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Dieselbetrieb im Regionalverkehr Oberfranken soll enden: Akku-Züge als Zukunftslösung
Die Ära der Dieselzüge im Schienenpersonennahverkehr in Oberfranken neigt sich dem Ende zu. Ab Dezember 2035 sollen zehn Linien des „Regionalverkehr Oberfranken“ vollständig auf Akku-Züge umgestellt werden.
Umstellung auf Akku-Züge für zehn Regionalbahnlinien bis 2035 geplant
Die Entscheidung, von Diesel- auf Akku-betriebene Züge umzusteigen, gab Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter bekannt. Das Ziel: den Dieselbetrieb sukzessive durch umweltfreundliche, batteriebetriebene Züge zu ersetzen. Viele der betroffenen Linien verlaufen bereits entlang elektrifizierter Streckenabschnitte. Durch den Ausbau weiterer Teilstrecken und die Einrichtung von Nachladestationen soll der Einsatz der Akku-Züge auf allen Linien sichergestellt werden.
Machbarkeitsstudie zur Akku-Zug-Umstellung
Die Umstellung wurde durch eine Studie des renommierten Schweizer Ingenieurbüros Enotrac AG vorbereitet. Im Frühjahr 2023 wurde das Gutachten im Auftrag des Landkreises Kulmbach und mit Unterstützung des Freistaats und des Bundes in Auftrag gegeben. Das Ergebnis der Untersuchung wurde am bundesweiten Tag der Schiene in Neuenmarkt vorgestellt. Die Studie zeigt auf, wie klimafreundliche Antriebe den bisherigen Dieselverkehr ersetzen können.
Geplante Elektrifizierung und Infrastrukturmaßnahmen
Der nächste Schritt liegt in der Planung von Infrastrukturausbauten durch die DB InfraGO AG, die als Streckenbetreiberin beauftragt wird. Diese Maßnahmen erfordern Investitionen von rund 100 Millionen Euro. Vorgesehen ist die Elektrifizierung von Streckenabschnitten, darunter die Verbindung zwischen Oberkotzau und Rehau sowie der Streckenabschnitt von Kirchenlaibach über Bayreuth nach Marktschorgast und Untersteinach. Zudem sollen in Bad Steben, Münchberg und Weiden Nachladestationen errichtet werden. Auch der Bahnhof Forchheim soll durch die Elektrifizierung der Gleise in Richtung Ebermannstadt ausgebaut werden.
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Abschied vom Dieselbetrieb bis 2035
Die vollständige Umstellung auf Akku-Züge ist für Dezember 2035 geplant, pünktlich zum Auslaufen des aktuellen Vertrags mit der Betreiberfirma agilis, die derzeit Dieselzüge einsetzt. Zukünftig sollen auf folgenden Linien Akku-Züge verkehren:
- RB 18 Coburg – Bad Rodach
- RB 22 Forchheim – Ebermannstadt
- RB 24 Coburg – Lichtenfels – Bayreuth
- RB 26 Bamberg – Ebern
- RB 34 Weidenberg – Bayreuth – Weiden
- RB 95 Hof – Cheb (CZ) – Marktredwitz
- RB 96 Hof-Neuhof / Gutenfürst – Selb Stadt
- RB 97 Bayreuth – Marktredwitz – Hof – Bad Steben
- RB 98 Helmbrechts – Münchberg – Hof
- RB 99 Hof-Neuhof – Neuenmarkt-Wirsberg
Positive Auswirkungen für die Region
Die Entscheidung für den Einsatz von Akku-Zügen und die damit verbundenen Investitionen werden von regionalen Vertretern begrüßt. Dr. Oliver Bär, Landrat des Landkreises Hof, betont die Bedeutung dieser Innovation für die Region Oberfranken. Auch Klaus Peter Söllner, Landrat des Landkreises Kulmbach, lobt die enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Freistaat und regionalen Akteuren bei der Entwicklung des Konzepts.
Akku-Züge als Teil der bayerischen Elektromobilitätsstrategie
Akku-Züge nutzen bereits bestehende elektrifizierte Abschnitte, um ihre Batterien aufzuladen, und können so nicht elektrifizierte Strecken mit Strom aus dem Akku bedienen. Diese Technologie ist ein wichtiger Baustein der bayerischen Elektromobilitäts-Strategie Schiene (BESS), die bis 2040 eine vollständige Ablösung der Dieselzüge im Schienenpersonennahverkehr durch emissionsfreie Alternativen vorsieht.
Forderungen nach schnellerer Elektrifizierung
Bayerns Verkehrsminister Bernreiter nutzte die Gelegenheit, um die Bundesregierung aufzufordern, die Elektrifizierungsprojekte des Bundesverkehrswegeplans zügig umzusetzen. Besonders im Fokus steht dabei die Franken-Sachsen-Magistrale, deren Planungsstopp aufgehoben werden soll, um die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs weiter voranzutreiben.
Fazit
Mit der geplanten Umstellung auf Akku-Züge geht Oberfranken einen wichtigen Schritt in Richtung einer emissionsfreien und klimafreundlichen Mobilität im Schienenverkehr. Die geplanten Investitionen und der Ausbau der Infrastruktur unterstreichen das langfristige Ziel, den Dieselbetrieb vollständig zu ersetzen und die Mobilitätswende voranzutreiben.