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Verkehrserziehung

Bayreuth will Grundschulkinder beim Radfahrenlernen besser unterstützen

Viele Grundschulkinder können vor der Radfahrprüfung kaum Rad fahren. Die SPD forderte deshalb, den Bayreuther Verkehrsübungsplatz zu öffnen. Das erweist sich als gar nicht so einfach. Die Stadt Bayreuth schlägt einige Alternativen vor.

Die SPD-Fraktion im Stadtrat wollte den Verkehrsübungsplatz für alle Familien öffnen – doch daraus wird vorerst nichts. Die Stadtverwaltung sieht einige Hürden. Stattdessen schlägt sie alternative Maßnahmen vor, damit Kinder das sichere Verhalten im Straßenverkehr besser üben können.

Viele Kinder sind unsicher im Straßenverkehr

Ziel des SPD-Antrags war es, dass Eltern selbstständig mit ihren Kindern auf dem Verkehrsübungsplatz das Radfahren üben können. Der Bedarf ist da, so die Stadt: Laut Verkehrserzieherinnen und Verkehrserzieher der Polizei Bayreuth Stadt könnten viele Grundschulkinder, die zur Radfahrausbildung in der vierten Klasse kommen, noch nicht Rad fahren. Auch der Freistaat Bayern sehe Defizite und habe daher den sogenannten Radführerschein eingeführt, um Kompetenzen vor der eigentlichen Radfahrprüfung gezielter zu stärken.

Warum die Stadt den Platz nicht öffnen will

Die Verwaltung sieht die Stoßrichtung des Antrags grundsätzlich positiv – lehnt eine allgemeine Öffnung des Verkehrsübungsplatzes aber ab. Begründet wird das unter anderem mit der versteckten Lage des Platzes, die Vandalismus und Diebstahl von Verkehrszeichen begünstige. Außerdem wären eine Umzäunung, regelmäßige Kontrollen und ein Schließdienst notwendig. Auch der Reinigungsaufwand würde steigen. Pädagogische Bedenken gibt es zudem aufgrund von Erfahrungen beim „Erlebnistag 2024“ in der Jugendverkehrsschule. Bei dieser Gelegenheit sei aufgefallen, dass einige Kinder die Verkehrsregeln von Zuhause aus nicht richtig beherrschten.

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Stadt schlägt Alternativen vor

Statt einer dauerhaften Öffnung setzt die Stadtverwaltung nun auf ein alternatives Konzept: Schulen und Kindergärten sollen den Verkehrsübungsplatz außerhalb der regulären Ausbildungszeiten nutzen können. Entsprechende Anfragen seien schon beim Straßenverkehrsamt eingegangen. Ergänzend dazu soll über Schulen und Kindergärten ein Lageplan mit städtischen Spielflächen verteilt werden, die sich für das Radfahren in geschütztem Rahmen eignen – fast in jedem Stadtteil gebe es einen geeigneten Platz, so die Stadt.

Außerdem soll die Zahl der sogenannten Erlebnistage in der Jugendverkehrsschule von bislang einem auf zwei pro Jahr erhöht werden. Bei diesen Veranstaltungen erhalten Kinder und Eltern fachliche Unterstützung beim sicheren Radfahren und Erlernen der Verkehrsregeln. Je nach Ausgestaltung des Konzepts denkt auch der ADFC darüber nach, sich zu beteiligen.