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Fasching

Bayreuths Prinzenpaar blickt auf die Faschingssaison zurück – und macht den Krapfen-Test

von Michael Christensen

Nach einer langen Faschingssaison neigt sich die Regentschaft von Prinzessin Carmen II. und Prinz Frank I. dem Ende zu. Doch bevor die Narrenkappen abgelegt werden, blicken sie auf die Zeit zurück. Ach ja, und sie haben versucht, die Geschmäcker von verschiedenen Krapfen blind zu erkennen.

„Fasching ist lang“, lacht Prinzessin Carmen II., „wir hatten gut 70 Termine über die ganze Saison verteilt.“ Ihr Prinz ergänzt: „Von der Eröffnung im November bis zum Faschingsdienstag ist es eine aufregende Zeit. Nach einer kurzen Weihnachtspause geht es dann ab dem 6. Januar so richtig los.“

Motivation und Herausforderung

„Man macht es gerne, und die Menschen um uns herum machen es uns leicht“, sagt Carmen. „Der Vorteil ist, dass wir schon lange im Fasching unterwegs sind. Wir wissen, wie es abläuft“, erklärt Prinz Frank I. „Viele Prinzenpaare sind absolute Newbies. Sie werden ins kalte Wasser geworfen und müssen sich erst zurechtfinden“, ergänzt er.

Eine besondere Herausforderung war das Moderieren. „Wir haben uns gut vorbereitet. Gerade die vielen verschiedenen Schlachtrufe im Landkreis Bayreuth sollte man kennen. Von ‚Awaaf‘ in Bayreuth über ‚Hex, hex‘, ‚Wau, wau‘ in Bad Berneck bis hin zu ‚Sitz auf‘ bei den Schlossrittern von Goldkronach – wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, erzählt Prinzessin Carmen II.

Ein Markenzeichen der beiden ist ihre gereimte Rede. „Wir haben immer eine dabei. Bei größeren Veranstaltungen passen wir sie individuell an“, verrät sie. „Wenn du weißt, wie die Maschine läuft, kannst du dich darauf einstellen“, so Prinz Frank I.

Eine solche gereimte Rede gab es auch beim Rathaussturm am 13. Januar zu hören.

Die Highlights: Fasching für alle – gelebte Inklusion

Besonders in Erinnerung geblieben ist den beiden die Sitzung für Menschen mit und ohne Handicap. „Das ist einfach der ehrlichste Fasching“, erklärt Carmen II. „Die Freude der Menschen dort ist so ansteckend und aufrichtig – das macht diese Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem.“

Auch soziale Besuche waren ein wichtiger Teil ihres Prinzenjahres. „Wir waren in der Kinderklinik in Erlangen, im Kinderhospiz in Bamberg und werden auch das Heilpädagogisches Zentrum in Bayreuth besuchen“, berichtet Frank I. „Gerade diese Erlebnisse zeigen uns, dass Fasching mehr ist als nur Feiern – es ist eine Herzensangelegenheit.“

Das Paar freut sich auf die Bayreuther „Vier Tollen Tage“ und weiß schon, dass sie die ganze Aufregung am Aschermittwoch vermissen werden.

Ein Prinzenpaar auf großer Reise: Bayreuth trifft auf Karnevalshochburgen

Bayreuth ist zwar keine klassische Faschingshochburg, doch das Prinzenpaar hat auch überregional für Aufsehen gesorgt. „Wir waren als Gäste in Mainz und Bonn – und sogar auf der Bühne!“, erinnert sich Frank I.

„Es war ein Highlight, dass die Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Dörte Schall aus Rheinland-Pfalz mit uns ein Foto machen wollte – ohne dass wir wussten, wer sie ist. Erst später wurde uns klar, dass wir da mit einer hochrangigen Politikerin posiert haben!“

Wie alles begann

Die Begeisterung für den Fasching kam bei beiden auf unterschiedliche Weise. „Unsere Tochter hat mit drei Jahren vorm Fernseher bei einer Veitshöchheimer Faschingssitzung angefangen mitzutanzen“, erzählt Frank I. „Da war klar: Sie muss in eine Garde! Und so sind wir nach und nach in die Faschingswelt eingetaucht.“

Carmen II. brachte ihre Liebe zum Fasching aus Mainz mit. „Ich habe dort eine enge Freundin und die Straßenfasnacht lieben gelernt. Als unsere Tochter dann Fasching für sich entdeckt hat, war es für mich sofort klar: Da bin ich dabei!“

Das Prinzenpaar als Herzstück des Faschings? „Nicht ohne unser Team!“

Obwohl sie die repräsentative Rolle genießen, betonen beide, dass der Fasching nicht nur aus dem Prinzenpaar besteht. „Wir sind nur ein Teil eines großen Ganzen“, so Frank I. „Ohne die Tänzer, Trainer, Organisatoren und Helfer wäre all das nicht möglich. Das ist eine Teamleistung.“

Auch nach ihrer Amtszeit werden Carmen II. und Frank I. dem Fasching treu bleiben. „Als Elferräte der Bayreuther Mohrenwäscher werden wir weiterhin mittendrin sein“, verspricht Carmen II. „Und eines ist sicher: Nach dem Fasching ist vor dem Fasching!“

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