Zuletzt aktualisiert am

Pottenstein

Die Pläne stehen – An der Teufelshöhle tut sich was

Der Zweckverband „Teufelshöhle“ hat entschieden – die Pläne für die Sanierung sind einstimmig angenommen. 

Umfassende Sanierung

Die Teufelshöhle Pottenstein im Landkreis Bayreuth soll so bald wie möglich saniert werden. Die Pläne stellten heute, am 5. September 2025, Bürgermeister Christian Weber und Landrat Florian Wiedemann bei einem Pressetermin vor.

Als „Visitenkarte“ der Höhle soll im ersten Bauabschnitt der Eingangsbereich und das Kassenhäuschen saniert werden. Die sechs Festangestellten und bis zu sieben Saisonarbeiter teilen sich dort zum Verrichten ihrer Arbeit ein viel zu kleines Aufenthaltsräumchen ohne feste Zu- und Abwasseranschlüsse. Auch bei Lagerflächen für Arbeitsgeräte und sonstige Versorgungsgüter wird gegenwärtig stark improvisiert. Daher wurden auch sämtliche Mitarbeiter der Teufelshöhle intensiv mit in die Planung eingebunden:

„Sie müssen hier arbeiten jeden Tag, nicht der Bürgermeister, nicht der Landrat, sondern die Mitarbeiter selbst!“

so Bürgermeister Weber.

Am vergangenen Mittwoch wurden bei der Versammlung des Zweckverbands Teufelshöhle die Pläne final beraten und letztendlich einstimmig angenommen. Der nächste Schritt ist nun, sie beim Bergamt Nordbayern einzureichen.

Die Präsentation des Eingangsbereichs soll auch modernisiert werden. So etwas taucht selbstverständlich nicht in den Bauanträgen auf. Nur so viel ist sicher: auch hier wird die Digitalisierung Einzug halten.

Die Zeichen stehen auf Förderung

Bisher hat der Zweckverband Teufelshöhle ausgiebig mit der Regierung von Oberfranken, der Oberfrankenstiftung und den Fraktionsinitiativen von CSU und Freien Wählern über den Erhalt von Fördergeldern  kommuniziert. Die Zeichen stehen dafür gut, genaue Fördersummen können aber erst genannt werden, wenn die realen Kosten für den Umbau bekannt sind und alle Formalitäten erledigt sind. Die finale Kostenschätzung für die Maßnahmen beläuft sich auf 679.533,22 Euro brutto. Landrat Wiedemann erklärte:

„Was wir jetzt wirklich am Ende bekommen, müssen wir sehen. Jetzt wird der Antrag gestellt, mit dem aktuellen Entwurf. Leistungsphasen eins bis drei sind da, werden eingereicht mit den neuen Kosten und wenn wir einen Bescheid in der Hand haben, wissen wir, was wir wirklich bekommen.“

Touristisches Zugpferd

Ziel ist es, die touristische Attraktivität dieser überregional bedeutenden Sehenswürdigkeit zu sichern und zukunftsfähig zu gestalten. Denn mit rund 150.000 Besuchern jährlich zählt die Teufelshöhle zu den bekanntesten Schauhöhlen Deutschlands.

Darüber hinaus befindet sich mit dem „Heilstollen“ eine Therapiestation in der Höhle, bei der durch „Heilsame Atemkur“ Haut- und Atemwegserkrankungen behandelt werden können. Auch als Prophylaxe für Schlafstörungen und Burnout ist die Anwendung geeignet.

Schon gelesen? Endspurt der Sommerferien in Pottenstein – Programm für Familien

Keine leichte Aufgabe

Die hohen Kosten für das Projekt rühren daher, dass es sich dabei um keine herkömmliche Baustelle handelt. Das größte Problem: Eine Baustelle in einer Höhle. Der Bauplatz ist schwer zugänglich, daher sind die Möglichkeiten mit schweren Maschinen zu arbeiten begrenzt.

Hinzu kommt, dass der Zeitraum für den Umbau durch den strengen Fledermausschutz, der auf der Höhle liegt, nur von Mai bis November reicht. Es muss also alles während der Hauptbetriebszeiten geschafft werden.

Für diese Schwierigkeiten gibt es aber kreative Lösungen. Zum Beispiel soll das Kassenhäuschen in Modularbauweise gebaut werden. Das bedeutet, es wird in großen Teilen anderenorts gefertigt, und muss dann vor Ort nur noch zusammengebaut werden.

Im Zuge des Bauantrages, wird das Bergamt Nordbayern hierzu einen Betriebsplan vorlegen, der genau bestimmt, was wann wo gebaut werden darf.