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Droht bei KTM die Insolvenz? Der Bayreuther Vertragshändler Martin Petzold gibt Entwarnung
Der österreichische Motorradhersteller KTM befindet sich in einer umfangreichen Restrukturierung. Das Unternehmen will sich damit dem veränderten Markt anpassen. Für die Bayreuther Kunden von Vertragshändler Martin Petzold soll es vorerst keine Auswirkungen geben.
„Ich seh das ganze nicht so negativ“, sagt Martin Petzold, als wir ihn auf die möglicherweise drohende KTM-Pleite ansprechen. „Hinter den Kulissen gibt es schon länger einen Restrukturierungsprozess. So stellt sich KTM auf die geänderten Bedingungen am Markt ein“: Vor allem in Europa sind die Verkaufszahlen eingebrochen. Die Lohnkosten sind derweil um bis zu 40 Prozent gestiegen. Das setze der Branche natürlich zu. Die Maschinen seien dadurch immer teurer. Heute hat das Unternehmen ein gerichtlich überwachtes Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. KTM will diese 90 Tage nutzen um das Unternehmen an den weltweiten Bedarf anzupassen. Das bedeutet offenbar insbesondere eine Verlagerung der Produktion in Länder mit niedrigeren Löhnen und Produktionskosten.
Dass schon von einer Insolvenz gesprochen wird, findet Petzold bedauerlich. Er geht nicht von einer Pleite aus. Im Gegenteil. Er sieht den Prozess als Chance.
Standort Bayreuth
Martin Petzold ist seit fast 25 Jahren Vertragshändler für KTM. Vor sechs Jahren ist er mit seinem Betrieb aus dem Industriegebiet an den Pfaffenfleck in Bayreuth umgezogen. Insgesamt 10 Mitarbeiter hat der Standort. „Ich setze viel auf Kundenbindung – Fahrertrainings und Kundenservice sind bei uns sehr wichtig,“ sagt er.
Allgemein hätte die Branche aber zu kämpfen. Das sehe man auch bei VW und anderen. „Der Branche fehlen die Perspektiven“, appelliert er in Richtung Politik.
Es bleibt Zuversicht
Dass sich jetzt die Probleme zugespitzt haben, und im Januar auch die Produktion in Österreich still stehen soll, tut Petzolds Tatendrang keinen Abbruch. Auch aus der Zentrale von KTM in Österreich heißt es in einem Schreiben an die Händler diese Woche: „Für unsere Kunden ändert sich nichts. „Selbstverständlich garantieren wir, dass wir weiterhin im Rahmen der üblichen Konditionen Motorräder, Ersatzteile und Zubehör liefern. Es kommt zu keinen Unregelmäßigkeiten – weder bei den Warenströmen noch beim Kundenservice.“
Markteinführungen sollen kommen
KTM will nach wie vor an der Einführung seiner neuen Modelle festhalten. Das sind: KTM 125 SMC R, KTM 390 SMC R, KTM 125 ENDURO R, KTM 390 ENDURO R sowie KTM 390 ADVENTURE und ADVENTURE R. Diese Modelle werden im 1.Quartal 2025 ausgeliefert.