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Fahrradinfrastruktur

Gefahrenstellen und Engpässe: Radfahrer fordern bessere Anbindung für den Bayreuther Osten

Mit dem Rad von Aichig oder Seulbitz in die Stadt zu kommen ist gar nicht so einfach. Besonders das Linksabbiegen auf der Eremitenhofstraße, die Engstellen an der Kemnather Straße und die Verkehrsführung an der Rollwenzelei bereiten Radfahrern Probleme. Jetzt werden Forderungen nach Verbesserungen laut.

  • Hier sollen Radfahrer vom Geh- und Radweg auf die Königsallee wechseln. © Peter Haselier
  • Der kombinierte Rad- und Fußweg an der Kemnather Straße. © Peter Haselier
  • Die Abzweigung von der Eremitenhofstraße in Richtung Wunaustraße aus Richtung Seulbitz kommend. © Peter Haselier
  • Die Eremitenhofstraße aus Richtung Stadt. © Peter Haselier
  • © Peter Haselier

„Dass wir bei uns im Bayreuther Osten ein Projekt vom Ausmaß Erlanger- und Bismarckstraße bekommen, erwarten wir gar nicht“, sagt Peter Haselier. Er und einige andere Radfahrende aus dem Bayreuther Osten finden es ungerecht, dass die Fahrradinfrastruktur in der Altstadt weiter ausgebaut werden soll, während die Anbindung nach Seulbitz zu wünschen übrig lässt.

Die Radverbindung, die es aus dem Osten gibt, führt über die Eremitenhofstraße und die Wunaustraße und Kemnather Straße auf die Königsallee. Sie ist aber lückenhaft, Radfahrende fahren abschnittsweise ohne Schutzstreifen auf der Straße mit. So kann das nicht weitergehen, findet Haselier. Die Strecke könnte bald noch stärker genutzt werden, die Deutsche Rentenversicherung baut an der Lohengrin-Therme, ein Hotel ist auch immer wieder im Gespräch. Um Gehör zu bekommen, wendet sich Haselier mit seinem Anliegen an Stadträte aus dem Bayreuther Osten. Stephan Müller, Frank Hofmann, Christian Schuh und Thorsten Lange setzten sich am Donnerstagabend, den 27. Februar, mit den unzufriedenen Radlern zusammen.

Gefahrenstelle: Abzweigung Wunaustraße

Wer aus Seulbitz mit dem Rad in die Stadt will, braucht also nicht nur Muskelkraft, denn es geht zum Teil ganz schön bergauf, sondern auch starke Nerven. Eine erste Problemstelle und Haseliers größtes Anliegen: die Situation für Radfahrende am Eremitenhof. Der Radweg von Seulbitz in Richtung Stadt hört am unteren Ende der Eremitage einfach auf.

Radfahrer müssen mit den Autos auf der Straße mitfahren, das Ortsschild kommt erst ein paar hundert Meter weiter. Dann geht es die Eremitenhofstraße hinauf, an der Eremitenklause vorbei. Das Linksabbiegen in die Wunaustraße ist dann besonders gefährlich, denn die Abzweigung liegt in einer Rechtskurve. „Hier muss dringend gekennzeichnet werden, dass Fahrradfahrer kreuzen“, fordert Peter Haselier.

„Ein Schild würde nicht viel kosten“

Seine Vorschläge für die Gefahrenstelle: Schilder mit der Aufschrift „Fahrradfahrer kreuzen“, eine Radarkontrolle oder eine Kennzeichnung auf der Straße, die Autofahrer dazu anhalten soll, langsam und wachsam zu fahren. „Wenn im Bereich um die Abzweigung geblitzt würde, würden die Leute aufmerksamer fahren“, so Peter Haselier. Eine rote Kennzeichnung, wie sie oft für Fahrradschutzstreifen verwendet wird, sei hier nicht möglich, weil der Belag in der Steigung zu rutschig ist, erinnert sich Stadtrat Thorsten Lange an eine Auskunft aus der Stadtverwaltung. Vielleicht lässt sich aber mit einer anderweitigen Kennzeichnung auf dem Asphalt klarmachen, dass an der Stelle Vorsicht geboten ist. „Das sind alles Maßnahmen, die nicht viel kosten würden“, sagt Haselier.

Kemnather Straße: Kein Platz auf dem Radweg

Ein weiterer Problempunkt, den Haselier nennt: Kemnather Straße und Königsallee. Unten an der Kreuzung zur Orionstraße, wo es einen Discounter und eine Apotheke gibt, sind die Rechtsabbiegestreifen für Autofahrer in beide Richtungen eine Gefahr für Radfahrer und Fußgänger, findet Haselier. Für die Querung der Kemnather Straße gibt es zwar Ampeln, nicht aber für die Abbiegestreifen, in die die Autos schneller einfahren als in eine Kreuzung. Dann, an der Kemnather Straße entlang in Richtung Rollwenzelei ist der kombinierte Fuß- und Radweg zu schmal. Hier sei gerade mal Platz für einen Fußgänger oder einen Radfahrer, sagt Peter Haselier, für beide gleichzeitig aber wohl kaum. Außerdem wird der Weg für den Radverkehr in beide Richtungen genutzt. Rechts davon gibt es einen großen Grünstreifen. Den könnte man reduzieren, schlägt Haselier vor.

Zumindest an der Rollwenzelei ist Änderung in Sicht

Ende letzten Jahres hat der Stadtrat beschlossen, eine Ampelanlage an der Rollwenzelei zu installieren, um den Verkehr an der schlecht einsehbaren Kuppe zu regulieren. Im Zuge dieser Maßnahme, die 2026 beginnen soll, soll auch die Fahrradinfrastruktur verbessert werden. Der Fahrradschutzstreifen ist hier zu schmal. Weiter unten dann, an der Brücke über die die A9 führt, sieht Haselier das nächste Problem. Im Schatten der Brücke ist eine Bushaltestelle angesiedelt. Radfahrer fahren bisher zwischen Straße und Bushaltestelle hindurch. Im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Bushaltestelle würde das Bushäuschen dann weiter nach vorne gezogen und die Radfahrer könnten hinter dem Bushäuschen vorbeifahren, schlägt BG-Stadtrat Frank Hofmann vor. Hundert Meter weiter, an der Ampel vor dem Edeka endet der kombinierte Geh- und Radweg. Radler müssen dann auf die Straße wechseln. Wie sie das tun sollen, ob sie sich an Rot-Grün-Phasen für Autos oder Fußgänger halten sollen, ist unklar, findet Haselier.

Wie es für die Radler im Bayreuther Osten weitergeht, bleibt abzuwarten. Stephan Müllers Kommentar „Da rennen Sie bei uns offene Türen ein“, gibt aber Grund zur Hoffnung.