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Streik

Erneuter Warnstreik auch in Bayreuth: Stadtverwaltung und Gesundheitsbereich betroffen

Am Donnerstag, den 6. März, wird in Bayreuth erneut gestreikt. Stadtverwaltung, Müllabfuhr und Gesundheitssektor sind betroffen. Auch bei den Stadtwerken wird gestreikt. Die Gewerkschaft ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen und mehr Wertschätzung.

Wie bereits in den vergangenen Wochen wird auch am Donnerstag, den 6. März 2025, gestreikt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verd.di) hat zum Warnstreik aufgerufen.

In der Stadtverwaltung sind folgende Stellen betroffen:

  • Rathäuser: In den Ämtern und Dienststellen der Stadt kann es teils zu deutlichen Einschränkungen kommen.
  • Stadtbauhof: Müllabfuhr und Straßenreinigung können nur in eingeschränktem Maße aufrecht erhalten werden. Das gilt auch für den Bauhof. Deponie und Wertstoffhof bleiben komplett geschlossen.
  • Kfz-Zulassungsstelle: In der Zulassungsstelle des Straßenverkehrsamtes kann es zu deutlichen Einschränkungen kommen.

Bei den Stadtwerken kommt es zu diesen Einschränkungen:

  • Verwaltung und Kundencenter Energie&Wasser
  • Das Stadtbad bleibt am Donnerstag geschlossen, die Lohengrin-Therme ist geöffnet
  • Technische Kundentermine können entfallen, der Störungsdienst ist aber rund um die Uhr unter der Nummer 0921/600-750 und der Gastnotruf unter 0921/600-600 erreichbar.

Die Busse fahren regulär und auch das Kundencenter Verkehr an der ZOH ist geöffnet.

Auch im Gesundheitssektor wird gestreikt

Auch Mitarbeitende der Klinikum Bayreuth GmbH und der Gesundheitseinrichtung des Bezirks Oberfranken (GeBo) schließen sich dem Protest an.

Am Klinikum gibt es eine Notvereinbarung. Die Patientenversorgung und die Durchführung von OPs sind also gewährleistet. Inwiefern es aber zu Verzögerungen kommen kann, ist für das Klinikum nicht abschätzbar, wie die Pressestelle auf Nachfrage mitteilt.

Gewerkschaft fordert mehr Wertschätzung

Maik Schaarschmidt, Gewerkschaftssekretär bei ver.di, betont die Dringlichkeit des Streiks:

„Die Beschäftigten arbeiten täglich an ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus. Dass die Arbeitgeberseite bislang keine ernsthaften Angebote vorgelegt hat, ist respektlos und zeigt fehlende Wertschätzung.“

„Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor kaum noch tragbar“

Die Beschäftigten beklagen extreme Belastungen in ihrem Arbeitsalltag. „Wir sind an der Belastungsgrenze! Überstunden sind an der Tagesordnung, und der Personalmangel macht die Situation unerträglich“, erklärt Jürgen Eberlin, Mitarbeiter am Klinikum Bayreuth.

Neben einer besseren Bezahlung fordern die Streikenden vor allem mehr freie Tage und eine flexiblere Zeiteinteilung, um die steigenden Überstunden auszugleichen.

Schon gelesen? Nach Attentat in München: Gewerkschaft ver.di gedenkt auch in Bayreuth.

Personalmangel und Bürokratie als Hauptprobleme

Ein weiteres großes Problem sei der gestiegene Dokumentationsaufwand, der zusätzlich Zeit kostet und die ohnehin angespannte Personalsituation verschärft, teilt ver.di mit. „Hohe Personalfluktuation und kurzfristige Einsätze führen zu massiver Überlastung der verbleibenden Mitarbeitenden.“

Es brauche endlich konkrete Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten, so die Gewerkschaft. Andernfalls drohten langfristige Schäden für die gesamte Gesundheitsversorgung. Die Proteste sollen Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen ausüben, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.