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Tiere

„Wenn’s geht, cool bleiben“: So bereiten Sie Ihrem Hund ein möglichst stressfreies Silvester

Silvester ist für viele Haustiere eine stressige und sogar gefährliche Zeit. Wenn es knallt, haben besonders Hunde oft Angst. Tierpfleger Max Göpel vom Tierheim Bayreuth gibt Tipps, wie sich der Jahreswechsel möglichst angenehm gestalten lässt.

Silvester ist für viele Menschen ein schöner Anlass, für Hunde hingegen oft stressig: Warum es einmal im Jahr überall laute Knallgeräusche geben muss? Für sie – und für den ein oder anderen Menschen – unverständlich. Lärm und Feuerwerkskörper können bei den Vierbeinern Panik auslösen. Tierpfleger Max Göpel vom Tierheim Bayreuth rät daher: „Hunde rund um Silvester nicht freilaufen lassen.“

Auch in der Zeit vor oder nach dem Jahreswechsel wird vielerorts geböllert. „Auch wenn Ihr Hund sonst sehr gut abrufbar ist, können plötzliche Knallgeräusche dazu führen, dass er vor Schreck wegläuft“, erklärt Max. Für Hunde, die besonders schreckhaft oder ängstlich sind, empfiehlt sich ein Sicherheitsgeschirr. Es bietet extra Halt und reduziert das Risiko, dass der Hund sich befreien kann.

Am 31. Dezember: Gut planen

Der Silvestertag selbst erfordert besondere Vorsicht:

  • Kurze und sichere Spaziergänge: Vermeiden Sie lange Runden und gehen Sie mit Ihrem Hund nur hinaus, um das Nötigste zu erledigen.
  • Ruhige Uhrzeiten nutzen: Gehen Sie vorzugsweise vormittags oder am frühen Nachmittag spazieren, wenn es noch hell ist und weniger Feuerwerksaktivität zu erwarten ist.

In der Silvesternacht: Ruhe bewahren

„Wenn es gegen Mitternacht laut wird, brauchen Hunde vor allem Sicherheit von ihrer Bezugsperson“, sagt Max Göpel. Dass Haustiere in der Silvesternacht im Haus bleiben sollten, ist wohl selbstverständlich.

Junge Hunde: Angst vorbeugen

Wenn Sie einen jungen Hund haben, können Sie jetzt die Grundlage dafür legen, dass er später an Silvester keine Angst hat:

  • Souverän auftreten. Vermitteln Sie mit Ihrem Verhalten, dass die lauten Knallgeräusche nichts besonderes und kein Grund zur Sorge sind. Schenken Sie ihnen überhaupt keine Aufmerksamkeit.
  • Positive Verknüpfung: Spielen Sie beispielsweise über das Jahr hinweg immer mal wieder leise Feuerwerksgeräusche ab und belohnen Sie Ihren Hund, wenn er entspannt bleibt.

Wenn Ihr Hund aber nun einmal Angst vor Feuerwerk hat, können Sie zusätzliche Vorkehrungen treffen.

  • Ein möglichst ruhiges Plätzchen suchen: Wenn möglich, halten Sie sich mit Ihrem Hund in einem Raum auf, in dem das Feuerwerk nicht so laut zu hören ist, zum Beispiel im Keller. Sie können auch versuchen, die Böller mit Musik in moderater Lautstärke zu übertönen.
  • Ruhig bleiben: Zeigen Sie keine Angst und verhalten Sie sich souverän. Hunde orientieren sich an Ihrem Verhalten. „Am besten tut man so, als wäre das, was da gerade passiert, das Normalste der Welt“, sagt Max.
  • Nicht übermäßig betütteln„, rät Göpel. Wenn der Hund Nähe sucht, darf er die natürlich bekommen. „Aber nicht schon bevor es losgeht für Aufregung sorgen, den Hund festhalten oder übermäßig verwöhnen.“ Das verstärkt seine Unsicherheit.
  • Für extreme Fälle: Falls Ihr Hund starke Angst hat, können Sie die Nacht in einem ruhigen, abgelegenen Gebiet verbringen. „Ich hab auch schon gehört, dass Leute den Jahreswechsel im Auto auf der Autobahn verbringen, wo weniger Feuerwerksgeräusche zu hören sind“, sagt Max.

Am Neujahrstag: Auf Gefahren achten

Ist der Jahreswechsel vorbei und alle gesund im Jahr 2025 angekommen, ist das Schlimmste überstanden. Aber auch in den Tagen nach Silvester ist beim Spazierengehen noch Vorsicht geboten.

Vielerorts liegen Feuerwerksreste herum. Das ist für Hunde, die ihre Umgebung mit der Nase erkunden, natürlich interessant. Sie neigen dazu, Dinge aufzusammeln und zu fressen. „Am besten hat man den Hund an der Leine und achtet verstärkt darauf, dass er keine Feuerwerksreste frisst. Wenn das schwierig ist, kann auch ein Maulkorb sinnvoll sein, um Vergiftungen oder Verletzungen zu verhindern“, erklärt Max Göpel.

Ein Appell an die Nachbarschaft

Für Hunde in Tierheimen ist Silvester natürlich besonders stressig. Damit sie in der Silvesternacht nicht so leiden, bittet das Tierheim Bayreuth darum, in der Umgebung nicht zu böllern. „Letztes Jahr war es besonders schlimm, weil die Leute teilweise hier vor dem Tierheim standen und rumgeböllert haben“, erzählt Max. In Bayreuth gibt es 2024 wieder eine Böllverbotszone.

Dass der Blick auf Bayreuth von der Anhöhe besonders schön ist, versteht Max. Aber für die Tiere sei der Lärm schlimm. „Wir haben schon öfter versucht, eine Böllerverbotszone bei uns zu bekommen. Das hat aber noch nie geklappt“, sagt Max. „Deswegen sind wir darauf angewiesen, dass die Leute von sich aus Rücksicht nehmen.“