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Dieses Jahr sind die Festspiele „geil“
von Michael Christensen
Frank Piontek springt für Sven Friedrich als Referent bei den Festspielvorträgen ein. Er gibt dem Bayreuther Tagblatt einen Vorgeschmack darauf, was die Besucher in diesem Festspiel-Jahr erwarten können.
Vorträge im Festspielhaus
Wer ein Stück bei den Bayreuther Festspielen sieht, kann zu einem Einführungsvortrag von Frank Piontek gehen. Er stellt darin jeweils die aktuellen Inszenierungen des Tages vor. Er erklärt: „Was sehe ich heute Abend auf der Bühne? Warum bewegen sie sich so und nicht anders?“ Wer also ein tieferes Verständnis für die aktuellen Aufführungen sucht, findet in den Vorträgen eine solide Grundlage.
Mit einer Eintrittskarte für die Abendaufführung erhalten Besucher kostenlosen Zugang zum Einführungsvortrag um 10:30 Uhr des gleichen Tages. Dies gilt auch für alle Inhaber eines Vorstellungstickets für diese Spielzeit.
Was können die Leute dieses Jahr bei den Festspielen erwarten?
Piontek hat alle Aufführungen selbst gesehen. Er erklärt nicht nur die Handlung, sondern hilft auch dabei, diese zu verstehen und die jeweiligen Inszenierungen einzuschätzen.
Seit 1988 hat er keine Aufführung verpasst. Die Inszenierungen in diesem Jahr sind für ihn besonders gelungen. Er findet dabei klare Worte:
Wie ist es dieses Jahr? Frank Piontek antwortet: „geil!“
- Piontek beschreibt die aktuelle „Tristan und Isolde“-Aufführung als „musikalisch und szenisch sehr gut“. Er lobt die klaren Ideen der Darstellung und die ästhetisch ansprechenden Bilder.
- Den Ring findet er „sehr, sehr gut“ und versteht nicht, warum manche ihn nicht mögen. Er empfiehlt, den Text zu lesen und den Vortrag zu besuchen.
- „Parsifal ist ein langsames Stück mit klaren Elementen, nicht so unübersichtlich wie der Ring“ bemerkt er, während
- „Tannhäuser sehr unterhaltsam, sowohl lustig als auch tragisch“ sei.
Er merkt an, dass er kein Lieblingsstück hat: „Von jedem einzelnen Stück gibt es etwas zu bewundern, sie können gar nicht gleichgesetzt werden.“
„Die Musik ist einfach großartig,“ sagt Piontek. Er hebt die überwältigenden Erlebnisse im Festspielhaus hervor: „Es gibt tolle Inszenierungen, fantastische Sänger und Sängerinnen. Jeder, der Wagner kennt oder nicht kennt, sollte einmal nach Bayreuth kommen“.
Wer ist Dr. Frank Piontek?
Frank Piontek promovierte mit einer Arbeit über das frühneuhochdeutsche „Buch der Beispiele“. Seit 1988 schreibt er Rezensionen über Theater, Kunst und Literatur.