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Solidarität mit der Ukraine: Menschenkette in Bayreuth
von Michael Christensen
Eine lange Kette bildeten Bayreuther und Bayreutherinnen gemeinsam mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Dicht aneinandergereiht hielten sie Bilder vom Krieg, Sprüche für ein Ende des Krieges sowie blau-gelbe Flaggen in den Händen. Gemeinsam riefen sie: „Slava Ukraini!“
„Slava Ukraini!“ bedeutet so viel wie „Ruhm der Ukraine!“. Dieser nationale Gruß wird häufig im Zusammenhang mit dem Kampf für die Unabhängigkeit und die Verteidigung des Landes verwendet. Die Antwort darauf ist „Heroyam slava!“, was „Ruhm den Helden!“ bedeutet. Die Rednerinnen und Redner sprachen sich für Solidarität mit der Ukraine aus, drei Tage vor dem dritten Jahrestag der Vollinvasion Russlands in die Ukraine.
Eine Minute der Stille
Im Rahmen der Veranstaltung gab es eine Schweigeminute, die an die Opfer des Krieges erinnerte. Victoria Bilash, Sprecherin des Deutsch-Ukrainischen Vereins in Bayreuth, erklärte: „In der Ukraine gibt es auch jeden Tag um 9:00 Uhr früh diese schweigende Minute, um an alle Opfer zu denken.“
Die Aktion war laut Bilash deutschlandweit – ein Moment, bevor Deutschland vor einer großen Entscheidung steht.
Hier geht es zum Video von der Menschenkette auf dem Markplatz.
Anlass der Demonstration
Die Menschenkette fand kurz vor der Wahl am 23. Februar statt, und das war absichtlich so. „Es ist unsere letzte Möglichkeit, allen hier in Deutschland zu sagen: Eure Stimme zählt. Es ist sehr wichtig, darüber nachzudenken“, so Bilash. Sie betonte, dass es hinter den Schlagzeilen echte Menschen und Schicksale gibt und dass die Teilnehmer zeigen möchten, dass die Ukraine nicht vergessen werden darf.
Die Demonstration richtete sich nicht nur an die Menschen vor Ort, sondern war auch ein Appell an die deutsche Politik. „Wir wollen mehr Unterstützung für die Ukraine, mehr Waffen“, erklärte Bilash. „Der Zweite Weltkrieg wurde auch nicht mit Tauben gestoppt. Die Ukraine braucht Hilfe, solange es sie gibt, denn Russland hört nicht auf.“
„Wir denken an die Opfer jeden Tag, aber jetzt müssen wir unsere Kräfte bündeln, um nicht aufzugeben“, sagte Bilash. Die Veranstaltung diente nicht nur dazu, an die Toten zu erinnern, sondern auch um ein Zeichen der Stärke und Solidarität zu setzen. „Wenn wir zusammen sind, fühlen wir uns stärker“, fügte sie hinzu.
In Bayreuth leben etwa 1.400 Ukrainer, vor allem Frauen und Kinder, so Bilash.