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Warnstreik in Bayreuth für den öffentlichen Dienst: Was Sie wissen müssen
von bt-Redaktion
Die Gewerkschaft ver.di ruft am Freitag, den 14. Februar, die Beschäftigten der Stadtverwaltung Bayreuth zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Der Streik betrifft nicht nur Tarifbeschäftigte, sondern auch Auszubildende, Studierende und Kitas.

Wegen eines Warnstreiks kommt es zu Einschränkungen bei städtischen Ämtern und Dienststellen. Besonders betroffen sind der Stadtbauhof, die Müllabfuhr und die Straßenreinigung. Auch der Deponie- und Wertstoffhof sowie die KiTa Graserstraße bleiben geschlossen.
Die Stadtwerke Bayreuth schließen ihr Kundencenter und sind nur eingeschränkt telefonisch erreichbar. „Nutzen Sie bitte unsere Onlineservices“, bittet Sprecher Jan Koch.
Das Stadtbad bleibt geschlossen, während die Lohengrin Therme geöffnet bleibt. Der Stadtbusverkehr fährt wie gewohnt. Die Energieversorgung sei durch einen Notdienst gesichert, so Koch.
Streikkundgebung am La Spezia Platz
Am 14. Februar wird der ver.di Bezirk Oberfranken-Ost in Bayreuth mit einem Warnstreik auf die schwierige finanzielle Situation aufmerksam machen. Die Streikkundgebung beginnt um 9:30 Uhr am La Spezia Platz in Bayreuth.
Zum Warnstreik aufgerufen sind Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen: der Stadt Bayreuth, dem Landratsamt Bayreuth, den Stadtwerken Bayreuth, dem Klinikum Bayreuth, der GeBo Bayreuth, der Autobahn GmbH des Bundes (Niederlassung Nordbayern Außenstelle Bayreuth), sowie die Städte Pegnitz und Pottenstein, die Gemeinden Bad Berneck und Bindlach und die Deutsche Rentenversicherung in Bayreuth.
„Der öffentliche Dienst ist systemrelevant und umfasst viele wichtige Berufsgruppen“, so Karimi-Krause. „Dazu gehören unter anderem die Krankenpflege, Kitas, kommunale Stromversorger, Bauhöfe und Verwaltungen. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sorgen dafür, dass unser Leben funktioniert.“
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Ver.di fordert Verbesserungen
Nach dem für ver.di enttäuschenden Beginn der Tarifverhandlungen am 24. Januar reagiert die Gewerkschaft mit Streikaktionen auf das fehlende Entgegenkommen der Arbeitgeber. Am 5. Februar rief die Gewerkschaft zu einem Warnstreik in Wunsiedel auf, am 10. Februar folgte ein weiterer in Hof.
„Wir wollen Bewegung in die Verhandlungen bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung vor dem Warnstreik auf dem Wunsiedler Marktplatz.
Auch in Bayreuth wird es zu einem Warnstreik kommen, bevor die Verhandlungen am 17. und 18. Februar 2025 in die zweite Runde fortgesetzt werden.
Forderungen von ver.di
Die Gewerkschaft ver.di setzt sich mit Nachdruck für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein. Zu den wichtigsten Forderungen gehören:
- Gehaltserhöhungen: Eine Forderung von 8% oder mindestens 350 Euro mehr für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Dies soll die steigenden Lebenshaltungskosten ausgleichen.
- Erhöhung der Auszubildendenvergütung: 200 Euro mehr für Auszubildende und Dual Studierende, um die Ausbildung im öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten.
- Mehr Urlaub und flexible Arbeitszeiten: Ver.di fordert drei zusätzliche Urlaubstage sowie einen weiteren freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Zudem wird ein „Meine Zeit Konto“ vorgeschlagen, mit dem Beschäftigte ihre Überstunden in Freizeit umwandeln können.
Warum die Forderungen für ver.di wichtig sind
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leisten einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft, so ver.di. Sie sind verantwortlich für systemrelevante Bereiche wie Krankenpflege, Kitas, kommunale Stromversorger, Bauhöfe und Verwaltungen.
„Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst halten den Laden am Laufen und sorgen dafür, dass unser Leben funktioniert“, erklärt Karimi-Krause. Umso wichtiger sei es, dass sie für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden.
Der öffentliche Dienst leide unter einer hohen Zahl unbesetzter Stellen, was zu einer massiven Arbeitsbelastung für die verbleibenden Beschäftigten führe. „Die Arbeitgeber testen nur die Bereitschaft der Beschäftigten“, sagt Karimi-Krause und betont, dass diese Arbeitsbedingungen nicht länger tragbar sind.
Ver.di fordert daher nicht nur eine faire Bezahlung, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen, um die Lebensqualität der Beschäftigten zu verbessern.
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Die Kosten der Forderungen und die Auswirkungen auf den Bund
Laut dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) würden die Entgeltforderungen der Gewerkschaften für die Tarifbeschäftigten des Bundes rund 1,7 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Wenn auch Beamte und andere öffentliche Bedienstete berücksichtigt werden, könnten die Mehrkosten insgesamt bei rund 4,4 Milliarden Euro pro Jahr liegen.