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Bayreuths neues MRT-Zentrum eröffnet: Mehr Präzision, mehr Tempo, mehr Komfort
Das Hightech-MRT-Zentrum des Klinikums Bayreuth ist eröffnet. Modernste Technik, innovative Bildgebung und kurze Untersuchungszeiten stehen sowohl stationären als auch ambulanten Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Bei der Eröffnung konnten Besuchende einen Blick auf die spektakulär per Luftweg angelieferten Geräte werfen.
„Das ist ein echtes Geschenk für die Radiologie“, sagte Thorsten Klink, Direktor des Instituts für Radiologie am Klinikum Bayreuth, bei der feierlichen Einweihung.
Zwei neue MRT-Geräte auf Spitzenniveau
Im Zentrum arbeiten zwei hochmoderne MRT-Geräte des Herstellers Siemens: ein 1,5-Tesla- und ein 3-Tesla-Scanner. Der Unterschied liegt in der Magnetfeldstärke, die entscheidend für die Bildqualität ist.
Die Wahl des passenden MRT-Geräts hängt vom Untersuchungsziel ab. Am Klinikum Bayreuth stehen ein 1,5-Tesla- und ein 3-Tesla-Gerät zur Verfügung.
„Das 3-Tesla-MRT liefert besonders detailreiche Bilder bei Kopf-, Herz- und Gelenkuntersuchungen. Gerade Knorpelverletzungen lassen sich hier sehr gut darstellen“, erklärt Klink.
Das 1,5-Tesla-Gerät hingegen ist robuster bei komplexen Körperregionen wie dem Hals und sorgt für zuverlässig solide Ergebnisse.
Thorsten Klink spricht über die hochmodernen Scanner
Bildgebung ganz ohne Strahlenbelastung
Moderne Magnetresonanztomographen (MRT) arbeiten völlig ohne Röntgenstrahlung oder Radioaktivität. Das ist einer der entscheidenden Vorteile gegenüber klassischen Röntgen- oder CT-Verfahren.
„Deshalb können wir MRTs sogar bei Schwangeren einsetzen – natürlich unter besonderer Abwägung und mit Vorsicht beim Einsatz von Kontrastmitteln“, so Thorsten Klink.
Auch für junge Patienten ist die MRT oft die erste Wahl, da sie bedenkenlos mehrfach wiederholt werden kann.
Künstliche Intelligenz für bessere Bildgebung
Beide Geräte sind mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet. Diese unterstützt:
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automatische Patientenerkennung
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Untersuchungseinstellungen auf Knopfdruck
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Echtzeit-Bildoptimierung
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intelligente Nachverarbeitung (z. B. Herzvermessung)
„Das spart bis zu 43 % Zeit – bei besserer Bildqualität“, betonte Klink.
Schnellere Diagnosen – auch im Notfall
Dank des Neubaus ist die Patientenversorgung deutlich effizienter geworden. Ambulante und stationäre Wege sind getrennt, die Abläufe optimiert. Davon profitiert besonders die Notfalldiagnostik.
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Schlaganfalluntersuchung in nur 2 Minuten
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Knie-MRT in unter 3 Minuten
„Eine präzise Diagnose erlaubt eine präzise Therapie“, so Klink.
Mammadiagnostik und Herzbildgebung auf neuem Niveau
Ein besonderer Fokus liegt auf der Herz-MRT. Bisher mussten jährlich bis zu 500 Patientinnen und Patienten in andere Kliniken überwiesen werden. Nun können sie vor Ort untersucht werden.
„Wir sehen das Herz in Bewegung, beurteilen Klappen und Strömungen – in beeindruckender Qualität“, sagte Klink.
Auch in der Brustdiagnostik werden neue Maßstäbe gesetzt:
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Biopsien unter MRT
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präoperative Markierungen
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Darstellung kleinster Herde
Strahlentherapie und MRT optimal kombiniert
Durch die enge Integration mit der Strahlentherapie entsteht ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Zentrums. Mithilfe eines speziellen Planungssystems können exakte Bestrahlungspläne erstellt werden.
„Besonders kleine Tumoren im HNO- oder Prostatabereich können jetzt noch gezielter behandelt werden“, so Klink.
Ganzkörper-MRT: Von Kopf bis Fuß in 20 Minuten
Ein weiteres Highlight ist die neue Möglichkeit zur Ganzkörperbildgebung.
Ob zur Tumordiagnostik, für das Staging oder bei Erkrankungen wie Leukämie – in nur 20 Minuten liefert das System hochauflösende Bilder des gesamten Körpers.
„Was wir hier bieten, gibt es so nicht einmal an allen großen Universitätskliniken“, betont Klink.
Erfolgreiches Großprojekt trotz großer Herausforderungen
Der Bau war technisch anspruchsvoll. „Die gesamte Baumaßnahme wurde über Kran und Luftweg realisiert“, erklärte Geschäftsführer Dietmar Pawlik.
Trotz komplexer Rahmenbedingungen wurde das Projekt innerhalb eines Jahres realisiert:
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Ausschreibungsbeginn: Februar 2023
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Baubeginn: April 2024
- Richtfest: September 2024
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Inbetriebnahme: Mai 2025 geplant
„Diese Geschwindigkeit zeigt, was mit guter Planung möglich ist“, lobte Pawlik.
Über zehn Millionen Euro für die Zukunft der Radiologie
Landrat Florian Wiedemann, Aufsichtsratsvorsitzender, hob die Bedeutung der Investition hervor:
„Diese Einrichtung ist ein starkes Signal für die Qualität und Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region.“
Über zehn Millionen Euro wurden investiert. Auch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger betonte den Nutzen:
„Wir schaffen nicht nur bessere Bedingungen für Patientinnen und Patienten, sondern auch für unser Personal.“
Weitere Entwicklungen geplant
Landrat Wiedemann kündigte an:
„Das wird nicht die letzte Einweihung in diesem Jahr sein.“
Weitere Modernisierungen und Bauprojekte sind geplant, um das Klinikum langfristig zukunftsfähig aufzustellen.