Bewegungscheck der Uni Bayreuth – So fit sind Bayreuths Grundschüler

Blinkende Sensoren, piepende Lichtschranken und ein Zahlenlabyrinth – der Aufbau des Bewegungschecks macht Lust auf Bewegung. Und genau darum geht es den Leitern des Forschungsprojekts Professor Jan Wilke und Dr. Maximilian Siener von der Universität Bayreuth auch.

„Das Allerwichtigste ist, den Kinder Freude an Bewegung zu vermitteln“, so Wilke.

Ein weiteres Ziel ist, aus den erhobenen Daten Langzeittrends in der sportlichen Entwicklung von Kindern zu erkennen. Getestet wird in unterschiedlichen Disziplinen – darunter Kraft, Sprint, Balance, Beweglichkeit. Auch kognitive Fähigkeiten untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, indem sie die visuelle Wahrnehmung und Reaktionszeit testen.

Motivation statt Leistungsdruck

Am Ende erhalten alle Kinder eine Urkunde und eine individuelle Empfehlung, welche Sportarten zu ihren Fähigkeiten passen könnten. Kinder, die beispielsweise bei Sprungtests besonders gut abschneiden, bekommen passende Sportarten vorgeschlagen – etwa Basketball. Die Resonanz auf die Urkunden und Empfehlungen ist sehr positiv. „Das ist für die Kinder was ganz Besonderes“, so Wilke.

Es geht weniger um Leistung als um Motivation. Die Empfehlungen sollen vor allem Lust auf Bewegung machen, betont Wilke, „weil Studien ganz klar zeigen: Menschen, die in der Kindheit körperlich aktiv sind, sind es auch im späteren Erwachsenenalter.“

Bayreuths Schüler über dem Durchschnitt

Die bisherigen Ergebnisse sind erfreulich:

„Kinder der Region schneiden bei unserem Bewegungscheck in den motorischen Tests im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt gut ab“, erläutert Maximilian Siener.

Dafür gibt es verschiedene Gründe. „Wir gehen davon aus, dass es sowohl an regionalen Gegebenheiten, als auch an dem Engagement der Grundschulen und an den Sportförderangeboten liegt.“

Der Bewegungscheck wurde dieses Jahr zum fünften Mal durchgeführt. Wie sich die Fitness von Kindern langfristig entwickelt, lässt sich aus den Daten noch nicht ablesen. Aussagen über Langzeittrends lassen sich erst in ein paar Jahren treffen.

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Riesige Nachfrage nach dem Bewegungscheck

Diesen Sommer wurden bereits 600 Kinder getestet – diese Woche kamen noch mal 120 Weitere dazu. Beteiligt waren die Grundschulen Eckersdorf, Jean-Paul, Lerchenbühl, Hummeltal, St. Georgen, Laineck, St. Johannis, Weidenberg, Bindlach, Mistelgau-Glashütten, Gefrees sowie die Graser-Grundschule.

Die Durchführung ist aufwendig: Für Aufbau, Betreuung und Auswertung werden zahlreiche wissenschaftliche Mitarbeitende benötigt. Dennoch möchten sich immer mehr Schulen beteiligen, als derzeit Kapazitäten vorhanden sind. Für Wilke ist das ein gutes Zeichen: Jedes Kind, das durch den Bewegungscheck Freude an Bewegung entwickele, sei ein Gewinn – für die Gesundheit und eine aktivere Zukunft.

Das Projekt wird von der Stadt Bayreuth, dem Sportamt, dem Sportkuratorium sowie der VR Bank Bayreuth-Hof unterstützt.