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Bayreuth

Neue „Määäher“ für Bayreuth: Schafe ziehen in die Wilhelminenaue

Die Summer e.V. setzen ab diesem Jahr auf eine naturnahe Form der Landschaftspflege: Eine kleine Schafsherde wird ab sofort den Naturgarten Bunter Hügel in der Wilhelminenaue beweiden. 

  • Foto: bt-Redaktion
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Am sogenannten „bunten Hügel“, dem Naturgarten des Vereins „Die Summer e.V.“ in der Wilhelminenaue sind neue Bewohner eingezogen. Der Garten liegt zwischen Parkplatz an der Äußeren Badstraße und der Aue. Dort wird jetzt nicht mehr auf herkömmliche Art gemäht, diese Aufgabe übernehmen nun sechs Schafe. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern soll auch für mehr Artenvielfalt sorgen.

Sechs Schafe für den Hügel

Bereits vor zwei Wochen sind die ersten sechs Schafe, darunter einige trächtige Weibchen, auf den Bunten Hügel gezogen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fressen sie nun fleißig das Gras der Wiese. Die Tiere stammen aus verschiedenen Rassen und werden im Rotationsprinzip gehalten. Alle paar Wochen wird ihr Gehege versetzt, um den Boden zu schonen und gesundheitliche Probleme durch Würmer zu vermeiden.

Warum Schafe statt Rasenmäher?

“Uns war es wichtig, Schafe auszuwählen, die ihre Wolle von selbst verlieren”, erklärt Amrei Schindelmann, Schäferin. “So können Vögel die Wolle als Baumaterial für ihre Nester nutzen.”

Die Schafe übernehmen eine wichtige Aufgabe im Ökosystem der Wilhelminenaue. Ihr Fressverhalten sorgt für eine abwechslungsreiche Vegetation und schafft offene Bodenstellen, die besonders für Wildbienen als Nistplätze wertvoll sind. Auch ihr Dung hat einen positiven Effekt, da er vielen Insekten wertvolle Mineralien liefert.

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Sicherheit für die Tiere

Da Bayreuth als Wolfsgebiet gilt, ist das Schafgehege mit einem stromführenden Wolfsnetz gesichert: “Der Zaun ist so konzipiert, dass ein Wolf weder darüber springen noch darunter gelangen kann”, erläutert Schindelmann. Zudem werden die Tiere nachts in ihr Quartier gebracht, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten. “Innerhalb des Geheges stehen ihnen außerdem stets Wasser und Mineralsalze zur Verfügung.”

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Respektvoller Umgang erwünscht

Um das natürliche Verhalten der Schafe nicht zu beeinflussen, wird darum gebeten, sie nicht zu füttern oder anzufassen. Besonders gefährlich ist es, Grashalme oder andere Futterangebote durch den Elektrozaun zu reichen – dies könnte für die Tiere schmerzhafte Stromschläge bedeuten.

Auch Hunde sollten sich von der Herde fernhalten. “Wir wissen noch nicht, wie die Schafe auf Hunde reagieren, und wollen ihnen unnötigen Stress ersparen”, betont die Schäferin. Hinweisschilder am Zaun informieren Spaziergänge über weitere wichtige Verhaltensregeln.