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Verbesserung der öffentlichen Toiletten in Bayreuth: Antrag von CSU im Fokus
von bt-Redaktion zuerst veröffentlicht am 19. September 2024, aktualisiert am 20. und am 21. Januar 2025
Die CSU-Stadtratsfraktion drängt darauf, den Betrieb der städtischen Toilettenanlagen in Bayreuth extern zu vergeben. Fraktionsvorsitzender Stefan Specht hat einen entsprechenden Antrag gestellt.
Wer in den Abendstunden oder nachts in Bayreuth eine Toilette sucht, hat im öffentlichen Raum schlechte Karte. Zuletzt haben sich vor allem viele Bahnreisende beschwert, dass rund um den Bahnhof keine Möglichkeit besteht ein stilles Örtchen aufzusuchen.
Die CSU-Stadtratsfraktion fordert deshalb, dass die Stadt überprüft, ob die Toilettenanlagen in Bayreuth extern vergeben werden sollten, um längere Öffnungszeiten zu ermöglichen. „Es geht uns vor allem um die Steigerung der Qualität, insbesondere bei den Öffnungszeiten“, sagt Stefan Specht.
Dies wird vor allem bei größeren Veranstaltungen, wie dem Konzert von Paul Kalkbrenner, oder bei lang andauernden Festspielopern zu einem Problem. Auch in den Sommermonaten sind viele Menschen länger draußen und benötigen gelegentlich einen Ort, um sich zu erleichtern.
Status quo der Toilettenversorgung in Bayreuth
Ulrich Pfeifer, Referent der Stadtverwaltung, gab Einblick in die aktuelle Betreuung der öffentlichen Toiletten:
„Alle öffentlichen städtischen Toilettenanlagen, darunter die WCs in der ZOH, Opernstraße und am Festspielhügel, werden derzeit von sechs städtischen Toilettenbetreuerinnen in wechselnden Schichten betreut.“
Anders gestaltet sich die Situation bei den Toilettenanlagen in der Goethestraße und am Hauptbahnhof. Diese werden durch Fremdfirmen gereinigt. Für Toiletten im Röhrenseepark und am Kulturkiosk in der Wilhelminenaue konnten kostengünstige Kooperationen mit Kioskbetreibern geschlossen werden.
Um die Möglichkeit einer vollständigen Fremdvergabe zu prüfen, führte die Stadtverwaltung eine Markterkundung bei verschiedenen Dienstleistern durch. Die Ergebnisse wurden jedoch im öffentlichen Teil der Sitzung nicht detailliert besprochen, sondern sind Teil des nichtöffentlichen Abschnitts.
Dr. Specht: „Investitionen müssen sichtbar werden“
Dr. Stefan Specht kritisierte, dass trotz hoher Investitionen bestimmte Anlagen, wie die am Festspielhügel, in der Festspielzeit eingeschränkte Öffnungszeiten haben. Er forderte, „dass diese Anlagen während der Spitzenzeiten uneingeschränkt zugänglich sind.“
Auch Thomas Bauske (SPD) unterstützte den Antrag:
„Wir können nicht nur teure Gebäude hinstellen; sie müssen auch zugänglich sein.“ Er sprach sich für längere Öffnungszeiten, insbesondere während der Sommermonate und bei Veranstaltungen, aus.
Diskussion: Kosten, Qualität und Gebührenmodelle
Die anschließende Diskussion zeigte, dass die Frage der Kosten eine zentrale Rolle spielt. Stephan Müller (BG) äußerte sich besorgt über die potenziellen Kosten einer Fremdvergabe. „Ich wäre vorsichtig, was ich sage, aber es wird natürlich im nichtöffentlichen Teil deutlich, dass wir mit den Kosten erheblich über dem liegen, was städtisches Personal leisten könnte.“
Christopher Süss (JB) ergänzte: „Die Erfahrungen, die wir mit der Reinigung an Schulen gemacht haben, zeigen, dass wir mit städtischem Personal nicht nur bessere Qualität erreichen, sondern auch kostengünstiger arbeiten.“
Helmut Parzen (CSU) brachte die Idee ins Spiel, Gebühren für bestimmte Toilettenanlagen einzuführen. „Eine kleine Gebühr könnte für Sauberkeit und Qualität sorgen. In Nürnberg am Hauptbahnhof funktioniert das ebenfalls.“
Oberbürgermeister Ebersberger wies jedoch auf die Herausforderungen hin, dass
viele Anlagen oft aufgebrochen und durch Vandalismus beschädigt werden. „Diese Schäden müssen in die Kalkulation einfließen, was das Modell unattraktiv macht.“
Beschluss: Stadt setzt weiter auf eigenes Personal
Der Beschlussvorschlag der Verwaltung lautet:
- Die städtischen öffentlichen Toilettenanlagen (Festspielhügel, Opernstraße, Annecy-Platz, ZOH, Wahnfriedstraße sowie die Behinderten-Toiletten Hofgartenpassage und Kämmereigasse) werden weiterhin durch städtisches Personal betreut.
- Optimierungen bei Öffnungszeiten und Sauberkeit bleiben eine Daueraufgabe der Liegenschaftsverwaltung.
Wie geht es weiter?
Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung werden die Kosten für eine Fremdvergabe diskutiert. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass diese Lösung erheblich teurer wäre, was den Widerstand einiger Fraktionen erklärt. Dennoch bleibt offen, ob und wie die Stadt langfristig auf externe Anbieter setzen wird.
Besonders spannend wird die Entwicklung hinsichtlich der Öffnungszeiten bei besonderen Events und in den Sommermonaten. Hier bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadt ergreift, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.