in Erscheinung tritt.“

Gegen Einsamkeit und für Gerechtigkeit

Bezirkstagspräsident Henry Schramm sieht im VdK einen Hoffnungsträger: „Gerade ältere Menschen leiden zunehmend unter Einsamkeit – der VdK fängt sie auf.“ Seine Arbeit für soziale Gerechtigkeit und gegen Vereinsamung mache den Verband zu einem unverzichtbaren Teil des sozialen Gefüges in Oberfranken.

Wofür der VdK steht

Der VdK ist mit über 2,3 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Er setzt sich für Menschen mit Behinderung, chronischer Krankheit, Pflegebedarf, geringem Einkommen und ältere Menschen ein. Politisch neutral, finanziert durch Mitgliedsbeiträge und getragen vom Ehrenamt – das macht ihn einzigartig.