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Mehr Ärger als Auslauf: Viel Kritik am Bayreuther Hundepark
Ein Hundepark zum Toben? In Bayreuth herrscht eher Frust statt Freude. Hundebesitzer kritisieren einen unzureichenden Zaun und fehlende Schattenplätze.
Ein Ort zum Toben und Spielen, das wünschen sich viele Hundebesitzer für ihre Vierbeiner: sichere Freiflächen, auf denen Hunde artgerecht rennen, spielen und sich mit Artgenossen austoben können. Genau das sollen Hundeparks bieten. Doch in Bayreuth, einer Stadt mit rund 2.700 gemeldeten Hunden und nur einem einzigen Hundepark in der Wilhelminenaue, wächst bei vielen Tierhaltern der Frust. Denn dieser Park ist nicht nur die einzige offizielle Freilauffläche, ein Blick auf zahlreiche Online-Rezensionen zeigt auch: Die Enttäuschung über Zustand und Ausstattung ist groß.
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Warum Hundeparks so wichtig sind
Hunde sind soziale Tiere, die Bewegung, Abwechslung und Kontakt zu Artgenossen brauchen, um körperlich und geistig gesund zu bleiben. Ein gut konzipierter Hundepark erfüllt genau diese Bedürfnisse: er bietet Platz zum Spielen, Sicherheit beim Freilauf und fördert das Sozialverhalten. Außerdem profitieren nicht nur die Tiere, denn ein ausgelasteter Hund ist meist auch ein ausgeglichener Hund.
Was ein Hundepark braucht – und was in Bayreuth fehlt
Ein funktionaler Hundepark braucht mehr als nur eine eingezäunte Fläche. Sicherer Zaun, durchdachter Zugang, Trinkmöglichkeiten, Schatten, Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten sind laut Hundebesitzer wichtige Bestandteile. Viele dieser Punkte vermissen sie jedoch auf der Bayreuther Hundewiese.
Zwar ist das Gelände eingezäunt, jedoch war der ursprüngliche Zaun mehr Schein als Schutz: Ein niedriger Zaun aus Holzbalken ließ selbst große Hunde problemlos entwischen. Erst nach wiederholter Kritik wurde im April 2025 ein zusätzlicher Maschendraht angebracht, der das Ausbüxen zumindest erschwert. Das Grundproblem bleibt: Der Park war von Anfang an auf das Idealbild gut erzogener, jederzeit abrufbarer Hunde ausgelegt. Dieser Anspruch geht aber meistens an der Realität vorbei.
“Hier können nur Hunde spielen, die auch draußen frei laufen können. Aber gerade Welpen oder schreckhafte Hunde brauchen einen geschützten Raum, um sich zu entfalten”, heißt es in einer Rezension.
Besonders kritisch: Es gibt kein Eingangstor. Hunde mit starkem Jagdtrieb können die Wiese leicht verlassen – mit potenziellen Gefahren für Passanten, Radfahrer oder die Tiere selbst, denn nicht weit vom Hundepark entfernt, liegt die häufig befahrene Eremitagenstraße.
Auch bei der Ausstattung wünschen sich viele Bayreuther mehr. Wassernäpfe sind vorhanden, aber das Wasser muss selbst mitgebracht werden. Sitzplätze für Hundehalter gibt es, aber Schattenplätze? Leider Fehlanzeige. Der zweite Bürgermeister Andreas Zippel, selbst Hundebesitzer, verweist auf frisch gepflanzte Bäume am Rand der Fläche. Doch bis diese wirklich Schatten spenden, vergehen Jahre.
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Kahle Wiese statt lebendiges Hundeparadies
Die Bayreuther Hundewiese ist aktuell kaum mehr als eine kahle, weitgehend ungestaltete Fläche. Es fehlen Hindernisse, Rückzugsorte oder Elemente, die das Spielen und Erkunden fördern könnten. Für viele Hundehalter ist das eine Enttäuschung.
Die Unzufriedenheit wächst. Die Hundebesitzer wünschen sich mehr Engagement von der Stadt. Eine Nutzerin merkt an: „Wagner war doch ein großer Hundefreund. Wie kann es sein, dass die Wagnerstadt so wenig hundefreundlich ist?“
Hoffnung auf Besserung?
Als einzige Freilauffläche in Bayreuth ist die Hundewiese für viele eine große Enttäuschung. Auf Nachfrage unserer Redaktion bei Andreas Zippel, gibt es allerdings einen kleinen Lichtblick: “Denkbar wäre laut unserem Stadtgartenamt eine weitere Hundewiese im Bereich Moritzhöfen nördlich des Röhrenseeparks, wenn dieser Grünzug ertüchtigt wird.“ Ob daraus tatsächlich ein neuer, besser geplanter Hundepark wird, bleibt offen. Aber für viele Hundebesitzer steht schon jetzt fest: Ihre Vierbeiner verdienen mehr als eine kahle Wiese mit fragwürdigem Zaun.











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