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Wasserspender

Mehr Trinkwasserbrunnen für Bayreuth: Stadt will Angebot ausbauen

Der Sommer kam in Bayreuth scheinbar plötzlich – und mit ihm der Durst. Wer bei hohen Temperaturen draußen unterwegs ist, sucht früher oder später nach einer Möglichkeit, Wasser zu trinken. Doch das ist gar nicht so einfach.

Aktuell lassen sich die Trinkwasserspender in Bayreuth an einer Hand abzählen: Zwei davon befinden sich in der Innenstadt. Zwei weitere städtische Spender befinden sich außerhalb. Aber eine gute Nachricht: Zwei neue Wasserspender sind derzeit in Planung. Dies wurde vor kurzem in der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig beschlossen.

Bayreuth macht damit Schritte in Richtung einer besseren Versorgung mit Trinkwasser im öffentlichen Raum. In Zeiten des Klimawandels wird deutlich: Trinkwasserspender sind mehr als ein netter Service – sie sind Teil einer sozialen Stadtentwicklung und eine wichtige Maßnahme zur Klimaanpassung.

Wo in Bayreuth aktuell Trinkwasser sprudelt

„Die Stadtwerke Bayreuth betreiben zwei Trinkwasserbrunnen: einen auf dem Stadtparkett – direkt vor Karstadt – und einen vor dem Neuen Rathaus“, erklärt Jan Koch, Pressesprecher der Stadtwerke.

„Neben unseren Trinkwasserbrunnen unterstützen wir die Refill-Initiative.“ Die Initiative setzt sich dafür ein, dass in Geschäften kostenloses Trinkwasser angeboten wird. „Durstige können ihr mitgebrachtes Gefäß an zwei unserer Standorte während der Geschäftszeiten kostenlos auffüllen“:

  • Am Hauptsitz in der Birkenstraße

  • Im Kundencenter Energie & Wasser direkt an der ZOH

Hinzu kommen zwei weitere Brunnen, die vom Stadtgartenamt betreut werden: am Kinderspielplatz Hindenburgstraße und im Tierpark Röhrensee. Leider ist der Brunnen an der Hindenburgstraße derzeit außer Betrieb, da die Dichtungen noch ausgetauscht werden müssen. Dieser sollte aber in den nächsten Wochen wieder Wasser spenden.

In der Regel sind die Brunnen von Mitte Mai bis Mitte/Ende September ohne zeitliche Einschränkungen in Betrieb.

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Zwei neue Wasserspender sind geplant

Bayreuth reagiert auf die steigende Nachfrage: Die Stadtverwaltung plant zwei weitere öffentliche Trinkwasserspender, wie sie auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt.

Die neuen Standorte sollen in der Wilhelminenaue (nahe des Kulturkiosks) und im Spiel- und Sportpark Schanz entstehen – auch bekannt als Spiel- und Skatepark Seestraße. Beide Orte sind auch an heißen Tagen stark frequentiert.

„Derartige Anlagen stellen eine wichtige Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel dar – gerade angesichts zunehmender Hitzeereignisse“, betont die Stadt.

„Wir wollen die Möglichkeiten nutzen, um an heißen Tagen wie heute auch unterwegs Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen“, erklärte Ulrich Meyer zu Helligen, Leiter des Stadtplanungsamts.

Die geplanten Kosten für beide neuen Anlagen belaufen sich auf rund 27.000 Euro. Davon sollen 20.000 Euro durch Fördermittel gedeckt werden. Der Stadtentwicklungsausschuss hat sich einstimmig dafür ausgesprochen.

Oberbürgermeister Ebersberger: Refill-Netzwerk stärken

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger setzt auf eine Doppelstrategie: Zum einen sollen gezielt neue Brunnenstandorte geschaffen werden, zum anderen sollen Refill-Stationen in Geschäften ausgebaut werden.

Er ruft Unternehmen in Bayreuth dazu auf, sich an der Initiative „Refill“ zu beteiligen.

„Wir haben aktuell nur vier öffentliche Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet – das ist deutlich zu wenig“, sagte Ebersberger.

Ein Beispiel aus der Verwaltung: „Ich habe angeordnet, dass in Schulen wieder hohe Wasserhähne eingebaut werden, damit Flaschen einfacher befüllt werden können – das spart langfristig Geld und Aufwand.“

Bayreuth im Bundesvergleich: schwer genau zu sagen

Wie gut Städte in Deutschland mit öffentlichen Trinkwasserspendern ausgestattet sind, lässt sich schwer beziffern – verlässliche Statistiken fehlen.

Auf Plattformen wie trinkwasser-unterwegs.de wird für Bayreuth aktuell nur ein einziger Spender in der Maximilianstraße angezeigt. Das entspricht nicht der Realität, zeigt aber: Der Zugang zu Information ist genauso ausbaufähig wie der Zugang zu Wasser.

Auch auf refill-deutschland.de/karte werden zwar einige Stationen, darunter auch Geschäfte, die bei der Initiative mitmachen, gelistet, doch die städtisch betriebenen Wasserspender in der Hindenburgstraße und im Röhrenseepark fehlen dort ebenfalls.

Bürgerinnen und Bürger gefragt: Fehlen Wasserspender?

Die Stadt erklärt: „Die Nähe zu einem vorhandenen Wasserleitungssystem ist bei der Platzierung solcher Angebote immer maßgebend.“

Ohne genaue Kenntnisse des Leitungssystems ist das für Außenstehende schwer zu beurteilen. Ein Trinkwasserspender an der städtischen Trendsportanlage hinter dem Restaurant Lohmühle oder am Spielplatz am Mistelbach in der Altstadt wäre sicherlich sinnvoll. Ob sich diese Standorte jedoch problemlos an das Wassernetz anschließen lassen, ist von außen schwer zu erkennen. Klar ist jedoch: Die Brunnen sollen dort entstehen, wo viele Menschen unterwegs sind.

Die Frage bleibt: Braucht Bayreuth überhaupt noch mehr öffentliche Trinkwasserspender? Wenn ja, wo denn?

Wer bei Hitze draußen Sport treibt, spazieren geht oder sich einfach länger im Freien aufhält, freut sich über kostenloses, zugängliches und sauberes Wasser. Auch in Stadtteilen abseits des Zentrums wäre ein Ausbau sicherlich gut angenommen.

Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich an Ihre lokalen Vertreterinnen und Vertreter zu wenden.