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Schadstoffbelastung auf dem Kinderspielplatz: „Ein kompletter Bodenaustausch wäre immens kostspielig“
von bt-Redaktion
Auf dem Kinderspielplatz Äußere Badstraße in Bayreuth wurden Schadstoffe gefunden. Die Stadt plant eine Sanierung, um die Gesundheit der Kinder zu schützen und den Spielplatz zu erhalten.
Auf dem Kinderspielplatz Äußere Badstraße wurden Schadstoffe wie Arsen und Barium im Boden gefunden. Beide Stoffe sind für Menschen und Umwelt hochgefährlich: Arsen kann Krebs verursachen, während Barium Muskellähmung und Herzprobleme auslösen kann.
Die Stadt Bayreuth plant daher, den Spielplatz zu sanieren. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger betont, dass zunächst genaue Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um betroffene Bodenbereiche eindeutig zu identifizieren. „Die Gesundheit unserer Kinder und Bürger hat höchste Priorität. Eine Sanierung kommt erst in Frage, wenn die genauen Schadstoffbereiche im Boden bekannt sind“.
Beliebter Spielplatz soll sicher bleiben
Das Ziel der Stadt Bayreuth ist es, den Kinderspielplatz am Volksfestplatz zu erhalten und sicher zu gestalten. Dennoch erfordert der Umgang mit den giftigen Stoffen sorgfältiges Abwägen. Die Stadt will nicht nur die Gesundheit der Bürger, sondern auch die Natur schützen und verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgehen. Daher werden derzeit weitere Ergebnisse von Boden- und Grundwassermessungen abgewartet, bevor ein Sanierungskonzept erstellt wird.
Ursache der Bodenbelastung: Verfüllungen der 1960er-Jahre
Die Bodenkontaminierung geht auf Verfüllungen zwischen 1968 und 1973 zurück. Neben Arsen und Barium wurden weitere gefährliche Stoffe wie Quecksilber, Cyanid und Blei sowie krebserregendes Benzo(a)pyren nachgewiesen. Dieser Stoff entsteht bei unvollständiger Verbrennung und steht ebenfalls im Verdacht, krebserregend zu sein. Das Umweltamt hat daher auch das Wasserwirtschaftsamt Hof und das Gesundheitsamt hinzugezogen, um eine mögliche Grundwassergefährdung auszuschließen.
Kosten und Herausforderungen bei der Sanierung
Annegret Läkamp, stellvertretende Leiterin des Stadtgartenamts, erklärt die Herausforderung: „Jede zusätzliche Bodenuntersuchung bringt neue Prüfungen und Abstimmungen mit dem Wasserwirtschaftsamt mit sich“. Ein kompletter Bodenaustausch wäre immens kostspielig, da die verunreinigten Ablagerungen bis zu 1,8 Meter tief reichen und das Abtragen belasteter Böden hohe Kosten verursacht. Stattdessen konzentriert sich die Stadt auf die betroffenen Stellen und plant gezielte Maßnahmen.
Spielplatz soll wieder geöffnet werden
Baureferentin Urte Kelm betont die Dringlichkeit, den Spielplatz wieder sicher nutzbar zu machen. „Unser Ziel ist, den beliebten und weitläufigen Spielplatz für die Familien in Bayreuth bald wieder öffnen zu können“.