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E-Mobilität

Pargent über E-Mobilität: China prescht vor, Deutschland zögert

„Es ist beeindruckend, wie weit China in der Elektromobilität gekommen ist,“ so Tim Pargent, Landtagsabgeordneter aus Bayreuth. Pargent wünscht sich nach seinem Besuch in China mehr Mut zur Innovation für Deutschland und weniger Debatten um den richtigen Kurs.

In kürzester Zeit, insbesondere während der Corona-Pandemie, vollzog China einen erheblichen Wandel zur E-Mobilität, so Pargent. Dieser Fortschritt gelang durch starke Subventionen. Zahlreiche neue Unternehmen konnten sich so in der E-Mobilitätsbranche etablieren. „Wie viele davon langfristig überleben werden, bleibt abzuwarten,“ fügt Pargent hinzu. 

Delegationsreise zur Zukunftsmobilität 

Vom 21. bis 26. Oktober 2024 reiste Pargent mit einer bayerischen Delegation unter Leitung von Staatsminister Hubert Aiwanger nach China. Ziel der Reise war die Förderung bayerisch-chinesischer Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere in den Bereichen Mobilität und Logistik. Die Delegation besuchte dabei führende Technologie- und E-Mobilitätsfirmen wie Li Auto und WeRide in Peking und Guangzhou. 

Mehr Mut zur Innovation in Deutschland gefordert 

„Natürlich ist die Zukunft der Technologie ungewiss und Technologiesprünge sind auch bei Wasserstoffantrieben noch denkbar,“ erklärt er, „aber wir müssen einen klaren Kurs festlegen und die verfügbaren Elektromotoren fördern, um international mitzuhalten.“ Deutschland habe die Infrastruktur, um eine Umstellung zügig und effizient zu meistern. Es fehlt nur der Schritt nach vorne.

Elektrische Busflotten als Vorbild 

China hat etwa im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel große Fortschritte erzielt und riesige Busflotten auf elektrische Antriebe umgestellt. Alleine in der Stadt Shenzhen sind bereits seit 2017 alle rund 15.000 Stadtbusse rein elektrisch betrieben. Dieser Wandel ermöglicht es, wertvolle Daten zur Systemoptimierung zu sammeln und Technologien stetig zu verfeinern – ein klarer Vorteil für China. 

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Chinesische Elektroautos bald in Deutschland? 

Pargent hält es für wahrscheinlich, dass mehr chinesische Elektroautos bald auch in Deutschland verfügbar sein werden. Laut Mobile.de ist der Verkaufsanteil zwar noch gering, wächst jedoch.

„Aktuell können wir jedoch preislich nicht mithalten, da die chinesischen Subventionen einen großen Wettbewerbsvorteil schaffen.“ Ein Strafzoll könnte die heimische Produktion zwar schützen aber auch einen Handelskonflikt mit Gegenmaßnahmen riskieren. „Deutschland sollte daher eher auf gezielte Förderung und Innovation setzen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.“